Freitag, 20.07.2012 14:51 von Klaus Stopp | Aufrufe: 556

Hellenische Insolvenz-Verschleppung

Den Griechen geht wieder einmal das Geld aus. Die Regierung ist auf der Suche nach einem Überbrückungskredit bei internationalen Geldgebern, um über die nächsten Monate zu kommen. Ohne Hilfe der Euro-Partnerländer und des Internationalen Währungsfonds (IWF) wird dem Land innerhalb weniger Wochen das Geld ausgehen. Denn die nächste Tranche aus dem Hilfspaket für Griechenland wird voraussichtlich erst im September ausgezahlt. Das auch nur unter der Vorraussetzung, dass die aus Europäischer Zentralbank (EZB), IWF und EU-Kommission bestehende Troika ihr Plazet dazu gibt. Schon jetzt ist aber klar, dass bisher 80 % der Auflagen nicht erfüllt wurden. Das scheint die Herren Politiker nicht zu stören und daher zweifelt kaum jemand daran, dass Griechenland, obwohl es nicht in der Lage ist, die Reformen umzusetzen, trotzdem diesen Überbrückungskredit erhält. Gebetsmühlenartig wird immer wieder darauf hingewiesen, dass man eine große Familie sei und sich gegenseitig stützt. Im Unternehmensbereich nennt man ein derartiges Vorgehen Insolvenzverschleppung.

 

Dass hierbei gegen Verträge und Auflagen verstoßen wird, scheint niemanden zu interessieren. Es kann sein, dass unsere Volksvertreter erst nach einem möglichen Italienkollaps die Dramatik erkennen werden, aber dann ist es zu spät! Und bis zur Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts am 12. September kann die Welt bereits eine ganz andere sein.

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Baader Bank AG
Klaus Stopp ist Head of Market Making Bonds bei der Baader Bank AG. Baader betreut an den Börsenplätzen Berlin, Frankfurt und München u.a. den Handel mit Anleihen und betreut Deutschlands führende Anleihen-Website Bondboard.
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