Die Flagge von Großbritannien.
Dienstag, 15.11.2016 12:22 von | Aufrufe: 212

ROUNDUP/Großbritannien: Inflation geht überraschend zurück

Die Flagge von Großbritannien. pixabay.com

LONDON (dpa-AFX) - Der Preisauftrieb in Großbritannien hat sich im Oktober trotz der jüngsten Kursschwäche des britischen Pfundes abgeschwächt. Nach Zahlen des Statistikamts ONS vom Dienstag stiegen die Verbraucherpreise zum Vorjahresmonat um 0,9 Prozent. Das waren 0,1 Prozentpunkte weniger als im Vormonat und 0,2 Punkte weniger als Analysten erwartet hatten. Volkswirte erklärten die schwächere Teuerung mit der Preisentwicklung bei Bekleidung und Universitätsgebühren. In den kommenden Monaten sei wieder mit einer stärkeren Inflation zu rechnen.

Besonders überrascht wurden Volkswirte von Daten zur Entwicklung der Kerninflation, die schwankungsanfällige Komponenten wie zum Beispiel Energie außen vor lässt. In dieser Abgrenzung stiegen die Preise im Oktober um 1,2 Prozent im Jahresvergleich, nach einem Zuwachs um 1,5 Prozent im Monat zuvor. Experten hatten für Oktober eine Kernrate von 1,4 Prozent erwartet.

Experten vom Analysehaus Capital Economics erklärten die schwächere Inflation im Oktober unter anderem mit der Preisentwicklung im Bereich Bekleidung. Hier hatte es im Oktober im Jahresvergleich einen Rückgang um 0,7 Prozent gegeben, nach einem Anstieg um 1,0 Prozent im September. Außerdem habe die Entwicklung der Studiengebühren in Großbritannien eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der Verbraucherpreise im Oktober gespielt, hieß es übereinstimmend von Experten. Eine vorgegebene maximale Gebühr, die Universitäten erheben dürfen, wurde zuletzt nicht angehoben.

Das britische Pfund gab nach Veröffentlichung der Zahlen nach. Eigentlich rechnen Fachleute mit steigenden Inflationsraten, weil das britische Pfund nach dem Brexit-Votum stark an Wert verloren hat. Importierte Güter werden deshalb teurer. Die britische Notenbank bekommt durch die aktuell etwas schwächere Inflation mehr Spielraum, ihre lockere Geldpolitik fortzusetzen und die Binnenkonjunktur zu stützen.

Die Oktoberdaten zur Preisentwicklung werden von Volkswirten gemeinhin als ein Ausrutscher gewertet. Generell wird in den kommenden Monaten mit einem Anziehen der Inflation gerechnet. In den kommenden drei Monaten dürfte sich die Teuerungsrate mit "großen Schritten" der Marke von 2,0 Prozent nähern, sagte Experte Samuel Tombs vom Analysehaus Pantheon Macroeconomics. Die britische Notenbank geht in ihren Prognosen davon aus, dass die Inflation im zweiten Quartal 2017 bei 2,4 Prozent liegen dürfte./jkr/tos/jha/


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