Arzneimittel in Blistern und pharmazeutischen Flaschen (Symbolbild).
Montag, 16.01.2017 09:12 von | Aufrufe: 1109

Merck-Chef sieht für US-Geschäft keinen Grund zur Panik

Arzneimittel in Blistern und pharmazeutischen Flaschen (Symbolbild). © zozzzzo / iStock / Getty Images Plus / Getty Images

FRANKFURT/BERLIN (dpa-AFX) - Der Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merck lässt sich vom zukünftigen US-Präsidenten Donald Trump nicht bange machen. "Die Vereinigten Staaten werden in der Zukunft nicht das Paradies für die pharmazeutische Industrie sein, sie werden aber auch nicht die Hölle werden", sagte der Merck-Vorstandsvorsitzende Stefan Oschmann der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Montag).

Trump hatte die Preispolitik der Pharma-Branche scharf kritisiert und mehr Produktion in den USA gefordert. Zudem kündigte er einen härteren Kurs bei Preisverhandlungen für Medikamente für das staatliche Gesundheitssystem an. Die USA ist für die Pharmaindustrie mit Abstand der wichtigste Markt. Erst in der vergangenen Woche hatten Äußerungen Trumps in einer Pressekonferenz die Pharmaaktien in Sekunden auf Talfahrt geschickt.

Trotz der jüngsten Äußerungen Trumps gegen die Pharmaindustrie fürchtet Oschmann auch zukünftig keine Beeinträchtigung für das Geschäft in den USA. "Ich habe da keine Panik", sagte der Merck-Chef der "Welt". Trumps Worte seien vermutlich eher gegen die jüngsten Skandale im Bereich Nachahmermedikamente gerichtet gewesen. In dem Geschäft sei Merck überhaupt nicht aktiv. "Ich habe überhaupt keinen Zweifel daran, dass die USA auch in Zukunft ein Land sein werden, das Innovation und damit den Fortschritt fördert."

Zudem rechnet Oschmann nicht damit, dass die Republikaner im Kongress einer Lösung zustimmen werden, die zu einem zentralen Medikamenteneinkauf führen wird. "Es gibt kaum etwas, was dort auf diesem Gebiet kontroverser diskutiert wird", sagte er der "FAZ". Trumps Worte seien deshalb schwer einzuschätzen. Studien zeigten aber, dass zwei Drittel des medizinischen Fortschritts auf neue Medikamente zurückzuführen seien, aber nur 15 Prozent davon entfielen auf die Ausgaben des Gesundheitssystems.

Merck beschäftigt in den Vereinigten Staaten und Kanada bereits 10 000 Mitarbeiter und damit 19 Prozent an der Gesamtbelegschaft des Unternehmens. In den ersten neun Monaten 2016 erwirtschaftete Merck in Nordamerika Umsatzerlöse in Höhe von 2,86 Milliarden Dollar (Dollarkurs) und damit gut ein Viertel des Konzernumsatzes. Mit der milliardenteuren Übernahme von Sigma-Aldrich im November 2015 hat Merck seine Präsenz in Nordamerika zuletzt erheblich ausgebaut.

Merck sucht aktiv weiter vor allem nach Technologie-Partnerschaften in den USA. Erst in der vergangenen Woche kündigte der Darmstädter Konzern an, mit dem Softwareunternehmen und Datenanalysespezialisten Palantir Technologies aus dem kalifornischen Palo Alto sowie der Stanford Graduate School of Business zusammenarbeiten./mne/jha/stb


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