Freitag, 06.10.2017 20:52 von Sönke Niefünd | Aufrufe: 1041

BYD - der chinesische Tesla - bald 40 Euro wert?

Der chinesische Tesla. BYD Company Limited –  Elektro- , Batterie- und Autohersteller 
Der chinesische Elon Musk begann als Chemiker im Jahr 1995. Wang Chuanfu hat in der chinesischen Stadt Shenzhen seine BYD Company Limited gegründet. Das Akronym BYD steht für „Build your dreams“.  Die damalige kleine Fabrik von wiederaufladbare Batterien mit 20 Mitarbeitern hat drei Kerngeschäfte mit über 180.000 Mitarbeitern. Es sind die Bereiche IT, Auto und erneuerbare Energien.

Heutzutage gehört BYD zu den größten Herstellern von aufladbaren Batterien sowie von Gehäusen für Handys und verfügt über einen der weltweit höchsten Marktanteile an Batterien und Ladegeräten für Mobiltelefone. Die BYD Auto ist einer der größten Automobilproduzenten Chinas; erreichte bereits im fünften Jahr in Folge eine Wachstumsrate von über 100 Prozent. Im Bereich Elektroautos entwickelt und produziert BYD die erforderlichen Technologien. Das Unternehmen hat schon früh grüne Produkte auf den Markt gebracht zum Beispiel Elektrofahrräder, Energiespeicherlösungen und Solarstromstationen.

 

Nach China, England, Ecuador nun auch Italien mit BYD Elektrobussen beliefert.


Nach Meldungen der IT Times hat der BYD die ersten voll elektrische betriebenen Busse nach Italien geliefert. Der chinesische Hersteller liefert insgesamt 24 Elektrobusse der Marke BYD ebus mit einer Länge von zwölf Metern aus. Auftraggeber ist das italienische Transportunternehmen Gruppo Torinese Trasporti (GTT), das der Stadt Turin gehört und eine Flotte von mehr als 1.100 Bussen betreibt, die eine Region mit rund zwei Millionen Einwohnern versorgt. Shenzhen und Turin sind nicht die ersten Städte, die von BYD mit Elektrofahrzeugen beliefert werden. Seit letztem Jahr sind 51 BYD ebus Elektrobusse  im Liniendienst der Londoner Verkehrsbetriebe (Transport for London) als Doppeldeckerbus im Einsatz. Somit fährt in London die größte Elektrobus-Flotte Europas. In Loja (Ecuador) sind es bereits 30 rein elektrische e5-Taxis von BYD.

 

Seit Beginn der Fertigung im Jahre 2010 bis Ende 2016 wurden 10.000 Fahrzeuge vermarktet; damit ist er der meistverkaufte Elektrobus.


BYD verfügt in China über vier eigene Forschungs- und Entwicklungszentren in Shenzhen, Shanghai, Beijing und Shaoguan. Die rund 10.000 Wissenschaftler arbeiten an neuartige Hochenergiezellen mit reduziertem Gewicht und Raumbedarf bei gleichzeitig erhöhter Kapazität (zur Erhöhung der Reichweite der Fahrzeuge). BYD sieht sich als globaler Pionier bei der Entwicklung alternativer Antriebe und besitzt dabei bei Automobilherstellern unübliche Möglichkeit hausinterner Zusammenarbeit von Automobil- und Batterieforschung.


In China werden Elektroautos zur Pflicht


Die Regierung hat eine Elektroautoquote verkündet, die insbesondere ausländische Hersteller kräftig unter Zugzwang setzen dürfte: Ab 2019 soll es einen verpflichtenden Anteil alternativer Antriebe für Autobauer geben. 

 

Seit 2008 ist Warren Buffet in BYD und bisher nicht in Tesla investiert.


Das Unternehmen ist als Aktiengesellschaft an den chinsesischen Börsen von Hongkong und Shenzhen, in Schweden und in Deutschland (Frankfurt, München, Stuttgart und Hamburg) handelbar. Vor fast neun Jahren erwarb der US-amerikanische Investor und Milliardär Warren Buffett, einen Kapitalanteil von rund 10 % an BYD.

 

Abgesehen von kurzzeitigen Konsolidierungsphasen geht es für die Aktie des chinesischen Autobauers BYD seit geraumer Zeit immer weiter aufwärts. Im letzten Monat hat die Aktie auf Eurobasis mehr als 70 Prozent gewonnen.


Die Volatilität der Aktie ist nicht zu unterschätzen. Diese lag in den letzten Jahren sehr hoch. Auch nach jüngstem Kursanstieg der Aktie von fast 60% könnten weitere Kursschwankungen folgen. Langfristig-orientierte Anleger, wie ein Warren Buffet, bringen derartigen Schwankungen jedoch nicht aus der Ruhe. Selbst nach dem starken Kursanstieg erscheint die Aktie nicht teuer, wenn man – analog zum Unternehmensnamen – davon träumt, wie erfolgreich BYD im Jahr 2040 sein kann, sofern die starke Marktpositionierung im Elektro-Automobilbereich und Batterie weiter aufrecht erhalten und international ausgebaut werden kann.


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MERCK FINCK Privatbankiers AG
Sönke Niefünd ist Co-Leiter der Vermögensverwaltung Nachhaltigkeit bei der Münchner Privatbank Merck Finck Privatbankiers AG. Zudem leitet er die Niederlassung Hamburg. Der versierte Anlageexperte ist darüber hinaus im Global Investment Advisory Team und im Responsible Investment der KBL European Private Bankers in Luxemburg. Der gelernte Bankkaufmann studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität in Hamburg. Dabei spezialisierte er sich in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuern und Finanzen. Zudem hat er einen Master of Science in Finanzen und Strategie an der Unternehmerhochschule HHL in Leipzig erworben. Beruflich hat Sönke Niefünd u.a. für Hamburger Privatbanken sowie für die Schweizer Privatbank Julius Bär in Zürich, London und Hamburg gewirkt.
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