Deutsche Börse AG - Rohstoffe Ende der Gold-Euphorie?

Mittwoch, 23.06.2010 16:08 von Aktiencheck - Aufrufe: 836

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Nach wie vor stecken Anleger viel Geld in Gold, der ganz große Ansturm auf Gold-ETCs scheint allerdings vorbei zu sein - für den Moment jedenfalls, so die Deutsche Börse AG.

"Nach einigen Wochen mit Rekordzuflüssen gibt es bei Investoren offenbar eine Verschnaufpause", meine ETF Securities. Die Bestände an Gold-ETCs hätten sich dennoch weiter nahe dem Rekordniveau gehalten.

Am Montag sei der Goldpreis in New York auf ein neues Hoch von 1.266 US-Dollar geklettert. Auslöser gewesen sei neben der Angst vor Inflation der zuletzt wieder schwächere US-Dollar. Daneben habe nach Einschätzung einiger Analysten auch die in Aussicht gestellte Aufwertung des Chinesischen Yuan für festere Kurse beim Gold, ebenso wie bei anderen Rohstoffen gesorgt. Erwartet werde nämlich, dass die Importe Chinas durch die schwächere Währung anziehen würden.

Gold habe sich seit Jahresbeginn somit um knapp 15 Prozent verteuert. Laut Henning Beck von Lupus Alpha werde das aber nicht unbedingt so weitergehen: "Gold ist überkauft, die Investoren sind zunehmend bereit, wieder mehr Risiken einzugehen. Damit verliert Gold als sicherer Hafen etwas an Bedeutung", meine der Fondsmanager. Beck sehe daher Korrekturpotenzial bis auf 1.150 US-Dollar. Auch die Flexibilisierung des Renminbi sollte seines Erachtens nicht überbewertet werden: "Das war schon eingepreist", kommentiere er. Florian Perini vom Market Maker Flow Traders berichte allerdings von einer anhaltend guten Nachfrage nach ETFS Physical Gold (WisdomTree Physical Gold), Gold Bullion Securities (Gold Bullion Securities), ETFS Gold (WisdomTree Gold) und Xetra-Gold (Xetra-Gold ETC auf Gold [Deutsche Börse Commodities GmbH]).

Auch andere Edelmetalle wie Platin und Silber in Form des ETFS Physical Platinum (WisdomTree Physical Platinum) und des ETFS Physical Silver (WisdomTree Physical Silver) hätten sich Investoren Perini zufolge gerne ins Portfolio gelegt. Laut ETF Securities seien die Nettozuflüsse in Platin- und Palladium-ETCs in der vergangenen Woche wieder nach oben geschnellt, nach Gold-ETCs hätten sie in diesem Jahr die höchsten Zuflüsse zu verzeichnen. Hintergrund sei die Nachfrage von US-Investoren, wie der Emittent erkläre. Palladium-Anleger hätten in diesem Jahr übrigens eine gute Nase bewiesen: Der Palladium-ETC sei mit einem Plus von 20 Prozent bislang der Renditerenner 2010.

Bei Öl und den Öl-ETCs werde die Luft nach oben offenbar dünn. Für einige Öl-ETCs, etwa den ETFS WTI, melde ETF Securities für die vergangene Woche sogar Nettoabflüsse, insgesamt seien die Zuflüsse in Öl-ETCs zumindest rückläufig. Dabei seien die Aussichten auf weiter steigende Ölpreise Henning Beck zufolge gut: "Die USA werden ihre Offshore-Förderung jetzt neu überdenken, mittelfristig sollte die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko den Ölpreis deutlich unterstützen", glaube er. Auch die konjunkturelle Erholung in den USA spreche für hohe Preise. "Bei 80 US-Dollar gibt es zwar offenbar einen Widerstand, unter 70 US-Dollar wird Öl aber nicht mehr fallen", erkläre er.

Ein höherer Ölpreis sollte sich Henning Beck zufolge auch positiv auf einige Agrarrohstoffe, etwa Mais, auswirken. Der Grund: Die Beimischung von Ethanol werde durch das teurere Öl wieder attraktiver. Am optimistischsten zeige sich Beck allerdings bezüglich Weizen: "Hier sind, unter anderem durch eine niedrigere Produktion in Kanada und der Ukraine, auf Sicht von ein bis zwei Monaten Preissteigerungen von 10 bis 20 Prozent möglich", meine er. Wie Florian Perini von Flow Traders melde, sei die Nachfrage nach Mais- (WisdomTree Corn) und Weizen-ETCs (WisdomTree Wheat) zuletzt auch gut gewesen.

Der medial breit getretene "Rohstoffboom am Hindukusch" werde nach Einschätzung von Martin Pachtner vom Finanzportal www.boerse-go.de übrigens vorerst ohne große Auswirkungen auf die Rohstoffmärkte bleiben. Die "New York Times" habe unter Berufung auf US-Regierungsmitarbeiter Afghanistan als neues Zentrum der Minenindustrie präsentiert, sogar der Vergleich mit Saudi Arabien sei nicht gescheut worden. Riesige Mengen an Eisenerz, Kupfer, Lithium und Gold sowie anderen Metallen im Wert von etwa einer Billion US-Dollar sollten in Afghanistan zu finden sein. "Eine Erschließung der Rohstoffvorkommen wird noch Jahre in Anspruch nehmen", meine Pachtner allerdings. (23.06.2010/zc/a/a)

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