EAST HARTFORD/MÜNCHEN/TOULOUSE (dpa-AFX) - Nach dem Flugverbot für mehrere Airbus-Mittelstreckenjets
Anfang 2018 waren in weltweit vier bekannten Fällen Triebwerke an neuen Mittelstreckenjets der A320neo-Reihe ausgefallen, die erst seit Dezember ausgeliefert worden waren. Ursache ist demnach eine neuartige Dichtung, die erst seit kurzem zum Einsatz kam. Die Flugsicherheitsbehörde EASA erließ daraufhin Flugverbote für die 11 Maschinen, bei denen beide Triebwerke betroffen waren. Weitere 21 mit nur einem betroffenen Triebwerk dürfen vorerst keine weiten Strecken mehr über Wasser fliegen.
Bei den 11 Jets mit zwei betroffenen Triebwerken wird Insidern zufolge eines der beiden durch ein Exemplar mit der bewährten Dichtung ersetzt. Dies erfuhren die Nachrichtenagenturen dpa-AFX und Bloomberg am Mittwoch von mit der Sache vertrauten Personen. Damit gälten für sie lediglich die Beschränkungen wie für die übrigen Flieger. Insgesamt muss Pratt & Whitney fast 100 Triebwerke umrüsten. Gut die Hälfte davon steht noch bei Airbus.
Bei der bewährten Dichtung handelt es sich den Insidern zufolge um den Typ, der bereits bei den vor Dezember ausgelieferten Exemplaren zum Einsatz gekommen war. Der dann eingeführte neue Typ sollte eigentlich länger haltbar sein als der alte. Allerdings führte er schon nach wenigen Wochen zum Ausfall von Triebwerken - teils beim Start, teils im Flug.
Der Chef des Münchner Triebwerksbauers MTU
Der Getriebefan-Antrieb der United-Technologies-Tochter
Hitze- und Softwareprobleme an dem Pratt-Triebwerk hatten schon 2016 und 2017 zu Auslieferungsproblemen bei Airbus geführt, weil der Triebwerksbauer einwandfreie Antriebe nur mit großer Verspätung lieferte. Bei Airbus standen auch zuletzt viele fast fertige Flugzeuge auf dem Hof, denen nur die Triebwerke fehlten. Die Mittelstreckenjets A320neo und ihre Schwestermodelle sind die größten Verkaufsschlager von Airbus. Dank der modernen Triebwerke sollen sie rund 15 Prozent weniger Kerosin verbrauchen als ihre Vorgänger./stw/tos/jha/
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