London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Der Goldpreis wird derzeit eher vom Dollarkurs und steigenden Anleiherenditen beeinflusst, denn von geopolitischen Krisen, was dem „sicheren Hafen“ sonst regelmäßig Zuwächse bescherte. Derzeit präsentiert sich die US-Währung stärker, was den Goldkurs belastet. Das Edelmetall reagiert sensibel auf die Bewegungen des US-Dollars. Ein schwächerer US-Dollar macht das Edelmetall attraktiver für Investoren außerhalb des US-Dollarraums und umgekehrt.
Am Dienstagmittag notierte die Feinunze des Edelmetalls schwächer bei 1.309 US-Dollar, während der Greenback den Euro in Schach hält und im Wert zulegt. Auch die aufgrund höherer US-Staatsanleihe-Renditen gestiegenen US-Realzinsen sind wenig förderlich für den Goldpreis. Die Gewalteskalation im Gazastreifen gibt Gold hingegen keine nennenswerte Unterstützung. Ein Test von 1.300 US-Dollar je Feinunze scheint somit möglich, wie die Commerzbank in einer aktuellen Analyse feststellte.
Hingegen sind steigende US-Leitzinsen aus Sicht von Guido Urban, Analyst bei der Privatbank Berenberg nicht zwangsläufig ein Belastungsfaktor, wie das Jahr 2017 gezeigt habe. Von einer temporär höheren Risikoaversion der Investoren habe Gold kaum profitiert. Da sich die Pro- und Contra-Argumente die Waage halten, erachtet der Bergenberg-Experte das Potenzial in 2018 für begrenzt.