seitens mehrerer Fed-Banker geistern schon seit Tagen durch die Landschaften, so gesehen also hier nicht etwa die großen umwerfenden News. Angefügter Artikel vom 12.10.09
Fed-Banker warnt vor Inflation
Der Notenbank-Gouverneur James Bullard warnt: Die Inflationsgefahr ist höher als gedacht und könnte den Aufschwung im Keim ersticken. Er fordert für die US-Notenbank deshalb eine Taylor-Regel, die die Auslastung der Wirtschaft berücksichtigt.
Die mittelfristige Inflationsgefahr in den USA wird nach Ansicht eines hochrangigen US-Notenbankers unterschätzt. Die von der Wirtschaftsflaute verursachte Produktionslücke in der US-Wirtschaft sei möglicherweise bei weitem nicht so groß wie weithin angenommen, sagte der Präsident der Fed von St. Louis, James Bullard, am Sonntag. Die Produktionslücke ist der Unterschied zwischen dem Potenzial einer Volkswirtschaft und ihrer tatsächlichen Wirtschaftsleistung. Sie ist ein Maßstab für die Auslastung und damit die Teuerungsgefahr.
Viele Schätzungen der Produktionslücke berücksichtigten nicht, dass sie durch Preisblasen bei Vermögenswerten - etwa auf dem Immobilienmarkt - mitverursacht worden sei. Deshalb überschätzten sie die freien Kapazitäten in der Wirtschaft und unterschätzten damit gleichzeitig die Inflationsgefahr. Bullard sitzt momentan nicht im geldpolitischen Ausschuss der Fed. Erst ab 2010 wird er wieder mit von der Partie sein.
Notenbanker diskutieren Exit-Strategien
Innerhalb der Fed mehren sich die Stimmen, die mit Blick auf die Teuerungsgefahr für einen früheren Ausstieg aus der Politik des billigen Geldes plädieren. Thomas Hoenig, Präsident der Distriktnotenbank Kansas City, gab vergangene Woche zu bedenken, dass eine verspätete geldpolitische Straffung gefährlich sein könnte: "Selbst wenn wir sofort damit beginnen würden, würde einige Zeit vergehen, bis wir die neutrale Zone erreichen", sagte Hoenig. "Ich bin im aktuellen Umfeld nicht für höhere Zinsen. Aber meine Erfahrung sagt mir, dass wir besser früher als später aktiv werden sollten."
Fed-Gouverneur Kevin Warsh und Jeff Lacker, der Präsident der US-Distriktnotenbank Richmond, hatten sich bereits in ähnlicher Weise geäußert. Fed-Präsident Ben Bernanke steht nach eigener Auskunft bereit, im Fall einer wirtschaftlichen Erholung die Zügel zu straffen: "Meine Kollegen und ich sind der Ansicht, dass wir auf absehbare Zeit den Leitzins auf einem Niveau halten müssen, das die Wirtschaft stützt. Sobald sich der Aufschwung verstetigt, werden wir jedoch die Geldpolitik straffen, um ein Inflationsproblem zu verhindern", sagte er vergangene Woche. Indes gibt es auch Notenbanker, die den Leitzins langfristig beim derzeitigen Wert von 0 bis 0,25 Prozent sehen. Dazu zählen Janet Yellen von der San-Francisco-Fed und William Dudley aus New York.
Die Fed hat durch zahlreiche neue Programme die Liquidität ausgeweitet. Bankreserven und Bilanzsumme schwollen enorm an. Momentan hat die Fed 2100 Mrd. $ in ihren Büchern. Bei 1600 Mrd. $ oder 75 Prozent davon handelt es sich um Staatsanleihen sowie hypothekenbesicherte Wertpapiere von Fannie Mae und Freddie Mac. 101 Mrd. $ sind in Notprogrammen für Bear Stearns und den angeschlagenen Versicherungskonzern American International Group gebunden.
Bullard sorgt sich vor allem wegen des 1450 Mrd. $ großen Aufkaufprogramms für Staatsanleihen und hypothekenbesicherte Wertpapiere, das noch nicht abgeschlossen ist. Obwohl es sich um ein erfolgreiches Instrument beim Quantitative Easing handele, habe es dennoch zu einem großen und dauerhaften Anstieg der monetären Basis geführt. "Das könnte mittelfristig zu Inflation führen. Das hängt dann von den Erwartungen der Marktteilnehmer ab", sagte Bullard. Unter Quantitative Easing verstehen Experten Schritte der Notenbanken, bei einem Leitzins nahe Null durch Ausweitung der Geldmenge die Wirtschaft zu stimulieren.
Bullard fordert deshalb schon seit längerem eine Taylor-Regel für das Aufkaufprogramm. Dabei handelt es sich um eine nach dem Ökonomen John Taylor benannte Faustregel zur Zinsbestimmung, die die Inflationsrate und die Auslastung einer Volkswirtschaft berücksichtigt. Nach solch einer Regel könnten die Wertpapieraufkäufe vergrößert und verkleinert werden. "Es gibt wenig Indikationen darüber, wie und ob die Aufkaufsumme an Konjunkturdaten angepasst wird. Diese Unklarheit hat zu Unsicherheit an den Finanzmärkten geführt", sagte Bullard und bekräftigte damit seine Forderung.
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Bubbles are normal and non-bubble times are depressions!