Baader Bank - Japan Hoffnung auf ein Comeback

Donnerstag, 02.12.2010 15:48 von Aktiencheck - Aufrufe: 313

Unterschleissheim (aktiencheck.de AG) - Der Anstieg des japanischen Aktienmarktes über die 10.000 Punkte macht Hoffnung auf eine Wende nach oben, so Christian Grabbe, Derivateexperte bei der Baader Bank AG.

Anleger würden ihr Kapital ob der Hiobsbotschaften aus Europa und den USA nach Tokio umschichten.

Die Anleger hätten sich wieder dem Aktienmarkt in Tokio zugewendet. Seit Anfang November habe der Nikkei 225 rund 9,1 Prozent zugelegt. Der Nikkei-Leitindex habe bereits wieder die symbolische Hürde von 10.000 Zählern überschritten. Die Neubewertung des japanischen Aktienmarktes scheine ein Zeichen des Misstrauens der Anleger zu sein gegenüber den schlechten Nachrichten aus den USA und aus Euroland sowie der Angst vor einer Abwertung des US-Dollars und einer Auflösung des Euro als Währung.

Im November hätten Ausländer 464 Mrd. Yen, umgerechnet 4,2 Mrd. Euro, in japanischen Wertpapieren angelegt. Japan gelte bei vielen Investoren als niedrig bewertet. So liege das Kurs/Buch-Verhältnis fast bei der Hälfte des Wertes des S&P 500. Die Nachrichtenlage in Japan sei im Vergleich zu Europa oder den USA ruhig. Meldungen über eine Überschuldung der japanischen Banken oder eine Serie von Pleiten im Immobilienbereich seien nicht zu hören. Tatsächlich sei Japans Finanzwirtschaft nur wenig vom Subprimedesaster betroffen gewesen und habe lediglich 25 Mrd. US-Dollar abschreiben müssen.

Die Themenlandschaft werde vielmehr von Meldungen über Deflation, Yen-Aufwertung, Exporteinbruch und überschuldetem Staatshaushalt beherrscht. Tatsächlich besitze der private Sektor eine überdurchschnittliche Finanzkraft, die Industrie sei intakt und leistungsfähig geblieben. Erstaunlich sei, dass sich wohlhabende Chinesen aus Hongkong und Taiwan seit rund zwei Jahren im Tokioter Immobilienmarkt engagieren würden, wo der Immobilienmarkt seit der Krise vor zwanzig Jahren daniederliege.

Tokios Immobilienmarkt habe dadurch in den ersten sechs Monaten 2010 Umsätze in Höhe von mehr als 10 Mrd. US-Dollar verzeichnet. Damit stehe die japanische Metropole sogar noch vor London auf dem ersten Platz. Die japanische Notenbank habe jüngst angekündigt, zur Marktstützung neben Regierungsanleihen auch Exchange Traded Funds und REITs kaufen zu wollen, was den Immobilienmarkt indirekt stütze.

Viele ausländische Anleger und Fonds würden derzeit ihre Anlagen zum Teil aus China und aus anderen Entwicklungs- und Rohstoffländern nach Japan umschichten. Sie würden unter anderem angezogen von der überdurchschnittlich positiven Gewinnentwicklung von Banken und Industrie. Diese hätten dank der jahrelangen Restrukturierung mit Kostensenkungen und Globalisierung der Produktion in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres bis Ende September ihren Bruttogewinn um 140 Prozent im Zwölfmonatsvergleich steigern können. Der Umsatz sei um 10 Prozent gewachsen und liege damit wenig unter dem Vergleichswert des Quartals vor der Lehman-Pleite.

Obwohl die Industrie unter der Yen-Stärke ächze, hätten beispielsweise die Autokonzerne ihren Umsatz um 19 Prozent auf umgerechnet 230 Mrd. Euro und den Gewinn um 95 Prozent auf umgerechnet 8,8 Mrd. Euro verbessern können. Japans Großbanken hätten ein Wachstum des Reinertrages von zusammen 170 Prozent verzeichnet, was das beste Halbjahresresultat in den vergangenen vier Geschäftsjahren gewesen sei.

Um das Risiko einer Einzeltitel-Auswahl zu umgehen, hätten Anleger die Möglichkeit, über Index-Zertifikate von den positiven Aussichten des japanischen Aktienmarktes zu profitieren. Bei einem Zertifikat (Unlimited Indexzertifikat auf TOPIX TR [Societe Generale Effekten GmbH]) auf den Topix Dividend Included Index der Commerzbank komme der Anleger im Unterschied zum Nikkei 225 in den Genuss der Dividendenzahlungen, die in der Performanceberechnung berücksichtigt würden. Das Produkt habe in den vergangenen vier Wochen rund 7,7 Prozent zugelegt. Auf Jahresbasis habe der Gewinn bei 5,6 Prozent gelegen.

Für Anleger, die sich auch gegenüber Währungsschwankungen schützen wollten, eigne sich ein Index-Zertifikat (NIKKEI 225 X-pert Index Zertifikat auf Nikkei 225 [Deutsche Bank AG]) auf den Nikkei 225 der Deutschen Bank. Dank der Yen-Aufwertung habe das Zertifikat seit November 2009 rund 28 Prozent zugelegt. In den vergangenen vier Wochen hätten sich die Gewinne auf 11,5 Prozent summiert.

Eine Alternative sei sicherlich ein Quanto-Bonus-Zertifikat (Quanto-Bonus Zertifikat auf Nikkei 225 [The Royal Bank of Scotland N.V.]) von der Royal Bank of Scotland. Die Schwelle liege bei 8.300 Punkten und damit 18 Prozent unter dem aktuellen Nikkei-Kurs. Das Bonus-Level liege bei 12.000 Zählern. Werde die Barriere bis zum Laufzeitende, dem 15. Juni 2011, nicht verletzt, werfe das Produkt eine jährliche Verzinsung von 13,4 Prozent ab.

Für Anleger, die von einem weiteren Aufschwung des Immobiliensektors ausgehen würden, biete der gleiche Emittent ein Tokyo Stock Exchange REIT Index-Zertifikat (X-pert Zertifikat auf TOPIX REIT [Deutsche Bank AG, Niederlassung London]) an. Es habe in den vergangenen drei Monaten 10,6 Prozent zugelegt, über den Zeitraum von zwölf Monaten habe der Anleger rund 47 Prozent verdienen können. Bei den REIT (Real Estate Investment Trust) handle es sich um Immobilien-Aktiengesellschaften mit börsennotierten Anteilen.

Das Topix Banks (Open-End Quanto Zertifikat auf TOPIX Banks [The Royal Bank of Scotland plc]) werde von der Royal Bank of Scotland nur mit einer Währungsabsicherung angeboten, sodass der Anleger nicht an der Aufwertung des Yen gegenüber dem Euro partizipieren könne. Über vier Wochen habe das Zertifikat zwar einen Gewinn von 7,3 Prozent verbuchen können. Allerdings bleibe auf Sicht von einem Jahr ein Verlust von 11,5 Prozent.

Recht erfolgreich sei das Sector Rotation Strategie Zertifikat von Vontobel (Dynamic Voncert Open End Zertifikat auf Vontobel Japan Sector Rot. [Vontobel Financial Products GmbH) gewesen, das in den zurückliegenden zwölf Monaten auf einen Anstieg von 28 Prozent gekommen sei. Über drei Monate habe die Performance bei 12,3 Prozent gelegen. Das Zertifikat beruhe auf einem Sektorallokationsprozess. Für jeden Marktfaktor werde das ökonomische Umfeld analysiert und eine optimale Rendite-Risiko-Sektorauswahl vorgenommen. Anschließend erfolge mithilfe eines Bottom-up-Ansatzes eine Einzeltitelauswahl. (02.12.2010/zc/a/a)

\nOffenlegung von möglichen Interessenskonflikten:

Mögliche Interessenskonflikte können Sie auf der Site des Erstellers/ der Quelle der Analyse einsehen.

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