(unten eine knappere engl. Fassung)
de.reuters.com/article/topNews/idDEKBN0L910220150205
EZB zieht in Griechenland die Daumenschrauben an
...Die Europäische Zentralbank (EZB) zieht wegen der politischen Hängepartie in Griechenland die Daumenschrauben an.
Die dortigen Banken können Staatsanleihen mit Ramschbonität nicht mehr als Pfand bei der EZB hinterlegen. Nach dem überraschenden Beschluss versicherte die Regierung in Athen, die Institute seien nicht in Gefahr, weil sie auf Liquiditätshilfen der heimischen Notenbank zugreifen könnten. An den Börsen ging am Donnerstag erneut Furcht vor einer Eskalation der Krise um...
Die EZB hat im akuten Krisenmanagement eine Schlüsselrolle, weil die Banken an ihrem Geldhahn hängen. Nach einem Treffen mit EZB-Präsident Mario Draghi hatte Varoufakis am Mittwoch noch von einem "fruchtbaren Gespräch" gesprochen. Am Abend kassierte die EZB aber die bisherigen Sonderregeln für griechische Banken. Die Entscheidung begründete die EZB damit, dass nicht mehr mit einem erfolgreichen Abschluss der mit den internationalen Gläubigern vereinbarten Reformen zu rechnen sei. Das Programm hatte die neue Regierung nach ihrer Amtsübernahme für erledigt erklärt.
Als Folge des EZB-Beschlusses wird die Notenbank in Athen ihre heimischen Geldhäuser möglicherweise bald verstärkt mit ELA-Milliarden unter die Arme greifen müssen. Ein Regierungsvertreter sagte in Athen, die EZB habe die Obergrenze für die ELA-Notfinanzierung um zehn Milliarden Euro angehoben.
Bundesbank-Präsident Jens Weidmann forderte allerdings auch bei den ELA-Geldern "strenge Maßstäbe". Der "Börsen-Zeitung" sagte er, wenn das Konsequenzen für die Finanzstabilität habe, müsse die Politik handeln: "Entscheidungen, ob und wie Banken über Wasser gehalten oder abgewickelt werden sollen, müssen Regierungen und Parlamente treffen." ELA-Geld solle nur kurzfristig und an solvente Banken vergeben werden. "Da Banken und Staat in Griechenland eng verwoben sind, spielt es auch für diese Beurteilung eine wichtige Rolle, welchen wirtschaftspolitischen Kurs die griechische Regierung verfolgen wird", sagte Weidmann.
Der EZB-Chefvolkswirt Peter Praet sagte der französischen Zeitung "Les Echos", die Bedingungen für den Zugang zu Liquidität der EZB seien klar. "Wenn die Bedingungen nicht mehr erfüllt sind, muss die EZB daraus Konsequenzen ziehen."
Drei der vier griechischen Großbanken hatten bereits ELA-Hilfen angenommen, als sich bei ihnen nach dem Wahlsieg des linken Syriza-Bündnisses von Alexis Tsipras der Geldabfluss verstärkte. Mit der EZB-Entscheidung verschlechtert sich die Verhandlungsposition der neuen Regierung weiter, der das Wasser finanziell ohnehin bis zum Hals steht. Eine letzte Rate von gut sieben Milliarden Euro aus dem aktuellen Hilfsprogramm, das bis Ende Februar läuft, steht noch aus. Bis Ende März müssen zudem vier Milliarden Euro alte Schulden bedient werden.
Finanzminister Varoufakis bat in der ARD um Zeit, damit die Athener Regierung ihre Vorschläge vorlegen könne: "Gebt uns bis Ende Mai, bis zum Anfang des Sommers, damit wir unsere Lösungsvorschläge auf den Tisch bringen können, um mit unseren Partnern darüber zu beraten." Deutschland forderte er zur Unterstützung auf. Es sei nicht im deutschen oder griechischen Interesse, dass sich die Situation verschlechtere. "Denn seien wir ehrlich: Der Nationalismus verbreitet sich und kontaminiert Europa", sagte Varoufakis (LOL, A.L. er selber koaliert mit der Nazi-Partei Goldene Morgenröte]. "Wir möchten nicht noch einmal die postmodernen 30er Jahre auf diesem Kontinent erleben." Sein Treffen mit Schäuble war für den Donnerstagmittag geplant.
Nach dem Beschluss der EZB kehrte die Krisenangst mit voller Wucht an die Athener Börse zurück. Der Leitindex ATG rauschte um mehr als 5,5 Prozent ins Minus, der Banken-Index um mehr als zwölf Prozent. Zugleich schnellten die Risikoprämien für Staatsanleihen in die Höhe: Die Rendite von Papieren mit zehnjähriger Laufzeit kletterte auf elf Prozent. Auch der Euro-Kurs kam zeitweise unter Druck, erholte sich dann aber wieder, nachdem er in der Nacht zeitweise nur noch knapp über 1,13 Dollar notiert hatte. Den deutschen Aktien-Leitindex Dax drückten auch die neuen Sorgen über Griechenland zum Handelsstart zeitweise um 0,8 Prozent ins Minus.
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www.marketwatch.com/story/...t-european-stocks-banks-slide-2015-02-05
LONDON (MarketWatch) — Greece stocks led a selloff in Europe on Thursday after the European Central Bank restricted liquidity to Greek banks, seen as putting pressure on the country’s new government to reach a debt deal.
The Athex Composite Index slumped 6% to 798.01, with banks moving sharply lower. The Athens benchmark was still on track for a 10.6% weekly advance, spurred by news earlier in the week that the Greek governing coalition was backing away from demanding a haircut on debt.
That news spurred hopes the anti-austerity Syriza-led government would reach a debt deal with international lenders before Greece’s bailout program expires on Feb 28. But hopes for an imminent deal were dashed late Wednesday, when the ECB said Greek banks can no longer use the country’s sovereign debt as collateral for ECB-provided liquidity.
The ECB said it made its decision to pull the plug on financing for the banks because it can’t be sure that Greece’s attempts to secure a new program will be successful.
ELA refers to emergency liquidity assistance, under which Greek banks are still able to tap funds. However, the loans are more expensive than usual ECB loans. The ECB reviews the usage of ELA about once a fortnight.
The yield on 10-year Greek government bonds climbed 73 basis points to 10.417% Thursday, according to electronic trading platform Tradeweb. ...