Montag, 29.08.2016 07:24 von Benedikt Wachsmann | Aufrufe: 323

DAX Analyse – Übergeordnetes Pullbackszenario?

Der deutsche Leitindex konnte Anfang August endlich die übergeordnete Abwärtstrendlinie überwinden und den starken Widerstandsbereich bei 10.500 bullish aushebeln. Dadurch konnte der DAX den übergeordneten Abwärtstrend ad acta legen und das Chartbild deutlich aufhellen. Allerdings fehlten dem DAX im ruhigen Sommermonat August bislang die Impulse um dynamisch von den Widerständen wegzuziehen. Daher befindet sich der DAX bislang im Retest-Modus und Anleger sollten insbesondere die alten Widerstände im Auge behalten.
Marktsituation DAX – 29.08.2016

Der übergeordnete Wochenchart macht deutlich, dass der deutsche Leitindex eine Trendwende vollziehen konnte. Auch der relativ impulslose August nähert sich langsam dem Ende und die nächsten Zinsentscheide von EZB und FED rücken langsam wieder auf die Agenda. Janet Yellen verabschiedete sich dabei bereits am vergangenen Freitag mit ihrer Rede beim Treffen der Notenbanker in Jackson Hole aus der Sommerpause. Dabei betonte sie, dass die wirtschaftliche Lage sich zwar gebessert habe und dies grundsätzlich eine weitere Zinsanhebung rechtfertigen würde, aber sie blieb auch noch vage genug um ggf. auch noch eine andere Entscheidung am 21. September rechtfertigen zu können.


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Unterstützungen und Widerstände:

Unterstützungen

Widerstände

10.446

10.617

10.386

10.653

10.273

10.743

10.143

10.803

10.087

10.882

 

 Ausblick DAX:

Aus dem Tageschart wird eine relativ volatile letzte Handelswoche ersichtlich. Eine Richtungsentscheidung für die kommenden Handelstage blieb der DAX allerdings bislang schuldig. Zum einen wäre eine Rückkehr zur Aufwärtsbewegung an der 20er-EMA (grün gestrichelt) grundsätzlich möglich. Eine Fortsetzung der Korrekturbewegung kann allerdings auch nicht ausgeschlossen werden, sodass Anleger für den Start in die Handelswoche beide Szenarien auf der Agenda haben müssen.


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Bei einer Fortsetzung der Korrektur liegt das nächste Kursziel bei der 50er-EMA. Hier verläuft gleichzeitig die übergeordnete Abwärtstrendlinie. Weitere Kursziele bei einer Korrektur wären die 100er-EMA (gelb gestrichelt) und die 200er-EMA (blau gestrichelt), die sich derzeit auf demselben Kursniveau befinden. Sofern auch diese Unterstützung nicht gehalten werden kann wäre die übergeordnete Abwärtstrendlinie (Schlusskursbasis) noch als Kursziel interessant. Sofern dieser Bereich vom deutschen Leitindex nochmals getestet wird ergibt sich hierdurch ein Pullback auf die Abwärtstrendlinie auf Wochen- und Tagesbasis und eine gute Einstiegsmöglichkeit auf der Long-Seite.


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Die abgesteckten Korrekturziele müssen vom DAX aber nicht zwingend abgearbeitet werden. Im H4-Chart wird deutlich, dass der deutsche Leitindex ebenfalls eine untergeordnete Abwärtstrendlinie ausgebildet hat. Sofern diese zu Wochenbeginn überwunden werden kann, dürfte die Aufwärtsbewegung wieder an Dynamik gewinnen. Ein Shortausbruch auf der Unterseite würde die o.a. Szenarien aktivieren und Anleger müssten zunächst die 50er-EMA ins Visier nehmen. Auch der Test der 200er-EMA wäre dann ein realistisches Szenario.

  Wichtige Wirtschaftsdaten für die kommende Handelswoche:

 

Montag, 29. August 2016:

Die kommende Handelswoche beginnt aus Sicht der Wirtschaftsdaten sehr ruhig. Am Montag stehen um 14:30 Uhr lediglich Zahlen aus den USA auf der Agenda. Der PCE-Kernrate-Index sowie die Privatausgaben der Amerikaner im Juli dürften wenn überhaupt nur für geringe Kursbewegungen sorgen. Die Privatausgaben messen die Veränderung der Summe der Gesamtausgaben von Verbrauchern für Waren und Dienstleistungen. Im Juli gehen die Prognosen von einem Anstieg um 0,3 Prozent aus. Im Juni wurde noch ein Wachstum von 0,4 Prozent verzeichnet.

 

Dienstag, 30. August 2016:

Auch der Dienstag bringt bis auf das CB-Verbrauchervertrauen keine nennenswerten Daten für die Finanzmärkte mit sich. Das CB Verbrauchervertrauen misst das Level des Verbrauchervertrauens in wirtschaftlichen Aktivitäten und gilt als leitender Indikator für die US-Wirtschaft, da es Rückschlüsse auf die Verbraucherausgaben zulässt. Für den August wird das CB-Verbrauchervertrauen unverändert bei 97,3 Punkten erwartet.

 

Mittwoch, 31. August 2016:

Am Mittwoch kommt dann die Woche aus Sicht der Wirtschaftsdaten richtig in Schwung. Unter anderem stehen die deutsche Arbeitslosenquote, der Verbraucherpreisindex für die Eurozone und die ADP Arbeitsmarktdaten aus den USA auf der Agenda. Den Beginn machen die Zahlen zur deutschen Arbeitslosenquote um 09:55 Uhr. Diese Rate misst die Veränderung der Anzahl von Arbeitslosen in Deutschland. Nachdem die Anzahl der Arbeitslosen im Juli um 7.000 zurückgegangen war, wird für August ein Rückgang von 4.000 erwartet. Damit bestätigt sich der rückläufige Trend seit April 2016, als noch ein Rückgang von 16.000 verzeichnet werden konnte. Die erste Prognose für den europäischen Verbraucherpreisindex folgt um 11:00 Uhr. Dabei wird erwartet, dass die Inflation leicht anzieht und die Verbraucherpreise auf Jahressicht um 0,3 Prozent anziehen konnten. Im Juli legten die Verbraucherpreise noch um 0,2 Prozent zu. Um 14:15 Uhr MEZ stehen dann die ADP Arbeitsmarktzahlen aus den USA im Programm. Im Juli sind hier 179.000 neue Stellen geschaffen worden. Im August gehen Experten hingegen nur von 164.000 neuen Stellen aus. Die ADP-Arbeitsmarktdaten erwiesen sich in der Vergangenheit nur bedingt als Indikator für den entscheidenden US-Arbeitsmarktbericht des Bureau of Labor Statistics am Freitag. Dennoch sollten Anleger diese Daten nicht ignorieren und im Auge behalten. Um 16:30 Uhr schließen Daten zum US-Erdöllagerbestand der EIA den Tag ab. Hinsichtlich der Entwicklung von WTI sind diese Zahlen regelmäßig von erheblicher Bedeutung und nehmen direkten Einfluss auf Rohölpreis. Anleger sollten diesen Termin daher unbedingt auf der Agenda haben.

 

Donnerstag, 01. September 2016:

Am Donnerstag steht dann die Veröffentlichung der weltweiten Einkaufsmanagerindizes im Fokus der Anleger. Unter anderem stehen hier Zahlen aus China, Deutschland, Großbritannien und den USA im Programm. Den Beginn macht der Caixin-China-PMI in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag um 03:45 Uhr MEZ. Nach einem Wert von 50,6 Punkten im Juli wird für August ein Wert von 50,2 Punkten erwartet. Um 09:55 Uhr folgt der deutsche Einkaufsmanager-Herstellungsindex. Hier liegen die Erwartungen für August bei 53,6 Punkten. Damit wird mit keiner Veränderung im Vergleich zum Juli gerechnet. Die Prognose vom 23. August würde damit ebenso bestätigt werden. Der Einkaufsmanagerindex (HPI) aus Großbritannien wird im Anschluss um 10:30 Uhr veröffentlicht. Hier gehen Experten wieder von einem ansteigenden Wert aus und prognostizieren einen Wert von 49,1 Punkten. Im Juli wurde hier mit 48,2 Punkten noch der schlechteste Wert seit März 2013 verzeichnet. Den Abschluss macht das amerikanische Pendant um 16:00 Uhr MEZ. Hier sieht die Konsensmeinung einen Wert von 52,4 Punkten für den August voraus. Im Juli lag der Wert mit 52,6 Punkten nur geringfügig höher.

 

Freitag, 02. September 2016:

Freitag steht dann der US-amerikanische Arbeitsmarkt im Fokus. Die Veröffentlichung der sog. Non-Farm-Payrolls steht um 14:30 Uhr MEZ auf der Agenda. Nachdem sich der amerikanische Arbeitsmarkt in den vergangenen beiden Perioden überraschend stark gezeigt hatte und das FED verstärkt unter Druck setzte, gehen Experten für August wieder von rückläufigen Zahlen aus. Insgesamt wird erwartet, dass 164.000 neue Stellen außerhalb der Landwirtschaft geschaffen worden sind. Im Juli wurden noch 255.000 neue Stellen geschaffen. Dabei wird spannend zu sehen sein, ob der Arbeitsmarkt erneut die Erwartungen deutlich übertrifft und wie der Aktienmarkt darauf reagieren könnte. Zumindest eine höhere Volatilität können Anleger bereits einplanen. Die Arbeitslosenquote der USA wird ebenfalls um 14:30 Uhr veröffentlicht. Nach 4,9 Prozent im Juli wird für August eine Quote von 4,8 Prozent erwartet.

 

 

Alle Handelstermine finden Sie in unserem Wirtschaftskalender.


Über den Autor

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Benedikt Wachsmann arbeitet als Chartanalyst für RoboForex.de und veröffentlicht jede Woche sehr anschauliche Einschätzungen der aktuell beliebtesten Märkte.
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