Freitag, 18.05.2018 14:00 von Klaus Stopp | Aufrufe: 262

Griechische Großbanken bestehen Test

Die vier griechischen Großbanken haben den jüngsten Stresstest der europäischen Bankenaufsicht einigermaßen glimpflich überstanden. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat sich damit Klarheit über deren Lage verschafft, bevor im August das dritte Rettungsprogramm für Griechenland ausläuft. Laut EZB haben sich die Kapitalpuffer der Institute Alpha Bank, Eurobank und NBG als halbwegs krisenfest gezeigt. Einzig die Piraeus Bank muss noch nachbessern. Selbst unter einem von den Prüfern angenommenen Negativszenario sind die Banken laut Test ausreichend kapitalisiert. Im Kern scheinen die Institute also vorangekommen zu sein. Dennoch wird es an der Konjunktur liegen, ob Griechenland es schafft, sich aus dem Schuldensumpf zu ziehen.

Der Test der griechischen Institute gehört zum EU-weiten Stresstest der EZB und der europäischen Bankenaufsicht EBA. Der Test der vier größten Banken Griechenlands wurde aber wegen des Auslaufens des dritten Rettungspakets für Athen vorgezogen. Griechische Banken haben zwar seit Beginn der Schuldenkrise dreimal milliardenschwere Geldspritzen erhalten. Dennoch saßen die Institute zuletzt immer noch auf faulen Krediten in Höhe von 100 Mrd. €. Damit liegt der Anteil von Problemkrediten in Griechenland am höchsten im Euroraum.

Dennoch beurteilt der Chef des Euro-Rettungsschirms Klaus Regling die Zukunft des Landes zuversichtlich. Athen könne seine riesige Schuldenlast in Höhe von rund 181% des Bruttosozialprodukts voll zurückzahlen. Was dann folgte, klang aber wie das berühmte „Ja, aber…“. Regling fügte nämlich hinzu, dass dies nur dann funktioniere, wenn man die Rückzahlungsverpflichtungen zeitlich lang genug strecke und sie 15% bis 20% der Wirtschaftsleistung nicht überschreiten. Noch vor kurzem hatte man seitens der EU wiederum einen Schuldenerlass ins Spiel gebracht. Die Gläubiger müssten Solidarität zeigen, um die Erholung des Krisenlandes abzusichern, hatte EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici gefordert. Man ahnt schon, dass hier das letzte Wort noch nicht gesprochen ist.

Rechtliche Hinweise/Disclaimer und Grundsätze zum Umgang mit Interessenkonflikten der Baader Bank AG: www.bondboard.de/Newsletter/Disclaimer


Über den Autor

RSS-Feed


Baader Bank AG
Klaus Stopp ist Head of Market Making Bonds bei der Baader Bank AG. Baader betreut an den Börsenplätzen Berlin, Frankfurt und München u.a. den Handel mit Anleihen und betreut Deutschlands führende Anleihen-Website Bondboard.
Sie wollen regelmäßig über die Rentenmärkte auf dem Laufenden bleiben? Abonnieren Sie kostenlos den Newsletter "Baader Bond Markets", ein wöchentlicher Überblick über die Bond-Märkte, mit Blick auf nationale & internationale Konjunktur, Corporate Bonds und Währungsanleihen, sowie interessante Neuemissionen.
Link zur aktuellen Ausgabe
Hier abonnieren
Werbung

Mehr Nachrichten kostenlos abonnieren

E-Mail-Adresse
Benachrichtigungen von ARIVA.DE
(Mit der Bestellung akzeptierst du die Datenschutzhinweise)

Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.