Vollbeschäftigung, soziale Sicherheit, ein wenig Zocken, ein großes Haus und Auto, gute Infrastruktur, keine Staatsschulden, starke Firmen und ein starkes Amerika... noch ne nette Frau, sonst aber eigentlich nichts :-). logo. Die Wall Street samt Obama, Geithner und Co. wollen ihm das aber alles wegnehmen und vorenthalten. auch logo?
Tatsächlich wurde Amerika so richtig reich, und schaffte Vollbeschäftigung, gerade auch durch Schuldenaufbau (mit steigendem Dollar), Inflation(Schuldenselbst-finanzierung mit sinkendem Dollar), durch Wall Street, aggressivem Investmentbanking, Industrieauslagerung, chinesische Billigstimporte, billige Zuwanderer, den Verzicht auf soziale Sicherheit, Hausbauboom... Dieser Reichtum war auf Zeit. Nun wird er verteidigt mit gewaltiger Staatsverschuldung und QE.
Sinkt der Dollar zu schnell, gehts den Bürgern mit steigenden Importpreisen und geringer Lohnsteigerungspotenzen an den Kragen, leidet der Arbeitsmarkt. Steht der Dollar zu hoch, leiden Industrie, Banken, Staat, verschuldete Bürger und natürlich der Arbeitsmarkt. Dazwischen wird die Fed zu pendelt versuchen, mit einem wieder leicht sinkenden und inflationierendem "Normaldollar", und es werden beide Seiten leiden, wenn das denn überhaupt über einige Zeit hin klappen kann.
Wieso aber sollten Bernanke, Wall Street oder Obama triumphieren, wenn die Bevölkerung kaputt geht und den Banken dann der ganze Trümmerhaufen gehört? Dass Spekulanten nur den schnellen gehebelten Nominalgewinn sehen ist das eine, dass große Bevölkerungskreise, ein ganzes Finanzsystem und der Staat in Schieflage hängen, weil sie Wachstums, Inflations- und Globalisierungsgewinne als Reservewährungsland als selbstverständlich nahmen, ein anderes.
Verpasst hat man in den USA durch den effektiv sehr großen Reichtum die entscheidenden Fragen beim Umbau in eine Dienstleistungsgesellschaft: Wie stellt man dauerhaft eine einigermaßen ausgeglichene Leistungsbilanz sicher, wie stellt man eine dauerhaft finanzierbare Infrastruktur her (Verkehr, Wohnen, Energie, sozial, medizinisch, ökologisch..)? Und wie finanziert man sie, wenn die großen Finanzgewinne nach dem Globalisierungsschub ausbleiben bzw. der Dollar als Einnahmequelle langsam versiegt? Mit welchen Strukturen verhindert man, dass sich dann das Land in sehr extreme, destruktive Klassen-, Ethnien-, Partei- und Regional-Differenzen zersetzt?
Vielleicht ist es zu viel verlangt, dass ein ganzes Land so weit vorausdenkt und den Luxus einer reichen Gegenwart selbst schmälert. Der kleine Mann, Wall Street und Regierung waren sich in dieser Hinsicht jedenfalls völlig einig. Die USA verschulden sich derzeit so massiv, weil sie vom kleinen Mann bis zur Oberschicht alles beim Alten lassen wollen. Und der sturen Meinung sind, dass sie es sich das leisten können wie ihre viel zu großen Häuser. Natürlich soll sich der Dollar in den Taschen, Konten und Depots stark vermehren, dabei aber teuer bleiben und im Wert nur ein bisschen sinken.
Bernake will wie Obama natürlich nur das Beste für alle. Genau das ist das Problem, das wird scheitern, aber es ist ihr Auftrag, für einschneidende Reformen gibt es keine Mehrheit. Die Gegenseite um die Tea-Party samt Waffenlobby wollen zu noch tieferen Wurzeln zurück und das Land in Klassen-, Ethnien-, Partei- und Regional-Differenzen zersetzt sehen. Sie riechen schon ihren großartigen Erfolg. Natürlich sind das alles ganz ganz kleine, unschuldige, arbeitsame Leute vom Lande, die doch "nur" ihr Geld zurückhaben wollen von Obama und Wall Street.