Das gescheiterte Verfassungsreferendum in Italien bringt auch die Krisenbank Monte dei Paschi in Gefahr. Der Versuch, einen Großinvestor zur Umsetzung des Rettungsplans zu finden, dürfte nun deutlich schwerer werden.
Nach der deutlichen Schlappe des italienischen Ministerpräsidenten Matteo Renzi beim Verfassungsreferendum ist der Rettungsplan für die Krisenbank Monte dei Paschi in Gefahr. Die unter einem Berg fauler Kredite ächzende Bank braucht dringend mehr Eigenkapital und will bis zum Monatsende fünf Milliarden Euro einsammeln.
Geplant war bisher, dafür schnellstmöglich die feste Zusage von mindestens einem Ankerinvestor zu gewinnen und die Ausgabe neuer Aktien schon am Mittwoch oder Donnerstag auf den Weg zu bringen.
„Wir denken, das Nein-Votum macht es für Monte dei Paschi schwieriger, einen Ankerinvestor zu finden”, urteilten die Analysten der US-Investmentbank Morgan Stanley zu Wochenbeginn. Auch der Investmentchef eines europäischen Hedgefonds, der nicht namentlich genannt werden wollte, rechnet nicht mit ausreichend Interessenten: „Ich hatte bei dem Deal schon für den Fall eines Ja-Votums ernsthafte Zweifel; mir scheint es, dass das Nein eine perfekte Entschuldigung sein wird, um sich zu entfernen.”
EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny sagte, es könne nicht ausgeschlossen werden, dass der italienische Staat Anteile an Banken übernehme. Einem Insider zufolge setzten Investmentbanken für Montagmittag ein Treffen an, um über eine Beteiligung an der Kapitalerhöhung zu entscheiden. Eine im Vorfeld getroffene Vereinbarung sichert ihnen zu, dass sie bei widrigen Marktbedingungen aussteigen können.
Ein Treffen des Führungsgremiums der Bank wird dann am Dienstag erwartet. Befürchtet wird, dass sich potenzielle Geldgeber zurückhalten, falls Italien nach dem Rücktritt Renzis wegen der Niederlage bei der Abstimmung politisch und wirtschaftlich ins Trudeln kommt.
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