Die Marke Alno ist unzweifelhaft stark präsent und den meisten als hochqualitative Luxusküchenmarke bekannt und vermutlich das einzig Werthaltige, was den Investor Familie Hastor bewogen hat, bei Alno einzusteigen. Mittlerweile sind durch Gewährung diverser Darlehen, sowie Ablösung von Whirlpool als Ankeraktionär mindestens € 60 Mio in Alno geflossen + die weiteren Millionen durch Übernahme der angebotenen Aktien aus dem Freefloat.
Meiner Meinung nach wird hier seitens Alno Vorstand massiv versucht Einfluss auf die Entscheidungen der Anleger auszuüben.
1. Der Vorstand empfiehlt trotz grundsätzlicher Übereinkunft mit der Familie Hastor das Übernahmeangebot von 50 cent pro Aktie nicht anzunehmen. Mein Gedanke: Vielleicht in Absprache mit dem Investor damit möglichst wenige darauf eingehen, da man weiß, dass später zu deutlich niedrigeren Preisen weitere Aktien eingesammelt weren können. Der neue Investor hat bereits - auch wegen der geringen Beteiligung an Hauptversammlungen des Freefloats - die Möglichkeit mit den ca. 40% Anteil jeden Tagesordnungspunkt auf der Hauptversammlung gültig zu entscheiden. Warum dann nicht einen debt-to-equity swap durchführen (technisch eine Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage), wo die Darlehen des Gesellschafters in Eigenkapital umgewandelt werden, was den Kurs massiv verwässern würde? Man würde weitere Kleinaktionäre billig rausdrängen. Der Kurs wird derzeit durch das Übernahmeangebot gestützt; was passiert aber bei Ablauf der Frist übermorgen? Die Zahlen werden sicher nicht zu einer Kurserhohlung führen.
2. Am 28.12.2016 veröffentlichte "Scope Ratings" eine Studie zur Bonität der Alno Anleihe mit dem Ergebnis einer Abstufung auf nur noch CCC, also Vorinsolvenzniveau. Unter "Interessenkonflikte" las ich folgendes: The rating was prepared independently by Scope Ratings but for a fee based on a mandate of the rated entity.
Also Alno hat Scope gegen Bezahlung beauftragt ein Rating nebst Veröffentlichung zu erstellen. Warum das??? Es gibt keine wertpapierrechtlichen Paragraphen, die Alno dazu bewogen haben. Meine Überlegung: Das erleichtert es dem neuen Investor die Anleihe für Kurse um 50% oder weniger aus dem Markt zurückzukaufen. Die Kurse waren bis auf 60% hochgelaufen, da Investoren wissen, dass die Anleihe sehr viel Einfluss auf den Markenwert Alno's hat. Eine Schlagzeile im Handelsblatt und anderen Zeitungen a la: Alno - Erneut eine Mittelstandsanleihe geplatzt - wäre Gift für das einzig Wertvolle, was Alno noch hat und wird mit Sicherheit nicht erfolgen. Ein neues Rating mit neu geschätztem fairen Kurswert von 30 - 50% unterstützt Familie Hastor beim günstigen Einsammeln der Anleihe - was ja auch völlig legitim ist.
Aufsichtrat, neuer Finanzchef und Max Müller arbeiten sicher Hand in Hand mit Familie Hastor zusammen - für Max Müller auch die einzige Möglichkeit seine zweistelligen Millionendarlehen nebst Zinsen aus dem Investment zurückzuerhalten.
Meine Meinung daher: Das Übernahmeangebot auf jeden Fall annehmen! Mehr als 50 cent wird es nicht mehr geben.
Die Anleihe halten oder kaufen, denn einen Ausfall kann sich der Investor mit Blick auf den Markenauftritt Alno's und seiner mittlerweile sehr hohen Investments nicht leisten.
Die AG zu erhalten wird nicht im Interesse des Investor liegen, ebenfalls nicht die Arbeitsplätze und Produktion in Deutschland. Familie Hastor produziert bereits Möbel in Bosnien-Herzegowina - einem Niedriglohnland. Alle anderen erfolgreichen Küchenhersteller (Nolte, Häcker, Nobilia) produzieren ebenfalls in Niedriglohnländern.
Mir tut es leid für alle Aktionäre mit Verlusten, die immer wieder an Max Müller geglaubt haben, aber - und das möchte ich betonen - meiner persönlichen Meinung aufgrund des oben erläuterten und Erfahrungen wird sich der Kurs der Aktien nicht mehr erholen.
Die Chancen bei der Anleihe dagegen schätze ich dagegen deutlich höher ein.
Hier noch der link: www.scoperatings.com/research/details?ID=153309&lC=EN