Ein Bündel Euroscheine. (Symbolbild)
Mittwoch, 28.09.2016 16:03 von | Aufrufe: 216

ROUNDUP: EVG fordert bis zu 7 Prozent mehr Geld für Bahn-Beschäftigte

Ein Bündel Euroscheine. (Symbolbild) © Detailfoto / iStock / Getty Images Plus / Getty Images http://www.gettyimages.de

FULDA (dpa-AFX) - Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) fordert in den anstehenden Bahn-Tarifverhandlungen bis zu 7 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten. Das ergibt sich aus einem Beschluss, den die Gewerkschaft am Mittwoch in Fulda fasste. Er sieht eine Lohnerhöhung von 4,5 Prozent vor. Darüber hinaus sollen die Mitglieder jeweils für sich entscheiden können, ob sie sechs Tage mehr Urlaub, eine Stunde weniger Wochenarbeitszeit oder weitere 2,5 Prozent mehr Geld wollen.

"Eine solche Wahlmöglichkeit hat es so noch nie gegeben. Damit schreiben wir Tarifgeschichte", bemerkte EVG-Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba. "Unsere Kolleginnen und Kollegen werden selbst entscheiden können, ob sie mehr Geld, weniger Arbeit oder mehr Urlaub wollen."

Die Bahn hatte die Gewerkschaften zuvor zur Mäßigung aufgerufen. Er wünsche sich wirtschaftliches Augenmaß, sagte Personalvorstand Ulrich Weber der "Rheinischen Post" (Mittwoch). "Da Forderungen nie Ergebnisse sind, wären vier Prozent alleine etwas, über das sich alleine zwar streiten, aber verhandeln ließe. Allerdings wollen die Gewerkschaften weit mehr, und das werden wir genau prüfen."

Der letzte Tarifkonflikt bei der Bahn liegt 15 Monate zurück. Es war der härteste in der Geschichte des Staatskonzerns, denn die Lokführer legten neun Mal die Arbeit nieder. Doch während die EVG am Mittwoch schon vor der ersten Verhandlungsrunde deutlich machte, dass sie "zu allem entschlossen" sei, hatte der Vorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), Claus Weselsky, dieses Mal betont: "Wir wollen verhandeln, nicht streiken." Weber hob am Mittwoch hervor, es sei Zeit für eine normale Tarifrunde mit Ergebnissen am Verhandlungstisch.

Die Verhandlungen mit der GDL beginnen am 10. Oktober in Berlin, der Auftakt mit der EVG ist am 17. Oktober in Frankfurt geplant. Verhandelt wird insgesamt für rund 150 000 Beschäftigte in Deutschland. Die Bahn will inhaltsgleiche Abschlüsse mit den konkurrierenden Gewerkschaften erreichen. "Jeder Überbietungswettbewerb von Gewerkschaften in einem Betrieb schadet", warnte Weber. In der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Mittwoch) zeigte er sich offen für individuelle Arbeitszeitmodelle.

Die EVG hatte für ihre Tarifforderung ihre Mitglieder befragt, jedoch kein eindeutiges Meinungsbild für eine allgemeine Forderung gegeben. Themen der Tarifrunde sollen auch Weiterbildung und Altersvorsorge sein.

Die GDL fordert vier Prozent mehr Geld und darüber hinaus Entlastungen für ihre Mitglieder. Dazu strebt sie Änderungen bei der Entgeltstruktur, Zulagen und Arbeitszeitregelungen an. Auf wie viel Prozent sich die Gesamtforderung summiert, ließ die Lokführer-Gewerkschaft anders als die EVG bislang offen./bf/DP/tos


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