Die Japaner kopieren nun eins zu eins die Amis.
Da in Japan inländische (reale) Käufer für Staatsanleihen Demographie-bedingt "knapp werden" und Auslandskäufer die Mickerzinsen nicht akzeptieren würden (ohne die Mickerzinsen wäre Japan sofort pleite wäre...), versucht es die BoJ jetzt "auf die Fed-Tour".
Dazu kündigt Japan ein angebliches "Konjunkturprogramm" an, das in Wahrheit darin besteht, dass der Staat sich zinsfrei bei sich selber verschuldet.
Japans Regierung gibt neue Staatsanleihen aus (Nippons Haushalt wird inzwischen zu mehr als 50 % aus Neuverschuldung finanziert), und die BoJ druckt das für den Kauf dieser Anleihen erforderliche (Cyber-)Geld. Die Schuldzinsen, die der Staat früher an "Investoren" zahlen musste, entfallen, weil die BoJ die Zinserträge auf die mit Cyber-Geld gekauften Anleihen an den Staat "zurückerstattet".
Dieses Ponzi-System ist derart dreist, dass ich mich frage: Wieso regen sich die Leute eigentlich noch groß über den franz. Finanzminister, der 600.000 Euro Schwarzgeld in der Schweiz hat, auf? Das sind doch (moralische) Peanuts gegen den massiven und systematischen Betrug ("moral hazard"), den jetzt in USA und Japan die Zentralbanker durchführen - und vielleicht auch bald Draghi in Europa.Die kriminelle Energie ist bei den Zentralbankern (Vorspiegelung falscher Tatsachen, Anlagebetrug, Marktmanipulation, Staatsfinanzierung aus der Notenpresse) im Zweifel sogar noch größer.
Das Ganze hat eine völlig neue Qualität und ist keinesfalls, wie Bernanke und Co. weiszumachen versuchen, Fortsetzung altbewährter Geldpolitik mit "modernen Mitteln". Von der kriminellen Energie her entspricht es eher der neuen - im Zuge der Zypernkrise durch die Hintertür salonfähig gemachten - "Richtlinie", dass verzockte Banker sich künftig auch an den Spareinlagen ihrer Kunden schadlos halten dürfen.
Statt diesen Bankern nach der unsäglichen 2008-Erfahrung ihre Ponzi-Spielchen ein für allemal zu verbieten - wie Paul Volcker es in USA mit der neuen Volcker Rule (vergeblich) anstrebte -, wird der institutionalisierte Banken-Put, der bislang auf garantiertem Staats- und Zentralbank-Bailout beruhte, nun sogar noch weiter "aufgestockt", indem die Bailout-Dispositionsmasse um die Spareinlagen erweitert wird.
Sollten - was bislang noch unbewiesen, mMn aber zumindest in Japan wahrscheinlich ist - die Zentralbanker ihre selbst gedruckte Cyber-Kohle auch noch dazu benutzen, um den Aktienmarkt hochzukaufen, damit - scheinbar - "der Markt ein Signal sendet", dass ihre Ponzi-Geldpolitik "solide und wirksam" sei (Aktien steigen, "also" geht es der Wirtschaft gut), dann würde dies dem Fass vollends dem Boden rausschlagen.
Wenn Schuldenfässer oben überzulaufen drohen, reduziert sich "Geldpolitik" nach heutigem Ponzi-(Miss-)Verständis offenbar darauf, kompensierend unten den "Boden rauszuhauen".
Diese Zentralbanker sind die Totengräber des Kapitalismus. Aber vielleicht tun sie damit (nolens volens) auch ein gutes Werk.