Mittwoch, 18.04.2018 10:24 von Sven Weisenhaus | Aufrufe: 425

Der DAX am entscheidenen Wegpunkt

Nach einem etwas mauen Start in die Woche mit leichten Kursverlusten, zeigte die Tendenz gestern wieder nach oben. Tatsächlich bewegte sich der Index bis zum gestrigen Start des US-Handels in einer relativ engen Handelsspanne von nur ca. 150 Punkten seitwärts (siehe dunkles Rechteck im folgenden Chart). Somit passt dieser Kursverlauf auch zu den Ergebnissen des Trader-Sentiments, in denen alles, aufgrund des ausgeglichenen Kräfteverhältnisses zwischen Bullen (50,28 %) und Bären (49,72 %), auf eine Seitwärtstendenz hindeutete.

DAX - Die Wirkung des Trader-Sentiments

Als der US-Handel begann, schaffte es der DAX aber auf ein neues Bewegungshoch und notiert nun in einem Widerstandsbereich, der oberhalb von 12.500 Punkten beginnt. Dieser erhält seine Bedeutung nicht nur aus der Verfallstagsgrafik (siehe gestrige Börse-Intern), sondern auch die untere Linie der gebrochenen Broadening-Formation (siehe gelbe Linien im folgenden Chart) verläuft aktuell bei 12.500 Punkten. An dieser Formation scheiterte der DAX am vergangenen Freitag noch (roter Pfeil Nr. 1). Doch nun schaffte er es nach dem Rücksetzer vom Montag zurück.

DAX - Target-Trend-Analyse

Die nächste Hürde wartete aber schon bei der Rechteckgrenze mit 12.590 Zählern. Da am Ende des Xetra-Handels (siehe roter Pfeil Nr. 2) nur 12.585,57 Punkte erreicht wurden, konnte sie bislang noch nicht nachhaltig durchbrochen werden. Dazu kommt, dass knapp oberhalb der Rechteckgrenze noch die 200-Tage-Linie (blau) als nächster Widerstand wartet. Somit verdichtet sich der Eindruck aus der Verfallstagsgrafik, wonach der Bereich um 12.500 Punkte die Entscheidung für den weiteren Kursverlauf der kommenden Tage (und Wochen) geben könnte. (Zur Erinnerung: Gestern schrieb Torsten Ewert dazu, dass oberhalb von 12.500 Punkten ganz klar die Call-Positionen dominieren. Und die Stillhalter kein Interesse daran haben, diese ins Geld laufen zu lassen.)

Eine nachhaltige Rückeroberung der Broadening-Formation scheint also für die Bullen insgesamt eine Herausforderung zu werden. Dass die aktuelle Aufwärtstendenz nicht gerade dynamisch verlief, erhöht auch nicht gerade die Erfolgsaussichten der Bullen.

Die Schlacht um die Rückeroberung

Gestern schrieb Torsten Ewert aber auch zur Verfallstagsgrafik, dass ein Anstieg über 12.500 Punkte bei den Stillhaltern den Bedarf wecken könnte, ihre Call-Positionen abzusichern. Daraus könnte eine Beschleunigung der Aufwärtsbewegung resultieren, die die Bullen stärken und eine zusätzliche Unterstützung darstellen könnte. Und tatsächlich sahen wir gestern eine Zunahme der Aufwärtsdynamik mit dem Anstieg auf ein neues Trendhoch.

DAX bricht nach oben aus

Die Schlacht um die Rückeroberung der Broadening-Formation könnte also in vielerlei Hinsicht entscheidend sein für die Entwicklung in den kommenden Tagen und Wochen. Sollte durch eine bullishe Tageskerze heute die Rückkehr nachhaltig sein, würde der bearishe Ausbruch aus dieser Formation egalisiert werden und das Chartbild seinen bearishen Charakter verlieren. Dadurch würde die erwartete Seitwärtsbewegung auf hohem Niveau im DAX weiter Form annehmen. Zudem könnte dies aus Sicht der Elliott-Wellen-Theorie der Beginn der Welle 5 (grüner Pfeil im folgenden Chart) sein.

DAX - Elliott-Wellen-Analyse

Dann wäre auch der gestern von Torsten Ewert genannte Anstieg auf 12.800 oder gar 13.000 Punkte kein Problem mehr für die Bullen. So befindet sich das nächste Kursziel an der Mittellinie bei 12.943 Punkten aus Sicht der Target-Trend-Analyse.

Scheitert die Rückeroberung, dann...

Sollte die Rückeroberung der Broadening-Formation aber scheitern und sich der gestrige Anstieg nur als Fehlsignal herausstellen, könnte zunächst das Sentiment seine Wirkung weiter entfalten und den DAX in die enge Seitwärtsbewegung (dunkles Rechteck im Chart oben) zurückdrängen. In dem Fall das dann auch diese nach unten bricht, dürften wir wohl eine Fortsetzung der übergeordneten Seitwärtsbewegung sehen, die ihren Beginn Anfang Februar hatte. Dann könnte die Mittellinie bei 12.235 Punkten das erste Kursziel der Bären sein, was wiederum zu der Verfallstagsgrafik passen würde und am Freitag zum kleinen Verfall erreicht werden könnte.

Fazit

Wir stehen gerade vor einem entscheidenden Wegpunkt. Zumindest vermitteln uns dies alle Analyse-Tools, die wir hier bei Stockstreet nutzen. Denn nicht nur die Verfallstagsgrafik, sondern auch die Charttechnik räumen der 12.500-Punkte-Marke eine sehr hohe Bedeutung ein. Zudem weist uns das Trader-Sentiment eine nahezu ausgeglichene Kraft zwischen Bullen und Bären aus, was natürlich perfekt zur wichtigen Wegmarke passt, die der DAX aktuell vor sich hat. Vermutlich werden sich die Lager erst nach einer Entscheidung wieder klarer positionieren.

Und das gilt natürlich auch für Sie. Wie gestern beschrieben wurde, besteht die Möglichkeit, bei einem möglichst dynamischen Sprung über 12.500 Punkte einen Long-Trade und bei einem eindeutigen Fehlausbruch an dieser Marke eine Short-Position einzugehen.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage

Ihr
Sven Weisenhaus

(Quelle: www.stockstreet.de)


Über den Autor

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Stockstreet GmbH
Sven Weisenhaus ist Trader und Börsenanalyst. Seine Erfahrungen und Analysen zu den Themen Geldanlage, Börse und Finanzen veröffentlicht er als Redakteur in verschiedenen Publikationen. Er schrieb z.B. über mehrere Jahre einen auf die Elliott-Wellen-Theorie spezialisierten Börsendienst. Seit 2012 veröffentlicht er als Chefanalyst und inzwischen Geschäftsführer einen renommierten Börsennewsletter. Seit einigen Jahren gehört er zum Team von Stockstreet.de und schreibt dort unter anderem die Analysen des „Target-Trend-Spezial“ - einem börsentäglichen Dienst, der unter anderem den DAX nach der Target-Trend-Methode analysiert. Sven Weisenhaus hat auch die Redaktion des bekannten Newsletters "Börse-Intern" übernommen. Für mehr Information: https://www.stockstreet.de/
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