Gerade erst hat er die letzte Rede im Bundestag gehalten, nun hat er bereits den nächsten Job: Ex-Bundesfinanzminister Peer Steinbrück wird Berater bei der ING Diba. In Konflikte bringt ihn das nicht.
Der ehemalige Bundesfinanzminister Peer Steinbrück arbeitet künftig für die größte deutsche Direktbank ING-DiBa. „Ich werde ein Angebot annehmen, als Berater des Vorstandes“ sagte Steinbrück der Wochenzeitung „Die Zeit“ laut einer Vorabmeldung vom Mittwoch. Der 69-Jährige hatte vor einer Woche seinen Abschied aus dem Bundestag genommen. Steinbrück war mit den Banken mehrfach hart ins Gericht gegangen.
Er stehe zu der Kritik, sagte der SPD-Politiker der Zeitung. Doch zum einen habe die heutige Tochter der niederländischen ING eine lange sozialdemokratische Tradition, zum anderen sei sie in keine "der in Rede stehenden Verfehlungen und Manipulationen verwickelt gewesen“.
In Steinbrücks Zeit als Finanzminister fiel die Finanzkrise 2008, in der die Bundesregierung mehrere Banken wie die Hypo Real Estate und die Commerzbank (Commerzbank Aktie) mit Milliarden gerettet hatte. Steinbrück sagte der Zeitung, es wäre richtig gewesen, damals auch die Deutsche Bank (Deutsche Bank Aktie) zur Annahme von Staatsgeld zu zwingen. Die Banken und ihre Verbände hätten sich aber gegen eine Zwangskapitalisierung gewehrt.
Die ING-DiBa hat ihre Wurzeln in der 1965 gegründeten Bank für Sparanlagen und Vermögensbildung (BSV). Sie war unter der Mithilfe des damaligen Gewerkschaftschefs Georg Leber (SPD) ins Leben gerufen worden, um Arbeitnehmer bei der Anlage ihrer vermögenswirksamen Leistungen zu beraten. Seit 1994 firmierte sie als Deutsche Direktbank. 1998 stieg die ING mit 49 Prozent ein, 2002 übernahm sie die Mehrheit.
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