Theodor Weimer blickt beim Neujahrsempfang der Deutschen Börse optimistisch in die Zukunft: Der neuen Chef des Unternehmens will Gewinn und Mitarbeiterzahlen steigern. Ein klares Bekenntnis gab es zum Standort Frankfurt.
Der neue Chef der Deutschen Börse will nach der geplatzten Fusion mit der Londoner Börse LSE wieder in die Offensive kommen. „Wir können und wir wollen und wir werden wachsen“, sagte Theodor Weimer am Montagabend bei seinem ersten öffentlichen Auftritt als Vorstandsvorsitzender des Betreibers der Frankfurter Wertpapierbörse. Zukäufe seien ausdrücklich „Teil des Pflichtprogramms“. Wachstumschancen sieht Weimer, der am 1. Januar im Chefsessel der Börse Platz genommen hat, etwa im Indexgeschäft und im Handel mit Devisen, Rohstoffen und Anleihen.
Der bisherige Chef der Münchener Unicredit-Tochter HVB und ehemalige Investmentbanker will Gewinn und Mitarbeiterzahl der Börse in den kommenden Jahren steigern, ebenso den Aktienkurs. Das Unternehmen habe ein enormes Potenzial, sei extrem robust und schlagkräftig. Im Vergleich zur Bankenbranche, die nach der Krise noch immer nicht zu alter Stärke zurückgefunden habe, sei die Börse bestens für die Zukunft positioniert: „Hier fallen mir die 20-Millionen- oder 50-Millionen-Wachstumschanchen nur so entgegen“, sagte Weimer.
Um die Börse auf Dauer als Dienstleister des Kapitalmarkts gut positionieren zu können, sei es notwendig, nach dem Brexit das Clearing von auf Euro lautenden Derivaten nach Frankfurt zu holen. „Lassen sie uns unterhaken. Stellen wir gemeinsam sicher, dass das Euro-Clearing in der stärksten Volkswirtschaft Europas landet“, sagte Weimer vor rund 1000 geladenen Gästen beim traditionellen Neujahrsempfang der Börse. „Es kann nicht richtig sein, dass es nur eine zentrale Clearingstelle gibt (nach dem Brexit) und diese künftig außerhalb der EU liegt.“ Die Deutsche Börse betreibt mit Eurex Clearing eins der größten weltweit tätigen Clearingunternehmen, das mit der LSE-Tochter LCH konkurriert.
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