Credit-Suisse-Konzernchef Tidjane Thiam bereitet den größten Börsengang in der Schweiz seit mindestens zehn Jahren vor. Das Geschäft mit Kleinsparern und Mittelständlern wurde lange belächelt – das hat sich geändert.
Lange Jahre war der Heimatmarkt das hässliche Entlein der Schweizer Großbanken. Während sich die Top-Banker lieber mit Wall-Street-Größen und superreichen asiatischen Kunden schmückten, behandelten sie den heimischen Markt fast schon stiefmütterlich. Doch nach der Finanzkrise ist aus dem einst vernachlässigten und belächelten Geschäft mit Kleinsparern und Mittelständlern ein stolzer Schwan gereift. Daraus will Credit-Suisse-Konzernchef Tidjane Thiam mit einem milliardenschweren Börsengang des Schweizer Geschäfts im kommenden Jahr Kapital schlagen. Die Vorbereitungsarbeiten für die größte Aktienemission in dem Land seit mindestens zehn Jahren gehen jetzt in die heiße Phase.
Thiam will das Investmentbanking bei der zweitgrößten Schweizer Bank zurückfahren und stärker auf stabile Bereiche setzen. Dazu gehört das Schweizer Geschäft, dem der Ivorer als selbstständige Einheit mehr zutraut. Also beschaffte sich die Credit Suisse (Schweiz) AG eine Lizenz, übernahm 1,4 Millionen Kunden von der Muttergesellschaft und ging am Montag an den Start. "Der Aufbau der Rechtseinheit ist eine Voraussetzung für den Börsengang", erklärt Projektleiter Frank Schubert.
Wenn das Marktumfeld der Credit Suisse nicht noch einen Strich durch die Rechnung macht, dürfte die Gesellschaft in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres gelistet werden. Thiam will mit der Transaktion den Kurs des Mutterhauses in die Höhe treiben, indem das Schweizer Geschäft von der Börse separat bewertet wird. Für viele Experten steht aber etwas ganz anderes im Vordergrund. Die Credit Suisse kann mit den frischen Mitteln die Bilanz aufpolstern ohne den Anlegern dabei schon wieder eine Kapitalerhöhung zuzumuten.
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