Die Erzvorräte gehen zur Neige
In den vergangenen fünf Tagen hat der Platinpreis einen deutlichen
Aufschwung erfahren und pendelt nun wieder um die Marke von 1.430 USD
pro Unze. Am gestrigen Dienstag ging es besonders deutlich nach oben,
nachdem Medienberichte darauf hindeuteten, dass auf Grund des
andauernden Streiks bei einem von Südafrikas größten Platinproduzenten
Lieferschwierigkeiten auftreten.
Medienberichten zufolge habe Impala Platinum (WKN A0KFSB) mitgeteilt,
dass man eventuell anfangen müsse, das Edelmetall am Markt zu kaufen, um
seinen Lieferverpflichtungen nachkommen zu können. Das, so betonen
Experten, ist sehr positiv für die Preisentwicklung bei Platin. Zudem
gehen sie davon aus, dass die steigende Automobilnachfrage die Nachfrage
nach Platin und Palladium steigen lassen wird.
Die Association of Mineworkers and Construction Union (AMCU) bestreikt
seit dem 23 Januar die drei größten Platinproduzenten Südafrikas - neben
Impala auch Anglo American Platinum (WKN 856547) und Lonmin (WKN
856046). Zwar stützt wegfallende Produktion den Preis jedes Rohstoffs,
doch waren die Auswirkungen für Platin bislang begrenzt, da die
Produzenten Haldenvorräte angelegt hatten. Allerdings war abzusehen,
dass der Streik irgendwann einen größeren Einfluss auf den Preis haben
würde, wenn dies Vorräte zu Ende gehen und die Konzerne am Markt
zukaufen müssen, um ihre Kunden bedienen zu können.
Die Deutsche Bank erklärte in einem aktuellen Bericht, man glaube, dass
der Streik noch den ganzen April über andauern könnte, da die
Konfliktparteien sich so auf ihren Parteien versteifen würden. Sollte
das der Fall sein, könne dies dazu führen, dass rund 800.000 Unzen
Platinproduktion wegfallen und die Erzvorräte von Lonmin und Impala
aufgebraucht würden, glauben die Analysten.
Mitte April werde der Markt wirklich bemerken, dass das Angebot knapper
wird und das Potenzial für einen Anstieg des kurzfristigen Platinpreises
zu erkennen beginnen, so die Deutsche Bank weiter. Zwar dürften, führten
die Experten zudem aus, die Netto-Long-Positionen an der NYMEX
zurückgehen, sobald der Streik endet, doch das knappe physische Angebot
könnte länger bestehen bleiben, da die Produzenten ihre Minen erst
wieder hochfahren müssten, um dann ihre Bestände aufzufüllen. Die
Deutsche Bank erwartet so erst im dritten Quartal Entlastung beim
Preisdruck.
Der Amplats-CEO hatte vergangene Woche erklärt, sein Unternehmen habe
noch Vorräte für rund 215.000 Unzen Platinproduktion und damit ungefähr
die Hälfte dessen, worüber man vor dem Streik verfügte, heißt es in
einem Bloomberg-Bericht. Amplats erklärte, man werde wahrscheinlich
Metall am Markt kaufen, sollte das nötig werden, um die Kunden zu
beliefern. Reuters berichtete zudem, dass Amplats CEO gesagt habe, der
Konzern werde dieses Jahr auf Grund des Streiks auf der Rustenburg-Mine
keinen Gewinn machen.
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