Nach dem fulminanten Börsenstart ist Innogy, das „grüne“ Geschäft des Energiekonzerns RWE, inzwischen deutlich abgesackt. Auch der erste Zwischenbericht enttäuscht die Anleger. Das wird auch zum Problem für RWE.
Anfang Oktober ist Innogy fulminant an der Börse gestartet. Die Anleger nahmen dem Unternehmen, in dem der Versorger RWE sein Geschäft mit der Energiewende gebündelt hat, die Aktien zum Maximalpreis von 36 Euro ab. Aus dem Stand wurde Innogy zum wertvollsten deutschen Energiekonzern. Anschließend legte der Kurs weiter zu. Inzwischen ist die Aktie aber hart gelandet. In den vergangenen Tagen fiel der Kurs schon kräftig - und am Freitag sackte das Papier zum Start des Börsenhandels mehr als sechs Prozent ab und notierte mit unter 31 Euro deutlich unter dem Ausgabekurs.
Das neue Unternehmen hatte erstmals nach dem Börsengang einen Zwischenbericht präsentiert – und enttäuschte offenbar massiv. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sei in den ersten neun Monaten um sieben Prozent auf 2,9 Milliarden Euro zurück gegangen, teilte Innogy mit. Das Unternehmen begründete das unter anderem mit höheren Instandhaltungskosten bei den Stromnetzen und einem Sondereffekt im Vorjahr.
Auch die britische Tochter N-Power, die mit IT-Problemen und Misswirtschaft zu kämpfen hat, belastete erneut das Ergebnis. Unter dem Strich fiel der Nettogewinn um rund 30 Prozent auf eine Milliarde Euro. Die Zahlen seien aber wegen der veränderten Kapitalstruktur nicht wirklich vergleichbar, betonte der Konzern. Finanzvorstand Bernhard Günther bezeichnete die Zahlen als „grundsolide“. Sie lägen „im Rahmen der Erwartungen“. An der Börse wurde das anders bewertet.
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