momentan aus geostrategischen Gründen ein Ölpreis-Krieg angezettelt wird, dies ist sicherlich nicht zur Gänze von der Hand zu weisen, eben weil der Ölpreis nicht zum ersten Mal in seiner Geschichte als Waffe eingesetzt wurde. Aber ohne stichhaltige Beweise bleibt es da bei Vermutungen.
Beim Betrachten von Charts und Statistik fällt jedoch unweigerlich auf, wie stark die Korrelation zwischen dem Ölverbrauch, sprich der Nachfrage, und den Preisen für das Öl in der Vergangenheit auseinanderklaffte, wobei diese Kursbewegungen am Ölmarkt, die fast den Anschein künstlich erhöhter Monopolpreise annahmen, den Spekulanten geschuldet sein dürfte. Geopolitische Spannungen, Transportkosten und Infrastrukturengpässe kamen als Gründe hier nur bedingt infrage.
So belief sich beispielsweise der Verbrauch an Erdöl weltweit in 1998 auf 75,5 Millionen Barrel pro Tag. 10 Jahre später, im Jahre 2008, war der weltweite Ölverbrauch zwar auf 86,1 Millionen Barrel pro Tag angestiegen, aber der Ölpreis hatte sich in diesem Zeitraum VERZEHNFACHT!
Mit Angebot und Nachfrage hatte eine derart immense Preissteigerung wohl sicherlich rein gar nichts mehr zu tun, das sind einfach nur Abledereien der übelsten Sorte. Raimund Brichta schrieb kürzlich in einer Kolumne bei n-tv dazu, dass die horrenden Preisschwankungen ausschließlich durch virtuelles Angebot und virtuelle Nachfrage am Finanzmarkt für Öl verursacht werden. An den Ölterminmärkten bewegen die Großspekulanten riesigen Summen, die hier getätigten Geschäfte haben sich jedoch von der realen Angebots- und Nachfragesituation beim Öl längst völlig abgekoppelt. Die dort vorherrschenden Trends würden zwar mit Argumenten befeuert, die sich auf den realen Markt beziehen. Die Finanzakteure kreierten damit aber nur eine Scheinwelt, die suggeriert, sie wäre die Realwirtschaft. Tatsächlich ist sie bloß ein Zerrbild derselben.
Real bleibt aber festzustellen, dass die Verbraucher für derartige Machenschaften zusätzlich zu den landesüblich geltenden Steuern somit auch stets noch eine Art von Strafsteuer an die Zockerbuden zu entrichten haben.
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Bubbles are normal and non-bubble times are depressions!