Donnerstag, 30.07.2015 18:16 von Daniel Schäfer | Aufrufe: 594

US-Zinspolitik: Das Ende der Niedrigzins-Ära?

Noch hat die US-Notenbank Fed den Leitzins nahe der Nulllinie gelassen. Doch es mehren sich die Anzeichen, dass die US-Notenbank im September, also exakt sieben Jahre nach der Lehman-Pleite, die Zinsen erstmals wieder erhöhen könnte. Doch was bedeutet das für die Anleger?

Für viele Analysten ist es eine klare Sache: Wenn am 17. September die US-Notenbank Fed zu ihrer entscheidenden Sitzung zusammenkommt, wird Notenbank-Chefin Janet Yellen das Ende der Niedrigzinsphase verkünden und die Zinsen in den USA erstmals wieder steigen lassen. Dies geht unter anderem aus einem geheimen Papier des Führungsstabes der Fed hervor, das versehentlich vor wenigen Tagen an die Öffentlichkeit geriet. Darin rechnen einige Mitarbeiter mit einer Erhöhung bereits im September um 25 Basispunkte.

Dass es dieses Jahr zu einer Zinserhöhung kommen wird, hatte selbst Notenbank-Chefin Yellen vor zwei Wochen in einer Rede vor dem Finanzausschuss des US-Repräsentantenhauses angedeutet. Voraussetzung sei jedoch, dass sich die Weltwirtschaft so weiterentwickelt wie von der Fed erwartet. Yellen hatte allerdings offen gelassen, ob eine Zinserhöhung bereits im September oder erst im Dezember erfolge.

Die Anzeichen für eine baldige Erhöhung stehen jedoch gut. So haben sich der US-Arbeitsmarkt sowie die US-Konjunktur trotz der Krise in Griechenland und der Turbulenzen in China weiter verbessert.

Yellen stünde jedoch mit einer Zinsanhebung ziemlich alleine da. Nicht nur, dass IWF und Weltbank eine Zinsanhebung für zu früh halten, auch die Europäische Zentralbank sowie die Bank of Japan dürften der Fed vorerst die Gefolgschaft verweigern. Die Folge wäre, dass der US-Dollar noch stärker werden würde. Immerhin ist der Greenback gegenüber dem Euro in den letzten 12 Monaten um über 20 Prozent auf aktuell 0,9107 EUR gestiegen. Auch gegenüber anderen Währungen wie dem Schweizer Franken, dem japanischen Yen oder dem kanadischen Dollar konnte der US-Dollar in den vergangenen Monaten deutlich zulegen.

Die Folgen einer Zinsanhebung wären vor allem, dass aus Ländern wie Südafrika oder der Türkei eine massive Kapitalflucht einsetzten könnte. Denn diese Länder importieren mehr als sie exportieren. Eine weitere Dollar-Aufwertung würde die Abwärtsspirale in diesen Ländern weiter beschleunigen, türkische Lira und südafrikanischer Rand gerieten noch weiter unter Druck. Aber vor allem Firmen, die hohe Kredite in US-Dollar halten, etwa in den Schwellenländern, würden erhebliche Probleme bekommen. Dies gilt in großem Stil vor allem für chinesische Firmen mit der Folge, dass die ohnehin stotternde chinesische Konjunktur noch mehr ins Schlingern geriete.

Aber auch eine Kapitalflucht aus Europa in die USA dürfte die Folge sein. Volkswirte halten es in diesem Fall für nicht unwahrscheinlich, dass der Euro dann schon bald auf die Parität zum US-Dollar zusteuern könnte. Dabei stöhnen die amerikanischen Firmen schon jetzt über den starken Dollar, während die deutsche Exportwirtschaft, allen voran die deutsche Automobilindustrie, frohlockt.

Doch wann auch immer die Zinswende kommt, eine Änderung der US-Zinspolitik hat in der Vergangenheit stets zu großen Verwerfungen am Aktien- und Devisenmarkt geführt. Unerfahrene Anleger sollten ihre Geldanlage daher nicht dem Glück überlassen. Auf United-signals.com gibt es genügend Anlageprofis und Strategien, mit denen Anleger sicher durch die Zinswende steuern sollten.


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Daniel Schäfer ist Geschäftsführer und Gründer von United Signals. Mit Hilfe von United Signals können Anleger geprüften Finanzexperten und deren Handelsstrategien automatisiert folgen. Das integrierte Risikomanagement-System sorgt für Sicherheit auf Anlegerseite.
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