Das schweizerische Bern in der Dämmerung.
Donnerstag, 01.12.2016 16:23 von | Aufrufe: 626

ROUNDUP: Schweizer Großbank UBS steuert Europa-Aktivitäten von Frankfurt aus

Das schweizerische Bern in der Dämmerung. ©pixabay.com

FRANKFURT (dpa-AFX) - Frankfurt hat bei der Schweizer Großbank UBS beste Chancen, zum großen Brexit-Profiteur zu werden. Ab sofort steuert der Konzern bereits seine Vermögensverwaltung für Kontinentaleuropa von der Main-Metropole aus. In der am Donnerstag offiziell gegründeten UBS Europe SE sind die europäischen Aktivitäten außerhalb des Schweizer Heimatmarkts gebündelt. Auch Großbritannien und Frankreich gehören noch nicht dazu. Frankfurt setzte sich im konzerninternen Wettbewerb letztlich gegen Luxemburg durch.

Damit ist die hessische Großstadt nun auch Favorit für die mögliche Verlagerung von Stellen aus London, sollte Großbritannien im Zuge des Brexit den Marktzugang zur Europäischen Union verlieren. Zur neuen Tochtergesellschaft gehört nämlich bereits das deutsche Investmentbanking.

"Wir haben im vollen Bewusstsein der Brexit-Diskussion auch die Investmentbank in die SE integriert", sagte Deutschland-Chef Thomas Rodermann dem "Handelsblatt". UBS-Vorstandschef Sergio Ermotti hatte im Herbst in Aussicht gestellt, wegen des Brexits 1500 Arbeitsplätze aus der britischen Hauptstadt in andere europäische Regionen zu verlagern.

Viele Banken sich halten mit ihren konkreten Brexit-Überlegeungen noch zurück. Zuletzt hieß es aber, dass auch bei der US-Investmentbank Goldman Sachs (Goldman Sachs Aktie) Frankfurt gute Chancen habe. Dagegen favorisiert die britische Großbank HSBC Paris als Ausweichort für London innerhalb der EU.

Das Bundesfinanzministerium hatte sich zuletzt optimistisch gezeigt, dass Banken und Unternehmen bald mit einer Verlagerung von Geschäften nach Deutschland beginnen werden. Es gebe "vermehrt Gesprächsanfragen" zu diesem Thema, hatte Finanzstaatssekretär Thomas Steffen Mitte November gesagt. "Wir gehen aus, dass wir im Frühjahr 2017 vermehrt konkrete Entscheidungen sehen werden zu der Frage der Standortverlagerung."

Die UBS hat in Frankfurt derzeit rund 600 Mitarbeiter. Die Verankerung der Europa-Zentrale in der deutschen Finanzhauptstadt habe zunächst eher interne, technische Folgen, erklärte ein Sprecher auf Anfrage. Dabei gehe es etwa um die Steuerung der IT-Plattform. Für die Kunden in den einzelnen Ländern und das lokale Management ändere sich nichts. Mit dem seit rund zwei Jahren vorangetrieben Umbau will die UBS einfacher und effizienter werden.

Zur Europe SE gehört das UBS-Geschäft aus acht Ländern: Deutschland, Italien, Luxemburg, Österreich, Dänemark, Schweden, den Niederlanden und Spanien. Bei der neuen Tochter sind rund 2500 Mitarbeiter beschäftigt. An der Spitze des Aufsichtsrats der Europa-Bank steht der ehemalige hessische Ministerpräsident Roland Koch, der schon seit 2011 Chefkontrolleur der Deutschland-Tochter war./enl/tos/stb


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