Trendwende in Sicht
Während der Goldpreis weltweit noch immer Richtung Süden tendiert,
scheint dieser Trend bei den Seltenen Erden gestoppt zu sein. Hier
könnte sich eine Wende abzeichnen.
Von 2011 auf 2012 hat der Durchschnittspreis der Seltenen Erden in China
um rund 40 Prozent nachgegeben. Chinesische Behörden und Unternehmen
waren alarmiert, ging doch eine gute Einnahmequelle immer weiter zu
Grunde. Man analysierte die Situation und fand verschiedene Ursprünge
für den Preisverfall.
Vor allem die illegalen Minenaktivitäten waren und sind den Behörden des
asiatischen Landes ein Dorn im Auge. Die so gewonnenen Rohstoffe wurden
häufig ins Ausland geschmuggelt, sie wurden jedoch auch im Inland
genutzt. So oder so entzogen sie sich der staatlichen Kontrolle,
vergrößerten das Angebot am Markt und ließen den Preis für die begehrten
Rohstoffe in die Tiefe rauschen. Zudem ist bei illegalen Bergwerken die
Umweltverschmutzung meist größer, was in China auch immer mehr Beachtung
findet.
Ein rigoroses Vorgehen der Behörden zeigt inzwischen Wirkung. Man hat
eine Belohnung von fast 500 Dollar ausgesetzt, wenn es Hinweise auf
illegale Minenaktivitäten gibt. Dies hat offenbar geholfen.
In den vergangenen Monaten wurden in China 23 illegale Minen für Seltene
Erden sowie fast 60 Verarbeitungsanlagen stillgelegt. Schwerpunkte der
illegalen Aktivitäten gab es in einer südöstlichen Bergregion der
Provinz Fujian sowie in der Provinz Guangdong.
Auch hat die Regierung bei der Erkundung neuer Liegenschaften sowie bei
der Erteilung neuen Bergbaulizenzen für den Abbau der Seltenen Erden
einen Riegel vorgeschoben. Das Angebot am Markt sollte nicht noch weiter
ausgedehnt werden. Bei einigen bereits bestehenden Anlagen wurde zudem
ein Produktionsstopp verfügt, um das Angebot weiter zu drosseln.
Diese Maßnahmen zeigen erste Erfolge. Die Preise für verschiedene
Seltene Erden gehen wieder klar nach oben. Im Schnitt liegt das Plus in
den vergangenen zwei Wochen bei 10 Prozent. Sollte das Angebot knapp
bleiben, sind weitere Preiserhöhungen nicht ausgeschlossen. Gestützt
werden könnten die höheren Preise zudem durch einen steigenden Export.
Die Ausfuhr der Seltenen Erden hat zuletzt ebenfalls geschwächelt, jetzt
zieht sie wieder an. Im April wurden fast 2.200 Tonnen verschiedener
Seltener Erden ausgeführt, das ist eine Versechsfachung im Vergleich zum
Vorjahr.
Sollte diese Preisentwicklung anhalten, wäre dies auch für
nicht-chinesische Produzenten wie Lynas von Vorteil. Noch ist es jedoch
zu früh, aus dem derzeitigen Hoch einen langfristigen Trend zu
schlussfolgern.
Hinweis: Die hier angebotenen Artikel stellen keine Kauf- bzw.
Verkaufsempfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als
Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die GOLDINVEST
Media GmbH und ihre Autoren schließen jede Haftung diesbezüglich aus.
Die Artikel und Berichte dienen ausschließlich der Information der Leser
und stellen keine wie immer geartete Handlungsaufforderung dar. Zwischen
der GOLDINVEST Media GmbH und den Lesern dieser Artikel entsteht
keinerlei Vertrags- und/oder Beratungsverhältnis, da sich unsere Artikel
lediglich auf das jeweilige Unternehmen, nicht aber auf die
Anlageentscheidung, beziehen. Wir weisen darauf hin, dass Partner,
Autoren und Mitarbeiter der GOLDINVEST Media GmbH Aktien der jeweils
angesprochenen Unternehmen halten oder halten können und somit ein
möglicher Interessenkonflikt besteht. Wir können nicht ausschließen,
dass andere Börsenbriefe, Medien oder Research-Firmen die von uns
empfohlenen Werte im gleichen Zeitraum besprechen. Daher kann es in
diesem Zeitraum zur symmetrischen Informations- und Meinungsgenerierung
kommen.