Montag, 13.02.2017 13:43 von Benedikt Wachsmann | Aufrufe: 162

Trump zieht US-Indizes auf neues Rekordhoch!

Die US-Indizes setzten auch in der vergangenen Handelswoche ihre Rekordjagd fort und markierten neue Allzeithochs. Damit wird auch die zuletzt etwas ins Stocken geratene „Trump-Rally“ fortgesetzt. Eine große Rolle spielte dabei Trump selber, als er am Donnerstag vor den Managern der US-Fluggesellschaften eine Erklärung zur künftigen US-Steuerpolitik in Aussicht stellte. Die Märkte reagierten am Donnerstag positiv auf die Ankündigung und legten deutlich zu. Positive Daten vom US-Arbeitsmarkt wirkten sich ebenfalls stützend auf die Notierungen an den US-Aktienmärkten aus und bescherten Anlegern damit neue Allzeithochs.

 Marktsituation S&P 500 – 13. Februar 2017

Der neue US-Präsident Donald Trump hat im Vorfeld und nach der Wahl eine hohe Erwartungshaltung geweckt und umfassende Reformen im Bereich der Steuer-, Handels- und Wirtschaftspolitik angekündigt. Fakten blieb er bislang allerdings schuldig. Lediglich in Sachen Mauerbau und Außenhandel wurde Donald Trump tätig und erweckte dabei nicht den Eindruck, gezielt und besonnen seine Pläne umzusetzen. An den US-Aktienmärkten machten sich daher in der Vorwoche einige Zweifel bezüglich der Umsetzung der angekündigten Reformen breit. Mit der Auflockerung der Bankenregulierung verhalf der neue US-Präsident aber dem ersten Sektor zu ordentlichen Kursgewinnen.


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Am vergangenen Donnerstag machte sich dann auch am Gesamtmarkt wieder Optimismus breit, da Donald Trump in einem Gespräch mit den Topmanagern der amerikanischen Fluggesellschaften eine „phänomenale“ Steuerreform ankündigte und die Steuersenkung für amerikanische Geschäfte als „Riesending“ beschrieb. Details blieb der neue US-Präsident zwar weiterhin schuldig nannte aber zwei bis drei Wochen als Zeitfenster für seine Ankündigungen.

Die Hoffnung auf einen Wirtschaftsboom in den USA kehrte daraufhin zurück und alle drei großen US-Indizes verzeichneten im Anschluss neue Höchststände.


Daten zum US-Arbeitsmarkt passten ebenfalls ins Bild. Hier wurde eine Senkung der Anträge auf Arbeitslosenhilfe von 246.000 auf 236.000 verzeichnet. Im Vorfeld war hier noch ein leichter Anstieg auf 249.000 erwartet worden.


Im Wochenchart des S&P500 wird zudem deutlich, dass der amerikanische Leitindex (aufgrund der Breite und der Volatilität) auf der Oberseite durchaus noch über etwas Potenzial verfügt. Allerdings bleibt die Luft für weitere Anstiege aufgrund der politischen Situation weiterhin dünn. Ob das technische Potenzial auf der Oberseite bei 2.370 Punkten daher voll ausgeschöpft wird ist fraglich, da eine Korrektur weiterhin angebracht bleibt.

 Unterstützungen und Widerstände:

 

Unterstützungen

Widerstände

2.303

2.320

2.299

2.330

2.285

2.355

2.266

2.253

 

 Ausblick für den S&P 500:

Auch im H4-Chart als kleinere Trendstufe lässt sich ein entsprechender Trendkanal konzipieren. Auch hier hat der S&P 500 bereits die obere Kanallinie angelaufen. Das heißt nicht, dass der S&P 500 jetzt nicht weiter steigen kann. Trendlinien dienen in der Regel als Hilfsmittel, um die technische Lage einzuschätzen. Als punktgenauer Signalgeber sind diese nicht zu verstehen.


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Hieraus lässt sich lediglich ableiten, dass der S&P 500 auch in dieser Trendstufe weit gelaufen ist und sich eine technisch überkaufte Lage ergibt, die Anleger beachten sollten. Neue Longpositionen sollten bei einer solchen technischen Konstellation eher vermieden werden, da hier mittel- und kurzfristig den möglichen Ertrag das Risiko nicht rechtfertigt. Kurzum wird sich hier regelmäßig kein günstiges Chance-Risiko Verhältnis (CRV) konstruieren lassen. Vielmehr sollten Anleger auf bearishe Reaktion achten, um ggf. Gewinnmitnahmen tätigen zu können. Dies gilt aber nur für kurzfristige Positionen. Mittel- und Langfristig bleibt der technische Ausblick bullish. Verwunderung über eine Korrekturbewegung sollte auf dem derzeitigen Kursniveau aber nicht aufkommen.

 DOW Jones erneut mit neuem Allzeithoch:

Der DOW Jones legte nach den Ankündigungen Trumps zur Steuerreform ebenfalls deutlich zu und stieg auf ein neues Allzeithoch. Der Aufwärtstrend und die bullishe Aufwärtsbewegung bleiben also auch beim DOW intakt. Die Situation gestaltet sich allerdings auch hier ähnlich wie beim S&P 500.


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Auf Tagesbasis setzt der DOW seinen Aufwärtstrend ohne nennenswerte Korrektur fort. Die Rallybewegung nach der US-Wahl hat im Tief lediglich eine Korrektur von knapp 10 Prozent gesehen. Um nachhaltig neue Marktteilnehmer in den Markt zu locken, welche die erste Bewegung teilweise verpasst haben, ist das tendenziell zu wenig. Ob der Kursanstieg vom Donnerstag nachhaltig ist wird sich in den ersten beiden Handelstagen der laufenden Woche entscheiden.


Sollte der DOW Jones einen Rücksetzer vollziehen, bieten die in grün eingefärbten Bereiche entsprechende temporäre Einstiegsmöglichkeiten.


Mittelfristig ist der übergeordnete Unterstützungsbereich bei 19.730 Punkten zu beachten. Seit Mitte Dezember konnte sich der DOW hier regelmäßig stabilisieren. Zudem nähert sich die 50er-EMA als weitere technische Unterstützung diesem Bereich an. Würde diese Marke fallen, dürfte sich eine ausgedehntere Korrektur anschließen.

 NASDAQ mit erwarteter Konsolidierung:

Nicht nur beim S&P 500 sondern auch beim Nasdaq lässt sich die technische Lage sehr gut anhand der Trendkanäle darstellen. Beim Nasdaq haben wir zudem die Besonderheit, dass entsprechende Aufwärtstrendkanäle in verschiedenen Trendstufen dargestellt werden können.


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Im oben dargestellten H4-Chart ergibt sich ein mittelfristiger, aufwärts gerichteter Trendkanal, der seit Jahresbeginn besteht. Dieses technische Szenario wurde bereits in der vergangenen Handelswoche angesprochen. Nachdem der Nasdaq den Widerstand bei 5.170 Punkten bullish triggern konnte, folgte ein Test der oberen Trendkanalbegrenzung bei 5.235 Punkten.


Damit hat auch der Nasdaq mittlerweile ein Kursniveau erreicht, bei dem weitere dynamische Anstiege schwierig umzusetzen sein dürften. Dies gilt sowohl für den mittelfristigen, als auch für den kurzfristigen Ausblick. Der in den unteren Trendstufen auftretende Trendkanal ist im H4-Chart durch die schmalen schwarzen Trendlinien dargestellt.


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Im H4-Chart wurde bereits deutlich, dass der Nasdaq nur noch wenig Potenzial auf der Oberseite hat, bevor hier die übergeordnete Trendlinie getroffen wird. Als Widerstand lässt sich dabei die Marke von 5.250 Punkten klassifizieren. Selbiges Szenario ergibt sich auch aus dem H1-Chart, in dem der letzte Anstieg des Nasdaq graphisch dargestellt wird. Wie oben bereits angesprochen lässt sich dieser Anstieg ebenfalls in einen aufwärts gerichteten Trendkanal eingrenzen.


Auch hier ist die erste obere Kanallinie bereits getestet worden, sodass auf der Oberseite lediglich die zweite Kanallinie als technischer Widerstand verbleibt. Auch hier sollten Anleger aufgrund der überkauften technischen Lage auf bearishe Tendenzen achten, um ggf. Korrekturtrades oder Gewinnmitnahmen zu tätigen.

 

 Alle Handelstermine finden Sie in unserem Wirtschaftskalender.


Über den Autor

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Benedikt Wachsmann arbeitet als Chartanalyst für RoboForex.de und veröffentlicht jede Woche sehr anschauliche Einschätzungen der aktuell beliebtesten Märkte.
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