Freitag, 30.01.2015 15:37 von Klaus Buhl | Aufrufe: 1065

DAX: Deckel ab

Liebe Leserinnen und Leser,

 

hoffentlich liegt eine angenehme Woche hinter Ihnen, die jedenfalls an den Märkten etwas weniger turbulent als die vorhergehende war - obwohl mit der FED erneut eine wichtige Notenbank tagte. Übrigens gab es diesbezüglich nicht viel Neues, mit einer hohen Wahrscheinlichkeit erleben wir den ersten Zinsschritt frühestens im Juni. Das Umfeld für tiefe Zinsen und attraktive Aktien bleibt günstig, da die Amerikaner über den festen Dollar deflatorische Tendenzen importieren. Die FED kann in aller Ruhe die Lage beobachten und die Zinsen länger auf dem jetzigen Null- Level halten, als viele Investoren bisher annahmen.

Trotzdem aber scheint sich das Pendel an den Aktienmärkten immer weiter in Richtung Europa zu verlagern. Während sich die Charttechnik der führenden US- Leitbörse in den vergangenen Tagen deutlich eintrübte, präsentierten sich die europäischen Indices weiterhin fest und auch kleinste Ansätze einer Konsolidierung wurden sofort gekauft. Charttechnisch ist dies sehr positiv zu bewerten, obwohl die Indizes stark überhitzt sind. Nun wird es spannend zu sehen, ob wir bald in eine Korrektur hineinlaufen, oder nur auf hohem Niveau konsolidieren.

 

Wie könnte es weitergehen?

Grundsätzlich bleibe ich übergeordnet positiv gestimmt für europäische Aktien. Immerhin sind die Bewertungen auf dem alten Kontinent günstiger als in den USA und die Konjunkturerholung steht hier noch an ihrem Anfang. Darüber hinaus halte ich es für wahrscheinlich, dass die Amerikaner die positiven Effekte „ihres QE“ auf den Aktienmarkt nun auf Europa übertragen und sich verstärkt bei uns nach attraktiven Investitionsmöglichkeiten umsehen. Immerhin ist es kein Zufall, dass der US- Aktienmarkt seinen Aufwärtstrend deutlich verstärkte, als die FED den Ankauf von Anleihen verkündete.

In der vergangenen Woche habe ich mich hier kritisch über den Kauf von Anleihen durch die EZB geäußert und vor allem auf die nationalen Unterschiede und das daraus entstehende Konfliktpotenzial hingewiesen. Aber natürlich kann man die Vorteile auch nicht einfach beiseite wischen. Zum Beispiel amortisieren sich durch Kredite finanzierte Investitionen umso schneller, je günstiger man einen Kredit erhält - und genau auf diesen Effekt zielt die europäische Notenbank.

In den USA jedenfalls war der Effekt von „QE“ positiv für den Arbeitsmarkt, die Kreditvergabe, das Wirtschaftswachstum und natürlich den Aktienmarkt.

Auch wenn sich Geschichte nicht exakt wiederholt, gehe ich davon aus, dass sie sich wenigstens „reimt“. Dies wiederum würde auch zu dem sehr positiven Projektionsziel der P & F Technik passen, welches mittlerweile auf die Region von knapp 12.000 Punkten deutet. Bitte bedenken Sie aber, dass diese Ziele niemals ohne Schnörkel und Umwege erreicht werden.

 

Sehr eindrucksvoll zeigt Ihnen der P & F Chart, mit welcher Wucht der massive Widerstand bei 10.050 Punkten gesprengt wurde. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das einfach nur Zufall war. Im Augenblick beginnt der DAX eine Konsolidierung in Form einer 0-Spalte, die nach der Rallye von etwa 12 % mehr als verdient ist. Wie stark der Trend weiterhin sein wird, erkennen wir in den kommenden Tagen und Wochen daran, in welcher Entfernung oberhalb der neuen Unterstützung (10.050) sich die Käufer erneut engagieren. Je geringer die Ruhepause ausfällt, desto stärker wird wahrscheinlich der nächste Anstieg sein. Natürlich werde ich dies auch in meinem Premiumbrief beachten und bald zyklische Positionen ausbauen.

 

Amazon wieder Top?

Gestern Abend berichtete Amazon nachbörslich über den Verlauf des vergangenen Quartals, indem es nach einer langen Reihe von Enttäuschungen endlich wieder Geld verdient hat. Genauer gesagt betrug der Nettogewinn 214 Millionen Dollar. Dies sind zwar nicht gerade „Erdnüsse“, aber entsprechend der Bewertung der Aktie auch keine Offenbarung. Offenbar rechneten die Anleger mit dem Schlimmsten, oder hatten wenigstens keine großen Erwartungen. Die Befürchtungen waren groß, da das Management jahrelang immer wieder betonte, dass Wachstumstempo über den Ertrag zu stellen. Aber irgendwann wollen auch die geduldigsten Aktionäre eine Dividende erhalten oder wenigstens steigende Unternehmensgewinne sehen.

Jedenfalls genügte dieser bescheidene Gewinn, um die Aktie nachbörslich um 9 % nach oben zu schicken.

Da sich viele Leser unter ihnen für den Wert interessieren, zeige ich Ihnen gerne den Chart.

 

Quelle: tradesigmalonline.com

 

Auch hier wurde, ganz ähnlich wie bei DAX und beim Euro Stoxx ein Deckel abgesprengt. Seit April 2014 tendierte die Aktie (aus Sicht des Euro-Anlegers) nur seitwärts. Und dass, obwohl sich der US-Markt und der Dollar sehr positiv entwickelten. Nun aber springt Amazon mit einem riesigen positiven Gap nach oben, was auf positive Nachrichten deutet, die kaum ein Anleger erwartet hatte. Meist sind derartige Chartformationen erst der Beginn einer sehr freundlichen Kursentwicklung. Interessant könnte die Aktie des Online-Händlers auch deswegen sein, da sie nicht zu den typischen Verlieren des festen Dollars zählt. Übrigens handelt Amazon auf Euro-Basis auf einem Allzeit-Hoch. Um dieses Ziel an der Heimatbörse Nasdaq zu erreichen, müsste sie allerdings noch über 20 % zulegen.

 

Bitte beachten Sie auch meinen Gratis-Börsenbrief und mein Gratis-E-Book zur Erläuterung des „inneren Marktes“

 

Mit herzlichen Grüßen

Klaus Buhl

 

 


Über den Autor

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Libra Invest

Klaus Buhl ist nach einigen Jahren als professioneller Marktteilnehmer und Analyst in verschiedenen Privatbanken davon überzeugt, dass man ohne systematische Handelsstrategien im Haifischbecken der Börse schnell baden geht. Daher beschäftigt er sich seit etwa 10 Jahren professionell mit Point and Figure Charts und den zyklischen Indikatoren des "inneren Marktes".

Um interessierte Anleger wirklich unabhängig und frei von fremden Interessen beraten zu können, hat er seine eigene Firma Libra Invest gegründet, deren Geschäftsführer er ist.

Auf der Seite www.libra-invest.de können Sie sich für den wöchentlichen Gratis-Börsenbrief und für ein freies E-Book über die Hintergründe des systematischen „inneren Marktes“ eintragen.

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