Freitag, 26.01.2018 09:00 von Christian-Hendrik Knappe | Aufrufe: 361

Netflix: Internationales Geschäft wird immer wichtiger - Kolumne Nicolai Tietze

Classification: Public

Netflix: Internationales Geschäft wird immer wichtiger

 

Der Streaming-Dienst Netflix kommt immer besser in Schwung. Ein starkes Wachstum bei den Nutzerzahlen, beliebte Eigenproduktionen wie „Stranger Things“ und die erfolgreiche internationale Expansion haben Anlegerfantasien geweckt. Es lauern aber auch Gefahren, die für ein böses Erwachen sorgen könnten.

 

Netflix hat mit seinen neuesten Quartalsergebnissen einmal mehr für Anlegerjubel gesorgt. Nach Bekanntgabe der Geschäftsergebnisse für das vierte Quartal 2017 sprang die Aktie des führenden Video-on-Demand-Anbieters auf ein neues Rekordhoch. Erstmals überhaupt erreichte Netflix einen Börsenwert von mehr als 100 Mrd. US-Dollar. Damit wurde die Kursrallye der vergangenen Jahre gekrönt. Es soll jedoch nicht das letzte Highlight gewesen sein. Das muss es auch nicht, wenn Netflix weiterhin in der gleichen Weise beeindruckende Zahlen abliefern kann.

 

Dem Unternehmen kommen derzeit vor allem die steigenden Nutzerzahlen zugute. Zum Ende des vergangenen Jahres waren es laut Unternehmensangaben vom 22. Januar 2018 weltweit rund 117,58 Millionen Netflix-User. Und es werden immer mehr. Zwischen Oktober und Dezember 2017 kamen in den USA 1,98 Millionen neue User hinzu. Im Rest der Welt waren es im gleichen Zeitraum sogar 6,36 Millionen neue Nutzer. Im laufenden ersten Quartal 2018 sollen laut Unternehmensprognose weltweit noch einmal etwa 6,35 Millionen neue Kunden hinzukommen. Damit zeigt sich das Netflix-Management deutlich optimistischer als der Markt. Laut FactSet rechneten Analysten zuletzt im Schnitt gerade einmal mit einem Zuwachs von 5,01 Millionen Usern.

 

Die hohe Nutzerzahl macht sich auch in den finanziellen Kennzahlen positiv bemerkbar. Im Schlussquartal 2017 kletterten die Umsatzerlöse im Vorjahresvergleich um 32,6 Prozent auf 3,29 Mrd. US-Dollar. Für das erste Quartal 2018 hat sich Netflix mit 39,8 Prozent einen noch größeren Zuwachs vorgenommen. Besonders erfreulich aus Unternehmenssicht: Lange Zeit konzentrierte man sich außerhalb des US-Heimatmarktes auf das Wachstum. Die hohen Investitionen sorgten für Verluste. Nun konnte man auch im internationalen Geschäft Gewinne erzielen. Trotzdem bleiben die hohen Kosten ein Risikofaktor.

 

Konkurrenten wie Amazon, Apple, Disney oder die Google-Muttergesellschaft Alphabet sind nicht nur sehr ambitioniert, sondern auch finanzkräftig. Um sich abzugrenzen, will Netflix weiterhin in Projekte investieren, die in Eigenregie umgesetzt werden. In 2018 sollen bis zu 8 Mrd. US-Dollar in die Produktion eigener Serien und Filme fließen. Dabei steigen die finanziellen Risiken, da einzelne Projekte immer aufwendiger und teurer werden. Misserfolge kann man sich kaum noch leisten. Auch das Marketing verschlingt hohe Summen. Ein Grund, warum Netflix in 2018 mit einem negativen Free Cashflow von 3 bis 4 Mrd. US-Dollar rechnet. Im abgelaufenen Geschäftsjahr lag dieser Wert bei minus 2 Mrd. US-Dollar.

 

Spekulative Anleger, die steigende Kurse der Netflix-Aktie erwarten, könnten mit einem klassischen Optionsschein Call der Deutschen Bank (WKN DS06RP, Laufzeit bis zum 19.12.2018) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Optionsscheins liegt derzeit bei 7,50. Wer aber als spekulativer Anleger eher short-orientiert ist, könnte mit einem klassischen Optionsschein Put der Deutschen Bank (WKN DS06S3, aktueller Hebel 17,15; Laufzeit bis zum 19.12.2018) auf fallende Kurse der Netflix-Aktie setzen.

 


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Deutsche Bank X-markets
Der gelernte Bankkaufmann und studierte Betriebswirtschaftler ist als Produktexperte von X-markets, Deutsche Bank mitverantwortlich für die Produktpalette und den Vertrieb von Hebelprodukten und Anlagezertifikaten. Er schreibt Kolumnen für verschiedene Finanzportale und vertritt die Deutsche Bank bei diversen Finanzmessen und Börsentagen. Seine berufliche Laufbahn startete er 1999 bei der Börse in Stuttgart als Händler. Seit 2007 gehört Knappe zum X-markets-Team der Deutschen Bank.
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