Lichtenstein (aktiencheck.de AG) - Die Experten von "TradeCentre.de" empfehlen die Aktien der Schweizer Electronic AG (Schweizer Electronic AG Aktie) zum Kauf.
Die im Schwarzwald ansässige Schweizer Electronic AG sei der drittgrößte Anbieter von Leiterplatten in Europa. Den langjährigen Lesern von "TradeCentre.de" sei die AT&S (AT & S Aktie) aus Österreich bestens bekannt. Im Gegensatz zu den Österreichern sei der Fokus der Deutschen nicht der Telekommunikationsmarkt, sondern Anbieter von Leiterplatten für die Automobil- und Solartechnik sowie die Industrie. Der über 700 Mann starke Betrieb sei beispielsweise einer der größten Anbieter von Leiterplatten für die Solarindustrie im Bezug auf Solarwechselrichter.
Bei einem Treffen in Frankfurt mit CEO Marc Schweizer und Finanzvorstand Marc Bunz habe der Vorstand den Experten von "TradeCentre.de" über einen sehr guten Start ins neue Jahr berichtet. Das Wachstum setze sich nach dem Rekordjahr 2010 ohne Abschwächung dynamisch fort. Die Einnahmen hätten im ersten Quartal um 22 Prozent auf über 29 Millionen Euro expandiert. Das EBITDA habe sich von 3,2 auf vier Millionen Euro verbessert. Vor Steuern und Zinsen sei der Gewinn um fast 30 Prozent auf 2,7 Millionen Euro geklettert. Die EBIT-Marge betrage neun Prozent. Netto habe ein Gewinn von 2,5 Millionen Euro in der Kasse geklingelt. Per Ende März habe das Unternehmen einen Auftragsbestand von 121 Millionen Euro gehortet. Für das Gesamtjahr sei der Vorstand sodann zuversichtlich, die eigenen Ziele zu erreichen.
Schweizer stelle für das Jahr 2011 einen Umsatz von 110 bis 120 Millionen Euro in Aussicht. Das entspreche einem Umsatzwachstum von bis zu 15% im Vergleich zum Vorjahr. Die EBIT-Marge werde zwischen neun und zehn Prozent vom Umsatz erwartet. Nach Erachten der Experten von "TradeCentre.de" werde das Unternehmen die jeweils obere Bandbreite erreichen oder sogar übertreffen. Operativ dürfte die Firma bis Silvester einen Gewinn von zwölf Millionen Euro verbuchen. Das Finanzergebnis werde sich aufgrund eines leicht positiven Nettoguthabens gegenüber dem Vorjahr verbessern. Unterstelle man eine Steuerquote von rund 30%, betrage der Nettogewinn in diesem Jahr circa 8,5 Millionen Euro. Pro Aktie entspreche dies einem Gewinn von rund 2,25 Euro.
Schweizer Electronic erziele etwa 50% des Umsatzes in Leiterplatten für die Automobilindustrie. Ziel sei es, das Geschäft über die Leiterplatte hinaus insgesamt stärker zu diversifizieren. Erhebliche Wachstumschancen sehe das Management zum Beispiel in Asien. Dazu sei jüngst eine Tochtergesellschaft in Singapur gegründet worden, um das Geschäft in Europa zu ergänzen und insbesondere den Fokus auf erneuerbare Energien zu setzen. Die Gründung der Schweizer Energy in Singapur sei der Startschuss für die neuen Asienaktivitäten. Der neue Bereich "Energy" solle sodann für weiteres Wachstum sorgen. Nach eigenen Angaben ähnele der Prozess- und Fertigungs-Know-how für Produkte und Dienstleistungen im Bereich Energie dem der Herstellung von Leiterplatten. Weitere Details für die Diversifikationsschwerpunkte und der entsprechenden Investitionsentscheidungen als auch neue Partner, sollten in den nächsten Wochen folgen.
In Asien sei das Unternehmen übrigens bestens verdrahtet. Schweizer Electronic arbeite eng mit der japanischen MEIKO Electronics Co. Ltd. (Meiko Electronics Aktie) zusammen. Neben einer strategischen Allianz in Bezug auf Kundenbetreuung und Produktion, seien die Unternehmen untereinander auch wechselseitig beteiligt. Insgesamt stehe die Beteiligung an MEIKO mit knapp fünf Millionen Euro in den Büchern. Die Japaner seien durch die Atomkatastrophe allerdings schwer betroffen. Bunz habe eine Abwertung der Beteiligung nicht völlig ausgeschlossen. Das könnte das Ergebnis in diesem Jahr einmalig belasten.
Die Annahmen der Analysten für den Gewinn würden sodann als bereinigt um Einmaleffekte gelten. Firmenchef Schweizer betone, dass die Katastrophe in Japan auf die operative Zusammenarbeit keinerlei Auswirkungen habe. "Wir werden ausschließlich über die chinesischen Werke von MEIKO bedient". Über diesen Partner habe die Firma in Q1 dieses Jahres einen Umsatz von 2,7 Millionen Euro erzielt und habe um ein Vielfaches höher als noch im Startquartal des Vorjahres gelegen. Mittelfristig solle der Umsatzanteil über den Partner aus Asien deutlich ansteigen.
Schweizer Electronic habe auf Sicht von ein bis zwei Jahren das Potenzial einen Umsatz von mehr als 150 Millionen Euro zu stemmen bei einer EBIT-Marge von circa zehn Prozent. Das seien sehr solide Aussichten. Das Unternehmen, welches auf eine über 160 Jahre alte Familientradition zurückblicke, zahle für das Jahr 2010 zudem eine Dividende von 42 Cent aus. Die Hauptversammlung finde Anfang Juli statt. Im Jahr 2010 habe die Aktie eine rasante Rally aufs Parkett gelegt und sei in der Spitze auf fast 30 Euro geklettert. Aktuell habe das Papier auf Korrekturmodus umgeschaltet und sei für 20 Euro zu haben. Nach dieser Korrektur sei die Aktie mit einem KGV von neun sehr günstig zu haben. Die 3,78 Millionen Aktien würden lediglich einen Börsenwert von 77 Millionen Euro repräsentieren.
Die Experten von "TradeCentre.de" raten auf aktuellem Kursniveau zum Kauf der Aktien von Schweizer Electronic. (Analyse vom 03.06.2011) (06.06.2011/ac/a/nw)
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