Von Sportereignissen wie Olympia oder der Fußball-Europameisterschaft kann die RTL Group auf dem deutschen Markt nicht profitieren. Dennoch steuert die Bertelsmann-Tochter auf ein Rekordjahr zu.
Olympische Spiele in Brasilien und Fußball-Europameisterschaft in Frankreich - für die RTL Group haben die TV-Übertragungen der Sportgroßereignisse bei der Konkurrenz ein schwächeres zweites Quartal bedeutet. Der Umsatz der Bertelsmann-Tochter sank im Vorjahresvergleich um 2,3 Prozent auf 1,44 Milliarden Euro. Der Gewinn fiel auf 203 Millionen Euro (Vorjahr: 245 Millionen Euro), wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Ins Jahr gestartet war die europäische Sendergruppe mit Sitz in Luxemburg noch mit einem deutlichen Plus.
RTL-Chefin Anke Schäferkordt gab als Grund vorgezogene Ausgaben der Werbekunden vor den Spielen in Rio im August und der Fußball-EM im Juni an. Eine Ausnahme im zweiten Quartal war der französische Markt. Dort hatte die zur RTL Group gehörende Group M6 Teile der EM wie das Finale zwischen Frankreich und Portugal übertragen. Mit 20,8 Millionen erreichte M6 die fünfhöchste jemals in Frankreich erreichte Zuschauerzahl. Details zu Werbeumsätzen während der Fußball-EM nannte die RTL Group nicht.
Die Frankreich-Tochter profitierte im 2. Quartal zudem von einem Einmaleffekt. M6 trennt sich schrittweise von seinem Mobilfunk-Geschäft. Dafür flossen vom Partner Orange 43 Millionen Euro in die Kasse.
Für das Gesamtjahr 2016 hält Schäferkordt an der Prognose eines Umsatzwachstums von 2,5 bis 5 Prozent fest. Wichtigster Antreiber bleibt das Deutschland-Geschäft. Beim Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebita) ist die Managerin noch optimistischer und erwartet jetzt bei einem Plus von 1 bis 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr Rekordzahlen. Zum Jahresstart hatte sie sich noch deutlich zurückhaltender geäußert.
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