nicht nur viele Devisen-Trader, sondern auch einige großen Devisen-Broker in den Bankrott getrieben.
Der Titel des Tipps lautet:
Schweizer Franken läuft dem Yen den Rang als beste Carry-Trade-WährungDer Anfang 2014 erschienene Artikel empfiehlt Franken-Carrytrades, also sich in Franken gegen US-Dollar, Euro oder Yen zu verschulden - mit der Begründung, dass der Franken fundamental stark überbewertet sei (was übrigens zutrifft, aber einem Trader nichts nützt, wenn der Franken danach trotzdem weiter erstarkt...). Dementsprechend verweist der Artikel auch auf "Analysten", die vorhersagten,
der Franken werde demnächst deutlich abwerten.
Faktisch ist exakt das Gegenteil eingetreten. Und zwar knüppeldick.
Jahrelang hatte die SNB das Paar EUR/CHF bei 1,20 durch Euro-Stützungskäufe (gegen Franken) stabil gehalten. Je näher das Paar der Marke (von oben) kam, desto stärker wetteten Trader mit gehebelte Short-Trades gegen den Franken - in der Erwartung die SNB werde ein Fallen der 1,20-Schwelle schon nicht zulassen.
Als dann die Schwelle am 15. Januar 2015 nicht mehr zu halten war, stürzte EUR/CHF zeitweise ins Bodenlose - bis auf 0,85. Es war der größte prozentuale Tages-Rutsch, der je bei großen Währungen beobachtet wurde. Etliche gehebelte Short-Franken-Trader hatten hinterher Schulden, die zehn Mal höher waren als ihr ursprünglicher Einsatz. Viele konnten diese nicht begleichen. In der Folge gingen auch mehrere Devisenbroker pleite, die für die Verluste ihrer Trader einstehen mussten, in USA war es FXCM:
www.n-tv.de/wirtschaft/...enbroker-in-die-Pleite-article14337696.html
Auch die SNB selbst machte 2015 mit ihrem (unfreiwilligen, da zur Stützung durchgeführten) Franken-Carrytrade 23 Milliarden Franken Verlust - den bislang größten ihrer Geschichte:
www.welt.de/finanzen/article150793641/...uro-Entkopplung.html
Der Tipp in # 101 war mit anderen Worten der ruinöseste, der jemals auf einer Devisenhandels-Webseite veröffentlicht wurde!
FAZIT: Nur Googeln ersetzt (leider) kein eigenes Denken ;-)
Hier weitere Auszüge aus dem Horror-Tipp in # 101:
Der Schweizer Franken bietet Carry-Tradern mit die besten Erträge in den Märkten der Industrieländer. Angesichts der Prognosen, dass die eidgenössische Währung rascher an Wert verlieren wird als der Yen, steigt ihre Attraktivität als Finanzierungswährung.
Der Franken wird gegenüber dem Dollar in diesem Jahr weltweit den grössten Verlust aufweisen und sich um 7,2 Prozent auf 98 Rappen verbilligen, lautet die Median-Prognose von mehr als 40 Analysten in einer Bloomberg-Umfrage. Zuletzt notierte der Franken bei 91,29 Rappen je Dollar. Bei so genannten Carry Trades kaufen Investoren höher rentierliche Vermögenswerte über Finanzierungen in Währungen mit niedrigeren Fremdkapitalkosten. Ein Kursrückgang der Finanzierungswährung erhöht den Ertrag aus dem Zinsdifferenzial.
Durch die relativ niedrigen Zinsen in der Schweiz und Japan galten Franken und Yen traditionell als Konkurrenz um die beste Carry-Trade-Finanzierung. Die Schweizer Devise ist auf Kaufkraftbasis gegenüber dem Dollar um 35 Prozent überbewertet, verglichen mit lediglich 0,4 Prozent beim Yen.
...In Franken finanzierte Carry Trades haben Investoren im vergangenen Monat bereits einen Ertrag von 4,5 Prozent eingebracht, fast doppelt so hoch als wenn sie Yen oder Dollar genutzt hätten. Die Strategie erfährt ein Comeback, nachdem die Erträge in allen Währungen sich von einem Sieben-Jahres-Tief im September erholt haben, wie aus einem Index von UBS AG hervorgeht.
Selbst nach einem Rückgang von 1,8 Prozent in diesem Jahr ist der Franken die am stärksten überbewertete Währung gegenüber dem Greenback unter 15 vergleichbaren, von Bloomberg beobachteten Devisen. Das geht aus Kaufkraftdaten der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hervor. Der Franken notiert auch 32 Prozent zu hoch in Relation zum Euro....
A.L.: LOOOOL.