Ich bin recht zuversichtlich, dass wir heute ein Blutbad erleben werden.
Der Konzern hat trotz weiterhin vorhandener Profitabilität mit Umsatz-/Absatz- und Margenrückgängen zu kämpfen. An der Klagfront scheint ein Befreiungsschlag derzeit weit entfernt. Man äußert sich zudem wenig bis gar nicht und macht meiner Meinung nach nicht den Anschein, als hätte man eine Strategie für die Strategieänderung der Klägerkanzleien.
Bereits jetzt hab man (ohne Not) verkündet, die Dividende gleich die nächsten 3 Jahre faktisch streichen zu möchten. Dies dann um genug Cash für die Befriedigung weiterer Kläger bzw. zum Abbau des internen Beamtenapparates in den nächsten Jahren zur Verfügung zu haben und voraussichtlich auf eine Kapitalerhöhung verzichten zu können.
Eine Aufspaltung des Konzern (die meiner Meinung nach kurzfristig den schnellsten und größten Aktionärswert schaffen würde) und eine separate Listung der einzelnen Teile an der Börse meinetwegen unter Beibehaltung einer Holding-Struktur lehnt man Augenscheinlich ab.
Am meisten ärgert mich, dass man vorab, also vor Verkündung der neuen Strategie im März auf dem Kapitalmarkttag, eigentlich vom Vorstand nur Hiobsbotschaften erhält. Es ist ja nicht so, dass nicht mit den Aktionären gesprochen wird. Hinter den Vorhängen spricht man durchaus mit institutionellen Investoren. Allerdings nicht mit den Kleinanlegern. Ich bin recht zuversichtlich, dass institutionelle bereits schon eine Ahnung haben, wohin die Reise gehen wird. Wir tappen da mehr oder weniger im Dunkeln.
Im Moment spricht kurzfristig wirklich wenig bis nichts für Bayer. Anderson ist meiner Meinung nach gerade dabei zu enttäuschen. Zwar ist er erst seit 9 Monaten herum im Amt, allerdings wirkt es so, als sei die Erhaltung des Umfangs seiner Tätigkeit für ihn wichtiger als der Aktionärswert. Es scheint, als sei es ihm wichtiger zu zeigen, wie toll seine angelesene Lean-Strategie ist. Dass der Gesamtkonzern die nächsten Jahre dafür eine Rosskur durchlaufen muss, geschenkt. Dass der Aktionärswert, der zugegeben damit voraussichtlich in 2, 3 oder 4 Jahren geschaffen werden dürfte mehr oder weniger abgezinst durch eine Aufspaltung bereits jetzt geschaffen werden könnte, geschenkt. Dann könnte sich Anderson nicht als der Prachtbursche beweisen, der er zu sein scheint glaubt.
Auch Anderson stellt seine Karriere scheinbar über das Wohl des Aktionärswertes.
Insoweit, sollten unsere beiden aktivistischen Investoren die Gangart verschärfen und den Showdown suchen, werden sie meine verhältnismäßig bescheidene Unterstützung bei Abstimmungen erhalten. Ich kann nur dazu aufrufen, dies dann gleichzutun.