Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Die brasilianische Zuckerindustrievereinigung Unica hat Hoffnungen auf eine weiter steigende Zuckerrohrernte im Erntejahr 2017/18 einen herben Dämpfer versetzt. Selbst bei vorteilhaften Wetterbedingungen wird die Produktion Unica zufolge in der Hauptanbauregion Center-South (CS) nicht steigen. Deutlich wahrscheinlicher sei vielmehr ein Ernterückgang. Ursache hierfür seien zu geringe Investitionen der Produzenten in die Aufrechterhaltung und Erneuerung der Plantagen in den vergangenen Jahren, wie die Analysten der Commerzbank im „TagesInfo Rohstoffe“ schreiben.
Für dieses Erntejahr erwarte Unica eine Zuckerrohrverarbeitung in CS von 605 Millionen Tonnen. Seit Erntebeginn bis Anfang Oktober sei in CS 7,5 Prozent mehr Zuckerrohr verarbeitet worden als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Die Zuckerproduktion weise in diesem Zeitraum sogar ein Plus von 20 Prozent auf. Denn gleichzeitig sei ein höherer Anteil Zuckerrohr zu Zucker verarbeitet worden, heißt es weiter.
„Dennoch dürfte der globale Zuckermarkt 2016/17 ein beträchtliches Angebotsdefizit verzeichnen. Die meisten Schätzungen liegen bei rund sieben Millionen Tonnen. Bei einer niedrigeren Zuckerrohrverarbeitung und damit wahrscheinlich auch geringeren Zuckerproduktion im weltgrößten Produzentenland Brasilien droht dem globalen Zuckermarkt auch 2017/18 ein Angebotsdefizit. Der Rohzuckerpreis bleibt vor diesem Hintergrund gut unterstützt. Dieser notiert seit einem Monat oberhalb von 22 US-Cents je Pfund und erreichte Ende September mit 24 US-Cents ein Viereinhalbjahreshoch“, so die Commerzbank-Analysten.
