Rohöl: OPEC-Mitglieder setzen Förderbremse nur unzureichend um

Dienstag, 18.07.2017 13:32 von GodmodeTrader - Aufrufe: 200

New York/ London/ Wien/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise zeigen sich am Dienstag deutlich stärker. Brent handelt wieder an der wichtigen 50-Dollar-Marke je Barrel und könnte ein technische bedingte Anschlusskäufe erleben, sollte die Marke stärker gerissen werden. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate steigt ebenfalls deutlich auf 46,70 US-Dollar je Barrel.

Der globale Ölmarkt wird noch immer von einem Überangebot dominiert. Die OPEC-Ölförderung ist zuletzt aufgrund der Zunahme in Libyen und Nigeria angestiegen. Nun aber scheint es, dass es auch an der Disziplin der in die Kürzungsvereinbarungen integrieren Mitgliedern mangelt. Laut Internationaler Energieagentur sank die Umsetzung der Produktionskürzungen durch die OPEC-Länder im Juni auf 78 Prozent. In den fünf Monaten zuvor wurden die Kürzungen noch nahezu vollständig umgesetzt.

„Solange die geringere Fördermenge durch einen höheren Preis ausgeglichen wurde, überwog der Nutzen für die OPEC-Länder, sich an die Produktionskürzungen zu halten“ erläutert Commerzbank-Analyst Eugen Weinberg. Im ersten Quartal 2017 sei das noch der Fall gewesen. Dank des kräftig gestiegenen Ölpreises nach der Ankündigung der Produktionskürzungen hätten die OPEC-Länder der IEA zufolge trotz eines geringeren Ölangebots einen höheren Anstieg ihrer Öleinnahmen gegenüber dem vierten Quartal 2016 verzeichnet.

Es sei nun zu vermuten, dass im zweiten Quartal die Einnahmenentwicklung für die OPEC-Länder weniger erfreulich gewesen sein dürfte, so Weinberg weiter. Die leicht gestiegene Produktionsmenge habe die tieferen Preise nicht annähernd wettmachen können, so dass die Öleinnahmen sogar unter denen des vierten Quartals 2016 gelegen haben dürften. „Die Länder könnten daher versuchen, die sinkenden Einnahmen durch eine höhere Verkaufsmenge zu kompensieren. In der Folge könnten aber der Preis und damit auch die Einnahmen weiter sinken“, befürchtet Commerzbank-Analyst Weinberg.

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