Neuester, zuletzt geles. Beitrag
Antworten | Börsen-Forum
Übersicht ZurückZurück WeiterWeiter
... 2987  2988  2990  2991  ...

Der USA Bären-Thread


Beiträge: 156.441
Zugriffe: 26.302.374 / Heute: 3.063
S&P 500 6.827,61 -1,07% Perf. seit Threadbeginn:   +367,97%
 
pfeifenlümmel:

Wo soll das Großkapital

4
29.01.11 12:03
denn hin? Im Moment hängt viel im Anleihemarkt bei den Minizinsen, die von der Inflation aufgefressen werden. Lebensversicherer stellen ihr Neugeschäft ein, weil sie mit der Niedrigverzinsung keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervorlocken können. Die Börse steigt aber und es wid höchstwahrscheinlich nicht mehr lange dauern, bis die Versuchung, aus dem Anleihemarkt auszusteigen und in Aktien zu gehen, alle Hürden reissen wird. Wenn dann die Blase kocht, ja dann erst sollte man an shorts denken.
Antworten
fkuebler:

Malko #689: Einen Absturz sehe ich in 2011 eher...

9
29.01.11 12:10

"Möglich ist alles, aber ich sehe nicht die Indikatoren die einen Absturz der Aktienpreise 2011 einleiten könnten"

... auch nicht. Da hatte ich mich in #74684 wohl eher missverständlich geäussert (wenn doch einer kommt, nehme ich ihn als Sondergratifikation :-)

Aber ich habe das Gefühl, dass jetzt ("jetzt" muss nicht ab Montag heissen) eben doch eine grössere Korrektur kommen könnte, vielleicht in zwei Zügen. Warum nicht wie ab Mai 2010? Das waren immerhin 16%. Wenn es soweit auch natürlich nicht kommen muss, so halte ich doch eine relevante Korrektur subjektiv für so wahrscheinlich, dass ich das mit meinen Positionen verbundene erhebliche Verlustrisiko eingehe.

Generell sehe ich es so, dass 2011 für die Aktionados eine Enttäuschung werden dürfte. Das hat mit dem guten alten Sentiment zu tun, das nicht mehr relevant besser, sondern nur noch schlechter werden kann. Die zweifellos ziemlich guten Fundamentaldaten der Weltwirtschaft haben einen kleineren Einfluss auf die Kurse als Sentimente, zumal die Interpretation der Fundamentaldaten eben auch vom Sentiment gemacht wird. Kurse machen Nachrichten und Stimmungen (oder etwas elitärer: Reflexivität, wie Soros das nennt, und gleichzeitig auch kräftig Sentiment macht :-).

Im vierten Quartal habe ich aus Dummheit schreckliche Verluste gemacht, die mehr als die gesamten 2010-Gewinne annulliert haben. Die Dummheit war, dass ich Bernanke/Geithners sehr präzise Ansage "read my lips: I will buy equities to the absolute maximum possible level, with all the means at my disposal" nicht ernst genommen habe. Schwer zu fassen, meine Dummheit. Aber auch grosse und offensichtliche Dummheiten erkennt man meistens leider erst hinterher.

Nur ist dieses Thema jetzt erstmal erledigt. Und die Liquiditätsfluten stecken alle schon in den Assets, in spekulativer Vorwegnahme auch schon diejenigen Fluten aus QE3, die noch garnicht gedruckt sind ;-)

Und insofern rechne ich damit, dass ich mir die schrecklichen Verluste aus Q4 vielleicht sogar schon in Q1 zurückholen kann.

Antworten
Navigator.C:

#74696

3
29.01.11 12:13
Um Misverständnisse zu vermeiden:
- Stagflation ist nach meiner Annahme kein Event oder Einzelereignis
- Stagflation ist ein sich über Jahre/Jahrzente hinziehender Prozess.
- Sparpolitik ist nicht etwas weniger Neuverschuldung sondern Schuldenabbau.
          §Im Falle UK handelt es sich um ersteres.

Logik:
Die Mehrwertsteuererhöhungen wirken inflationär auf die Realgüterpreise.
Höhere Neuverschulung auch wenn %niedriger als in einer Vergleichsperiode
wirken ebenfalls inflationär Ausweitung der Geldmenge durch kauf von Staatsanleihen
durch die Notenbank wirkt inflationär. Höhere Importpreise wirken inflationär.
Währungsverfall und zurückgehende Ölförderung in der Norsee wirken inflationär
wo soll da eine deflation Zustande kommen ?
Deflatioär sind bisher nur die Immobilien Preis.
Wie oben schon erwähnt handelt es sich um einen angelaufen Prozess
der sich immer weiter verstärkt und nicht um irgend ein Event.

Navigator.C
Antworten
pfeifenlümmel:

Immer, wenn der kleine

4
29.01.11 12:30
Mann einsteigt in die Börse, ist diese schon gut gelaufen. Er hat sich zum Schluss verführen lassen.

Im Moment ist die Zahl der Aktienbesitzer rückläufig, weil sie die Schnauze noch vom letzten Crash voll haben. Für mich ist das ein wesentliches bullisches Zeichen.

Die Notenbanken halten die Lei(d)tzinsen weiterhin niedrig. Mit Anleihen ist nix zu holen. Also auch wieder ein bullisches Zeichen.
Man entschuldige bitte meine etwas proletarische Ausdrucksweise, aber mein Schalker Temperament ist manchmal einfach nicht zu bremsen.
Antworten
Maxgreeen:

Paulson knackt Rekordgewinn

3
29.01.11 12:31
Hedgefonds-Legende schlägt zu

Für Hedgefonds-Legende Paulson hätte das vergangene Jahr kaum besser laufen können: In seinen Büchern steht ein Jahresgewinn von satten 5 Mrd. Dollar. Das sind noch einmal mehr als die 4 Mrd. Dollar, die Paulson 2007 am Zusammenbruch des US-Immobilienmarktes verdiente.

www.teleboerse.de/nachrichten/...ordgewinn-article2476901.html
Huch, schon wieder Wochende
Antworten
Stöffen:

Yo Kübi, wenn der 800 Pfund-Gorilla spricht

7
29.01.11 12:36
so sollte man dessen Statements keinesfalls unterschätzen. Ich rätsle noch an dem Code des Satzes

"Although commodity prices have risen..."

www.federalreserve.gov/newsevents/press/monetary/20110126a.htm

Könnte dies ein "Shot across the bow" des Politbüros sein und durchaus als Warnung an die Rohstoff-Spekulanten verstanden werden? Oder doch eher nur Phrasengedresche?
Bubbles are normal and non-bubble times are depressions!
Antworten
Anti Lemming:

# 690 - die Krux von Steffens Strichverlängerungen

16
29.01.11 12:45
Steffens argumentiert, dass es auf Grund einer Unzahl von Parametern nahezu unmöglich ist, mittels Faktenanalyse verlässliche Prognosen zu erstellen. Das menschliche Hirn sei von der Vielzahl der Daten und Zusammenhänge im globalen Umfeld hoffnungslos überfordert. Deshalb, schreibt er (Links in # 690), orientiert er sich vorzugsweise an der Charttechnik, weil die Preisbewegungen eine Art größten gemeinsamen Nenner aller Anlage-Entscheidungen darstellen.

Das Problem mangelnder Vorhersagbarkeit hat nicht nur Steffens, sondern praktisch jeder an der Börse. Andererseits ist die Börse aber ein "Riesengeschäft". Ein ganze "Industrie" großer Fonds und Hedgefonds versucht in diesem Riesen-Casino "Geld zu machen". Zockerbanken und Hedgefonds (HF) verdienen durch Knöpfchendrücken im richtigen Moment Hunderte Milliarden. Dies würde jedoch nicht funktionieren, wenn sie nicht die Anlegermassen vor ihren Karren spannen (oder ersatzweise Gratisspielgeld von den Notenbanken erhalten). Die Fonds und HF brauchen die Kundengelder, weil mittel- bis langfristig nur riesige Mengen "echten Geldes" wirklich etwas bewegen.

Fonds und HF operieren dabei fast ausschließlich mit "anderer Leute Geld" (other people's money). Sie leben davon, von ihren Kunden bis zu 20 % der Gewinne als Provision einzufordern. Das ist super, wenn z. B. ein 3-Mann-Hedgefonds 50 Mrd. verwaltet. Machen diese drei Männer in einem Jahr 20 % Plus, beträgt der Fondswert am Jahresende 60 Mrd. Von den 10 Mrd. Zugewinn fällt ein Fünftel ihnen zu - mithin 2 Mrd. Macht für jeden der drei Zocker 666 Millionen. Die Anlageerfolge bringen ihnen neue Kunden, so dass der HF nächstes Jahr schon 100 Mrd. verwaltet. Dann bleibt - bei gleicher Performance - für jeden Manager bereits mehr als 1 Mrd. übrig. Auf diese Weise haben es Leute wie George Soros zu einem zweistelligen Milliardenvermögen gebracht.

Für die Anleger besteht bei der Geldanlage in großen Fonds und Hedgefonds das Grundproblem darin, dass das Risiko "asymmetrisch" ist. Machen die Fondsmanager ein Plus, können sie bis zu 20 % davon "abknapsen". Machen sie jedoch ein Minus, werden sie an den Verlusten nicht beteiligt. Sie riskieren lediglich, dass die Kunden abwandern und ihr Geld abziehen. Die Verluste gehen dann aber selbst bei schlussendlicher Fondsauflösung voll zu Lasten der Kunden.

Aufgrund dieser Asymmetrie neigen Fondsmanager dazu, übertrieben hohe Risiken einzugehen. Je mehr sie "ballern", desto höher werden bei positivem Ausgang ihre Provisionen. Ballern sie daneben, leiden im Wesentlichen die Kunden.

Als zweiter Faktor kommt hinzu, dass Hedgefonds ursprünglich long/short-Strategien fuhren, d. h. auch oft short gingen und Risiken "hedgten". In den letzen Jahren verfolgen sie jedoch bevorzugt "Long-Only"-Strategien, weil Märkte wie z. B. der Rohstoffmarkt in der Regel langfristig steigen. Dafür sorgen GS, JPM und Co. im Eigenhandel, kombiniert mit Absicherungsgeschäften. Außerdem brauchen die großen Aktienfonds wie gesagt zwingend das Geld der Massen, und die Masse geht an der Börse in der Regel nur long. Als Motivation braucht sie gute Fondsperformance in der Vergangenheit ("schöne Kursanstiege") und die Verheißung, dass künftig "alles noch viel höher steigt". All dies führt unterm Strich dazu, dass im Aktienmarkt ein klarer Long-Bias vorherrscht.

Die (Volks-)Wirtschaft gibt das aber oft nicht in gleichem Maße her, seit 2000 sogar kaum noch (die Haussen seitdem basieren auf Kreditblasen). Wächst die Wirtschaft nur um 2 %, während Fondsmanager 20 % Plus erzocken wollen, müssen sie entweder wie HF gehebelt arbeiten oder anderweitig die Risiken erhöhen (was sie wegen obiger Asymmetrie auch gern und oft unbedacht tun). Große Fonds erreichen das Ziel durch KGV-Aufblasung. D.h. Aktienindizes steigen nicht infolge von großen Gewinnsteigerungen der Firmen, sondern weil das KGV aufgeblasen wird.

Beispiel: Der SP-500 hat zurzeit Firmengewinne von rund 85 Dollar (wenn man den 1300-Stand mit 1300 Dollar Marktkapitalisierung ansetzt). Das ist ein KGV von 1300/85 = 15,3. Würden Momentumstrategien den SP-500 bis März auf 1400 treiben, stiegen die Firmengewinne in so kurzer Zeit nicht entsprechend mit. Wir bekämen dann lediglich eine KGV-Aufblasung von aktuell 15,3 auf dann 16,5. Im Jahr 2000 wurde die KGV-Aufblasung so weit getrieben, dass vielen Börsianern ein KGV von 24 noch "günstig" erschien (während z. B. in den 1980ern einstellige KGV gang und gäbe waren).  Demnach könnte der SP-500, selbst wenn der Gewinn bei 85 Dollar bliebe, bis zum Stand von 85 x 24 = 2040 "aufgeblasen" werden.

Um zu Steffens zurückzukommen: Er sagt, man müsse sich mangels Vorhersagbarkeit an den Charts orientieren, weil in diese die Summe aller Anlagenentscheidungen einfließen. Da aber auch die Fonds- und Hedgefondsmanager (samt deren Algo-Programme) meist den Charts huldigen, werden die Chartprognosen zur Sich-selbst-erfüllenden Prophezeihung. D.h. wenn Steffens Linien strichverlängert und "Alpha-Targets" einzeichnet, erreicht er ein relativ hohe Trefferquote, weil er dem Bias-verzerrten "group think" und Massenwahn der Fonds- und HF-Industrie nacheifert. Ob das smart ist oder nicht, darüber kann man streiten.

Auf keinen Fall aber ist damit mMn das Grundproblem mangelnder Vorhersagbarkeit gelöst. Die Asymmetrie der Risikoverteilung bei Fonds/Hedgefonds führt fast immer zu kollektiver und "systematischer" KGV-Aufblasung (bzw. im Rohstoffsektor zu chartorientierter Preistreiberei). In der Folge entfernen sich die Kurse immer mehr von dem, was unter Fundamentalkritierien angemessen wäre.

Aktuell z. B. ist mMn fundamental recht klar, dass die Staats-Sause durch überbordende Neuverschuldung - speziell in USA und Japan - nicht zu einem nachhaltigen (selbsttragenden) Aufschwung führen  KANN, da die hohen Schuldenlevel bereits zu Abstufungsgefährdung (in USA) bzw. faktischer Abstufung (Japan auf AA-) geführt haben.

Ohne weitere Neuverschuldung aber werden die Firmen-Margen künftig dahinschmelzen, wozu auch die in der aktuellen Blase parallel hochgepumpten Rohstoffpreise beitragen. Man kann daher mit einiger Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass die SP-500-Gewinne in den nächsten Jahren im Mittel höchstwahrscheinlich eher seitwärts laufen, evtl. bei neu aufkommenden Deflationstendenzen sogar wieder abwärts. Dem verlorenen Jahrzehnt von 2000 bis 2010 würde dann ein weiteres von 2010 bis 2020 folgen. Genau wie in den letzten 20 Jahren in Japan...

Weitere Kurssteigerungen der Indizes können unter diesen Prämissen NUR durch KGV-Aufblasung erfolgen. Daran hat die gesamte Fonds-Industrie ein erklärtes Interesse. Daraus resultiert unterm Strich in der aktuellen Gemengelage aber nur eine "systematische" Steigerung der Überbewertung.

Man weiß nicht, wo der Boden rausfällt. 2000 hatten die Fonds KGV bis 24 als "akzeptabel" herbeigezockt. Gurus erfanden Modelle wie das "Fed-Modell", dass die hohen KGVs auf Grund niedrigerer Anleihenzinsen ("höheres Renten-KGV") scheinbar rechtfertigten. Die starke Baisse von 2000 bis 2003, in der der Nasdaq um 80 % fiel, belehrte sie dann eines Besseren.

Auch jetzt könnten die "Wahn-Systematiker" den SP-500 wieder auf 2000 treiben. Sie würden dabei sicherlich von Bernanke und Co. sowie dem begleitenden Medien-Hype gestützt. Steffens würde mit seiner Strichverlängerungs-Technik auf Jahre "Recht behalten". Die Fonds wollen es eh so.

Doch all dies - und darauf will ich am Ende hinaus - kann die mangelnde Vorhersagbarkeit, die Steffens oben zum Thema und zur Rechtfertigung der Charttechnik machte, nicht "ersetzen". Chartsysteme neigen bei Störfeuer (aktuell Nahost) zu "forcierter Auflösung", zumal wenn etliche Hebel-Player und Margin-Zocker zuvor die Kurse (z.B. aktuell Baumwolle und Kupfer) bis ins Absurde aufgeblasen hatten. Der bislang stärkste Reset kam im Herbst 2008, als die Folgen der kollektiven Gier zu Massenzusammenbrüchen großer Banken führten.



FAZIT: Wenn ein "Guru" sich mangels Vorhersagbarkeit (die in der Tat besteht) in Chartsysteme flüchtet - das machen auch Leute wie Gehrt, die "auf ihr Handelssystem hören" - dann kann er damit das Grundproblem nicht lösen. Er huldigt nur dem kollektiven Wahn. Dieser Wahn unterliegt wegen der genannten Risiko-Asymmetrien einem "Bias nach oben". Man kann aufgrund dieses Bias durch Strichverlängerung scheinbar gute Prognosen machen und sogar Geld verdienen (das will ja ganz Wall Street). Aber das Ganze wird zunehmend zu einem Ritt auf der Rasierklinge. Wer nicht tradet, sondern "langfristig investiert", droht dabei unter die Räder zu kommen (wie 2003 und 2008).

Ich bevorzuge Leute wie Rosenberg, die in akribischer fundamentaler Kleinarbeit versuchen, die kommenden Makrotendenzen der US-Volkswirtschaft (inkl. Verschuldungsproblematik) herauszuarbeiten. Gemäß Rosis systematischer Analyse (die gleichwohl ebenfalls notwendig fehlerträchtig bleibt) deutet sich an, dass die aktuelle KGV-Aufblasung mittelfristig aller Voraussicht fundamental keinen Bestand haben wird. Übergeordnet entsteht ein Bild, dass eher für weitere 10 Jahre Seitwärtsmarkt (mit heftigen Korrekturen nach unten) spricht. Kreditgetriebene V-Erholungen und Super-Haussen bleiben Nassträume von Wall Street und deren Vasallen in Washington.

Nach dem Platzen der riesigen Privatschuldenblase in 2008, dem aktuell das Platzen der Staatsschuldenblasen zu folgen droht, überwiegen auf Makroebene weltweit die Deflations-Risiken. Insofern kann man der Fed nur gratulieren, wenn sie diese - wenn auch sicherlich rein demagogisch (um QE2 zu rechtfertigen) - in ihrem letzten Statement betonte.

Wer sich "mangels Vorhersagbarkeit" auf Strichverlängerungs-Strategien verlegt, setzt sich letztlich Scheuklappen auf und dem "Wall-Street-Bias" aus. Er wird zeitweise "mit dem Konsens" Geld verdienen, am Ende aber - ebenfalls mit dem Konsens - erneut zur Hölle fahren. Das ist den Fonds freilich egal, weil die in der Aufschwungsphase ihre 20 % an Provision oder Boni einstreichen und abwärts die Kunden selber zahlen lassen (Asymmetrie).

Das ganze bleibt ein Riesen-Casino ohne fundamentale Basis.
Antworten
relaxed:

#74707 Sehr gutes Posting,

3
29.01.11 13:05
freuen wir uns auf eine hohe Volatilität.
Antworten
Maxgreeen:

#74707 man sollte bedenken das es so ist

4
29.01.11 13:18
je mehr sich an Charts orientieren je wahrscheinlicher wird es das eine bestimmte Marke erreicht werden. Alle nutzen die gleichen Daten, also kommen alle mehr oder weniger zu den gleichen Ergebnissen. Ich lese den Steffens Daily seit Jahren und habe mich schon oft geärgert über haarsträubende Kursziele, aber im Nachhinein muss ich mir wegen meiner eigenen Ignoranz ärgern. An der Börse muss man oft die Wünsche und Gefühle abschalten, wer zuviel nachdenkt hat schon verloren oder sollte sich von der Börse zurückziehen ( möchte ich manchmal auch, aber es ist wie eine Sucht, ich bleibe im Rennen :))
Die Börse ist ein Raubtierkäfig, die Schwachen werden gefressen.

Wenn ich sehe was bei uns in der Firma los ist würde ich auch DAX 8000 für möglich halten, auch wenn ich weiss das die Schulden weltweit massiv gestiegen sind und dies gegen meine Vorstellung von gesundem Wachstum spricht.
Huch, schon wieder Wochende
Antworten
permanent:

Regierung in Kairo zurückgetreten

6
29.01.11 13:21
permanent:

Steffens schreibt viel wenn der Tag lang ist

5
29.01.11 13:25

Hin und wieder landet er einen Treffer.

Insgesamt gebe ich nicht viel auf sein Geschreibsel.

Auf QE3 wird QE4 folgen, die USA können nicht mehr zurück, es gibt nur noch einen Weg.

Permanent

Antworten
Anti Lemming:

Nahost-Krise bald vorbei?

9
29.01.11 13:27
Die Massenaufstände in Nordafrika und Nahost gehen zu einem erheblichen Teil darauf zurück, dass sich die Bevölkerungen wegen der hochgezockten Rohstoff- und Lebensmittelpreise kaum mehr ernähren können. Viele Arme haben schlicht Hunger. Mancherorts gibt es sogar bereits einen "Kampf um's Brot" (Bild unten).

Beruhigung kann nur einkehren, wenn die Rohstoff- und Lebensmittelpreise von ihren hochgezockten Mond-Niveaus stark runterkommen und Lebensmittel wieder erschwinglich werden.

Stark fallende Rohstoffpreise gehen jedoch in USA zwangsläufig mit Aktienschwäche einher, weil im SP-500 viele Öl- und Rohstoff-Firmen enthalten sind. Die Beruhigung durch (Lebensmittel-) Preisverfall dürfte sich daher negativ auf die US-Börsen auswirken (die zugleich Leitbörsen sind).

Abstürze bei Rohstoffen führen zugleich zu Dollarstärke, weil dann die Dollar-Carrytrades massenhaft rückabgewickelt werden. Dies schlägt ebenfalls auf die Börsen durch, da auch viele gehebelte Aktientrader unterwegs sind (Margin aktuell nahe Rekordniveaus).

Last not least wird, wie 2008, bei allgemeiner Assetschwäche eine erneute Flucht in US-Staatsanleihen einsetzen (so weit runter, dass dies unterbleibt, sind die Amis noch nicht). Dies führt dazu, dass sich die aktuell sehr steile US-Zinskurve wieder abflacht.

Die steile Zinskurve aber war ein Hauptgrund dafür, dass Wall Street in den letzten Monaten Bank- und Finanzaktien stark hochgezockt hat. Banken verdienen bei steiler Zinskurve deutlich mehr. Flacht die Kurve krisengetrieben ab, sinken die Gewinnaussichten der Banken, und deren Aktien fallen.

Damit schwächelt dann auch das zweite Standbein der aktuellen US-Rallye, die Stärke bei Finanzaktien. Sie kommt zur o. g. Schwäche des ersten Standbeins (Stärke bei Öl-/Energie/Rohstoffaktien) hinzu. Allgemein gilt die Lehrbuchweisheit, dass eine Rallye ohne Finanzwerte keinen Bestand hat.

Nicht unterschätzen solte man auch die daraus erwachsende Abwärtsdynamik (quer Beet). Momentum funktioniert nicht nur nach oben (wie wir seit Sept. "gnadenlos" sahen), sondern ebensogut nach unten. Dies gilt in Zeiten des Algo-Tradings umso mehr. Es gibt ja auch genügend Chart-Fritzen (Steffens), die den dann aufkommenden "Verkaufssignalen" huldigen und diese zur sich-selbst-erfüllenden Prophezeihungen machen. Hinzu kommt, dass die "Dip-Buyer" (größtenteils Hedgefonds) im Nu zu "Spike-Sellern" mutieren, die den Abwärtstrend unterfüttern.

Selbst wenn die Nahost-Krise abflaut, könnte das einmal etablierte Abwärtsmomentum weiter laufen, zumal die US-Medien dieses meist trendfolgend (d.h. dann negativ) kommentieren. Dann nährt die Baisse die Baisse.

FAZIT: MMn wäre auch ein größerer Einbruch von -20 % oder gar mehr drin. Man muss abwarten, wie sich das Abwärtsmomentum in USA auf Asien/China auswirkt, wo ohnehin "gebremst wird". Kommt es erneut zu einer Trocken- und Bestell-Starre wie 2008 (der Baltic Dry Kollaps zeugt bereits von deutlichen Rückgängen bei Rohstofforders), können sich die derzeit schönen vollen Auftragsbücher im Nu durch Stornierungen wieder leeren. Die Strichverlängerungen für 2011/12 sind dann "für die Tonne".
Der USA Bären-Thread 376709
Antworten
fkuebler:

Stöffen 706: Nicht Phrase, sondern politisch Hedge

6
29.01.11 13:55

"Ich rätsle noch an dem Code des Satzes
 "Although commodity prices have risen..."
http://www.federalreserve.gov/newsevents/press/monetary/20110126a.htm
Könnte dies ein "Shot across the bow" des Politbüros sein und durchaus als Warnung an die Rohstoff-Spekulanten verstanden werden? Oder doch eher nur Phrasengedresche?
"

Das kommt mir eher vor wie Greenspans "Irrational Exuberance" von 1996. Ein politischer Hedge, um sagen zu können, man habe schon früh vor dem Feuer gewarnt, damit man gleichzeitig heftig weiter Kohlen ins Feuer schaufeln kann.

Ich bin auch so'n Idiot, der ab und zu an die Vernunft der Finanz-Amis glaubt (oder glauben will, weil das meine Shorts stützen würde :-)

Aber das kann man vergessen, und im Übrigen hat das auch schon Churchill gesagt "Die Amerikaner machen am Schluss immer genau das Richtige... nachdem sie vorher alle Alternativen ausprobiert haben".

Aber so arg viele Alternativen sind halt nicht mehr abzuarbeiten... ;-)

Das ist jetzt aber alles Philosophie, für die Frage Long/Short/short Call/garnix wenig relevant...

Ceterum censeo: wir kriegen jetzt eine relevante Korrektur ;-)

Antworten
Dreiklang:

Kübi #702 Man erkennt...

4
29.01.11 14:03

Im vierten Quartal habe ich aus Dummheit schreckliche Verluste gemacht, die mehr als die gesamten 2010-Gewinne annulliert haben. Die Dummheit war, dass ich Bernanke/Geithners sehr präzise Ansage "read my lips: I will buy equities to the absolute maximum possible level, with all the means at my disposal" nicht ernst genommen habe. Schwer zu fassen, meine Dummheit. Aber auch grosse und offensichtliche Dummheiten erkennt man meistens leider erst hinterher.

 

...zunächst einmal den (Wahl-) Schweizer am Doppel-S  im Groß   :)

Allerdings vermeine ich, schon im August gewarnt zu haben.... Meine Grundüberzeugung, dass die amerikanische Geldschöpfung eine Conditio sine qua non ist, hatte ich schon früher vertreten, siehe

http://www.ariva.de/...A_Baeren_Thread_t283343?page=2050#jumppos51270

Zitat:

Insofern halten sich alle diejenigen, die gedruckte Dollar in Handfestes umtauschen, an den Masterplan.

Das ist genau das am. Modell, mit dem aus Geldschöpfung Wertschöpfung wird. Und wenn dafür der amerik. Konsument nicht reicht (sich nicht genügend verschuldet) ... und Goldman-Sachs nicht genügend Geld der FED abnimmt, da ist Geithner gerade recht. Wobei das Auflegen der Staatsanleihen und die ggf. Monetarisierung durch die FED ein- und dasselbe sind. (Anleihendrucken und Gelddrucken gehören zusammen).

Mit dem Euro wäre es schon das Gleiche, wenn sich Frankreich nicht auf Merkels Seite geschlagen hätte. Da die Franzosen realisiert haben, dass große  Anleihendruckpogramme (Eurobonds)  sich sehr negativ auf ihre eigenen Anleihen auswirken würden. Statt "Euro-Rettung" , ein vorsätzlich falsch in Umlauf gebrachter Begriff, müsste es "Anleihen-Rettung" heißen.

Deswegen tobt ja auch die ango-am. Finanzkampfpresse, die überall "Sparsamkeit" wittert, wohl wissend, dass ein anderer Weg in Europa überhaupt nicht beschritten werden kann, da die EZB nicht als weißer Ritter zur Verfügung steht. Die EZB steckt schon genug im Sumpf mit ihrem an die Banken ausgeliehen Tender, sozusagen die MEFO-Wechsel im Euro-System. 

 

 

 

Antworten
Anti Lemming:

Dreiklang

2
29.01.11 14:09
Alles schön und gut, aber wer glaubt, dass dies ein gutes Ende nimmt, ist ein Bullen-Phantast.
Antworten
Dreiklang:

A.L. #714 Schöne Predigt

2
29.01.11 14:20

...sozusagen das Mantra im Bärenthread. Allerdings

Beruhigung kann nur einkehren, wenn die Rohstoff- und Lebensmittelpreise von ihren hochgezockten Mond-Niveaus stark runterkommen und Lebensmittel wieder erschwinglich werden.

dürfte das Goldman-Sachs egal sein. Und

Abstürze bei Rohstoffen führen zugleich zu Dollarstärke, weil dann die Dollar-Carrytrades massenhaft rückabgewickelt werden.

Rückabwicklung von DollarTrades widerspricht dem Gelddruck-Prinzip. Rückabwicklung wäre Auflösung von Schuldverhältnissen und damit Geldvernichtung. Eine Flucht der Amerikaner in Staatsanleihen wäre auch nicht im Sinne der FED, da man diese ja auch mit echtem selbstgedruckten Geld kaufen kann. 

Sehr viel interessanter wäre die Frage, ob die amerik. Aktien noch von den US-Amerikanern selbst gekauft werden - oder , wie hier zu lesen war, die Leute ihre Pensionssparpläne auflösen, um damit Güter zu kaufen. (Wäre aus Gründen der Inflationssicherheit nachvollziehbar, wenn man mit starken Anstiegen der Güterpreise in den kommenden Jahren rechnet). Wenn das so wäre, dann bliebe  ja als Großinvestor auf Dauer nur die FED übrig. (QE 4plus etc...) 

 

 

Antworten
Dreiklang:

A.L. Es wird kein gutes Ende nehmen

 
29.01.11 14:22
...da die Welt sich vom Dollar verabschieden wird.  

Das wäre dann wieder ein gutes Ende für diejenigen, die unter der Rohstoffinflationierung leiden.
Antworten
permanent:

Wirtschaft erreicht Vorkrisenniveau im dritten Qua

6
29.01.11 14:36

Deutschland zieht bei der Erholung von der Krise an fast allen anderen Industriestaaten vorbei. Nur die Volkswirtschaften von Kanada und den USA werden einer aktuellen Studie zufolge das Vorkrisenniveau schneller erreichen.

http://www.handelsblatt.com/politik/...m-dritten-quartal-2011;2742671

#0000ff">Wer es glaubt wird ............................muss es wohl für die Daten aus den USA heißen. Immerhin ist die Schauspieltruppe sehr gut eingespielt. Alles arbeitet Hand in Hand, Politik, Wirtschaft, Medien...................

#0000ff">Permanent

Antworten
fkuebler:

Was so alles passieren *könnte*... ;-)

8
29.01.11 14:42
Der USA Bären-Thread 9618579
Ägypten ist einer der engsten US-Verbündeten, Amerika hat die Regierung in Kairo mit Milliarden unterstützt - den Unmut der Massen aber kann Präsident Obama nicht länger ignorieren. Bisher hat er keinen offenen Druck auf Husni Mubarak ausgeübt. Wann kippt diese Strategie?

Man sieht ganz gut das Dilemma der Amis (in diesem Fall nicht der Finanzverbrecher, sondern der normalen Politik-Amis).

Sie (und letztlich wir auch immer schön sorgsam im Windschatten der Amis) brauchen die Ägypter zur Stabilisierung in Nahost.

Aber das ist im Negativfall ja vielleicht so wie der Iran (gleiche Bevölkerungszahl) unter Reza Pahlawi ab August 1978. Der Iran war auch ein wichtiger Stabilisierungs-Pfeiler des Westens. Anfang Januar 1978 wurde der gemässigte Bachtiar Premierminister (vielleicht so'n Typ ElBaradei?), Anfang Februar hat Chomeini alles weggefegt, im November gab es die US-Geiselnahme.

Ich weiss nicht, ob's damit zu tun hatte, aber immerhin ist der Dax damals in einem halben Jahr um 20% zurückgegangen, und der S&P in nur einem Monat um 15% abgestürzt.

Damit mich jetzt nicht irgend so'n Idiot für idiotisch genug hält, eine solche Entwicklung vorherzusagen: Nein, ich sage nicht, dass das passieren wird, aber die meisten Leute denken zu engspurig, um sich relevante Änderungen der Gesamtsituation vorstellen zu können...

Deswegen gibt's ja auch Momentum, und genau wenn die Stimmung gerade besonders gut ist, in der Regel auch Ärger... ;-)

Antworten
fkuebler:

Dreiklang #714: Wenn wir gerade nicht zocken oder

3
29.01.11 14:51

"Allerdings vermeine ich, schon im August gewarnt zu haben.... Meine Grundüberzeugung, dass die amerikanische Geldschöpfung eine Conditio sine qua non ist, hatte ich schon früher vertreten, ..."

...wortreich begründen, warum wir jetzt doch lieber nicht zocken, dann bleibt uns vor lauter Langeweile nur noch das Rechthaben, wofür wir uns immer schon ein strategisches Polster von Postings angelegt haben, mit denen wir das der neidisch-zweifelnden Community jederzeit unter Beweis stellen können.

Wie ich sehe, gilt das nicht nur für Wahlschweizer ohne "ß", sondern auch für VoWis... ;-)

Aber wenn wir damit gegen AL antreten sollten, dann wären wir natürlich völlig chancenlos und würden uns der Lächerlichkeit preisgeben... ;-)

Antworten
relaxed:

#74719 Richtig spannend wird es erst,

4
29.01.11 14:57
wenn die Flamme auf die Saudis überspringt. Dann haben wir auch eine schöne Korrektur und kein knapp 2% Abverkauf zum Wochenende. Das kann sich noch entwickeln. ;-))
Antworten
Anti Lemming:

Dreiklang - "Geldvernichtung"

8
29.01.11 15:05
"Rückabwicklung von DollarTrades widerspricht dem Gelddruck-Prinzip. Rückabwicklung wäre Auflösung von Schuldverhältnissen und damit Geldvernichtung."

Ein weiteres Mantra der hiesigen Hardcore-Bären inkl. David Rosenberg ist die Erwartung weltweiter deflationärer Tendenzen. Ich hatte das in # 707 bereits detailliert erläutert.

Was die Fed und die US-Regierung will, ist nicht zwingend das, was auch faktisch erreicht werden kann. Bernanke ist nicht allmächtig, sondern eher ein Vollidiot mit einer bislang vernichtenden Bilanz an Fehlprognosen. Und gerade sein Gelddruck-Megaexperiment verspricht, "anders als erwartet" auszugehen - nämlich in die Hose (man achte nur auf den 10y-Zinstrend seit QE2).

Das Hauptargument für übergeordnete Deflation bleibt, dass die Regierungen nicht so schnell und in dem Umfang Geld drucken können, wie es dem deflationären Unwind (die Koo'sche Bilanzrezession ist genau die von Dir genannte "Auflösung von Schuldverhältnissen") entspricht. Würden USA im erforderlichen Umfang Geld drucken, stiege die Staatsverschuldung schnell in den dunkelroten Bereich. Sie ist bereits jetzt an der Schmerzgrenze angelangt.

Entscheidend für die Inflationswirkung ist das von Dir korrekt angemerkte Zusammenspiel von Fed und US-Schatzamt. Für die Neuverschuldung maßgeblich sind die Anleihen, die das Schatzamt (Geithner) neu rausgibt. Vor allem diese neuen Anleihen schöpfen neues Geld. Die Fed monetarisiert es (nur).

Die Anleihenemissionen des US-Schatzamts erfolgen jedoch nicht "außerbilanziell" (wie die Fed-Aufkäufe). Geithner muss demnächst die US-Schuldenobergrenze von derzeit 14,3 Bio. in politischer Abstimmung hochsetzen lassen, weil er sonst keine neuen Staatsanleihen mehr rausgeben kann. Die Reps dürften mitspielen, aber es wird immer schwieriger, je mehr sich die Schuldenobergrenze dem zurzeit etwa gleich großen US-BIP nähert (d.h. die Schulden/BIP-Quote liegt offiziell bereits bei fast 100 %).

Wenn das Schatzamt nicht in gewünschtem Umfang neue Staatsanleihen emittieren kann, weil die Reps zunehmend "mauern", kann auch die Fed mit weiteren Aufkäufen nicht mehr viel bewirken. Es kommt auf das Zusammenspiel von Neuemissionen und Fed-Aufkäufen an. Nur in Kombination wird wirklich Geld gedruckt. Hinzu kommt die kürzlich von Obama (demagogisch?) angekündigte Absicht, die US-Verschuldung künftig zu reduzieren.

FAZIT: Dem weiteren Gelddrucken via US-Schatzamt sind politisch (Reps) und fundamental (Schulden/BIP-Quote, US-Kreditrating) enge Grenzen gesetzt. Darüber hinausgehende Fed-Aufkäufe (via QEx) sind für sich allein nicht nennenswert Inflations-relevant. Die im Unwind "aufgefressene" Geldmenge kann ingesamt nicht nachgedruckt werden. Unterm Strich überwiegen die deflationären Tendenzen. In Japans lief es nach 1990 nicht anders. QE hat lediglich den Unwind verlangsamt. Der Nikkei hat sich in den 20 Jahren geviertelt - trotz massivsten Gelddruckens der BoJ.

Der aktuelle Inflationswahn ist ein Artefakt, den die Zockerbanken in Fahnenstangen-Charts aller Art (speziell in Rohstoffen) künstlich herbeigezockt haben. Mit dem Kollaps der Fahnenstangen schwinden die Inflationstendenzen wieder.
Antworten
Malko07:

So wenig wie man

11
29.01.11 15:06
wirtschaftliche Entwicklungen oder die Preisentwicklung an den Börsen mit einfachen Strichverlängerungen "prognostizieren" kann, so wenig kann man politische Entwicklungen einfach in der gerade laufenden Richtung einfach verlängern. Auch die Amis werden nicht ewig, quasi bis zum großen Knall einfach so weiter machen (bis zum großen Knall wären noch etliche Jährchen hin). Es wird die Umkehr kommen. Partiell ist sie schon sichtbar aber noch lange nicht bestimmend.

Es war auch zu einfach zu glauben man könnte die kolonialen Zeiten mit der Stützung von Despoten in Nordafrika und dem nahen Osten verlängern. Sollten es diesmal die Menschen nicht schaffen, werden sie es das nächste oder übernächste mal schaffen. Und die Aufstände werden immer radikaler werden. Irgendwann steht dann in jedem Dorf das Schafott, sinngemäß.

Die Art wie die Amis ihren Welteinfluss bis jetzt ausgeübt haben, hat keine Zukunft. So wie es aussieht wird die Dauer dieser Herrschaftszeit, geschichtlich gesehen, sehr kurz gewesen sein. Auch der US-$ wird seinen heutigen Einfluss verlieren. Auch das ist keine Katastrophe. Es wird dann eben mehrere große Währungen nebeneinander geben. Konkurrenz ist gut für das Geschäft.
Antworten
Navigator.C:

Mathe für Bären (3)

5
29.01.11 15:11

....

 Die letzte Ungenauigkeit ist nun der fundamentale Fehler der Mainstream-Ökonomie der die ganzen Folgeprobleme verursacht. Schauen wir noch mal auf das Sparen

|S|=|ps*B + dA/dt|.

Ich habe da oben schon gleich den richtigen Ausdruck hingeschrieben. Ökonomen aber schreiben hier implizit (für sie gibt’s ja nur die unbekannte Funktion S):

S = ps*B.

Im Klartext, ein bestimmter Anteil des BIP wird halt gespart. Fertig.

Das ist aber fundamental falsch! Tatsächlich zählen zum Sparen natürlich auch die erwirtschafteten Zinsen dafür, nämlich dA/dt. Das erscheint zunächst haarspalterisch und spitzfindig. Denn die Annahme, man könne die paar Prozentchen ruhigen Gewissens einfach unter das sowieso nicht so genau bekannte ps subsummieren, liegt natürlich sehr nahe.

Aber auch das ist mathematisch fundamental falsch! Am Anfang einer sich entwickelnden Volkswirtschaft kann man das ruhig machen, denn da ist der Term ps*B absolut führend. Am Ende der Entwicklung, bei ausgeuferten Aktiva/Passiva, ist aber der zweite Term dA/dt führend. Und der ist als Differential analytisch absolut entscheidend!

Beispiel: So war das Verhältnis von Aktiva/BIP in 1950 nur 0,4. Das heißt bei einer typischen Sparquote von Ps=10% und einer Verzinsung von 5% bringt der zweite Term nur 0,4*5%=2% hinzu. Das darf man ruhigen Gewissens schlabbern. Bei einem Aktiva/BIP Verhältnis von 3,25 (so im Oktober 2008) bringt der zweite Term aber 3,25*5%=16,25% Punkte hinzu und ist damit keinesfalls vernachlässigbar. Und wegen der zeitlichen Dynamik mathematisch auch keinesfalls subsummierbar!

Schlabbert man den wichtigen Term dA/dt aber, so ergibt sich ganz trivial aus den DGL’s

dA/dt=0=ps*B+pn*A und dB/dt=-pn*A

die sattsam bekannte DGL

dB/dt=ps*B und A=A0=const.

Mit der gemeinhin, nicht nur Ökonomen, sondern auch jedem aufmerksamen Oberstufenschüler, bekannten Lösung

B=B0*exp(ps*t).

Also ein ewig wachsendes BIP mit einem konstanten, aber sonst nicht weiter interessierenden, Kapital A0 im Hintergrund. So, wie man es gerne hätte, aber nicht ist.

Es ist in der Tat genau dieser unscheinbare Fehler der Ökonomie S=ps*B und S=ps*B+dA/dt für „ungefähr“ dasselbe zu halten. Es ist aber nicht dasselbe, und jeder der sich mit höherer Mathematik auskennt, wird dies auch sofort bemerken

Alles unter

http://tandemvipera.blogspot.com/2010/03/...iii-elephant-in-room.html

 

Der USA Bären-Thread 9618637

 

Die vielleicht “wichtigste Graphik des Jahrhunderts” zeigt das Verhältnis zwischen BIP-Zuwachs und Kredit. So brachte in 1966 jeder frische Dollar der Aktiva in den USA noch einen BIP-Gewinn von rund 90 Cents, in 2002 waren es nur noch rund 30 Cents und in 2009 waren es –45 Cents. Yep, MINUS 45 CENTS! Das heisst, jeder zusätzlich Dollar erzeugte zuletzt einen Verlust von 45 Cents im BIP. Der Trend ist so unübersehbar wie das Rätsel, vor dem die Mainstream-Ökonomie steht. Nicht nötig zu erwähnen, dass diese mit immer noch mehr Geld versuchen, die Kurve wieder über Null zu bekommen. Dass das nicht funktionieren kann ist aus der differential analytischen Modellierung natürlich völlig klar. Denn der Renditedruck des zusätzlichen Dollars liegt über dem, was das BIP an Wachstum noch hergeben kann.

 

Tja das wars dann erst mal

 

Navigator.C

 

 

Antworten
Dreiklang:

Bin auch short #720

3
29.01.11 15:11

war allerdings Freitag abend etwas spät dran, doch montag früh wird verkauft (d.h. Short-KO gekauft)

Muss aber meine Long absichern (=> Waschbär-Trade) , und bin angesichts der Gelddruckmaschine der FED ein bekennender

SeitwärtsBär

@Kübi: Wieviele DAX-Futures hast du denn verkauft?

Antworten
Auf neue Beiträge prüfen
Es gibt keine neuen Beiträge.

Seite: Übersicht ... 2987  2988  2990  2991  ... ZurückZurück WeiterWeiter

Börsen-Forum - Gesamtforum - Antwort einfügen - zum ersten Beitrag springen

Neueste Beiträge aus dem S&P 500 Forum

Wertung Antworten Thema Verfasser letzter Verfasser letzter Beitrag
29 3.789 Banken & Finanzen in unserer Weltzone lars_3 youmake222 10.12.25 11:19
469 156.440 Der USA Bären-Thread Anti Lemming ARIVA.DE 08.12.25 18:00
  55 PROLOGIS SBI (WKN: 892900) / NYSE 0815ax ARIVA.DE 19.10.25 10:00
    Daytrading 15.05.2024 ARIVA.DE   15.05.24 00:02
    Daytrading 14.05.2024 ARIVA.DE   14.05.24 00:02

--button_text--