Deutsche Börse AG - Goldderivate gefragt

Montag, 21.08.2006 16:00 von Aktiencheck - Aufrufe: 1481

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Interessante Investment-Themen auf den Marktplätzen der Börse Frankfurt sind zurzeit Wasser, China und Gold, sowie europäische Dividendentitel, berichtet die Deutsche Börse AG.

Im Handel mit Indexfonds auf Xetra würden die Market Maker von der HypoVereinsbank beobachten, dass derzeit kaum private Anleger aktiv seien, vielleicht wegen der Ferienzeit. Die Umsätze entstünden durch großvolumige Trades institutioneller Investoren, die sich an stärkere Kursbewegungen hängen würden.

Sie würden vermehrt einen Index-Fonds (Lyxor China Enterprise (HSCEI) UCITS ETF) auf den Hang Seng China Enterprise Index oder kurz HSCEI von der französischen Fondsgesellschaft Lyxor handeln. Im Gegensatz zum Hang Seng, dem Hongkonger Leitindex, sei der HSCEI ausschließlich auf chinesische Unternehmen beschränkt. Der an der Börse Hongkong berechnete Index bilde nämlich die Wertentwicklung so genannter H-Aktien ab - Anteile an chinesischen Staatsunternehmen. Diese H-Aktien würden von Unternehmen aus dem chinesischen Mutterland in Hongkong gelistet, da ausländische Investoren nicht in China selbst investieren dürften.

Unternehmen aus der Energie- und Rohstoffbranche brächten das größte Gewicht in den Index. Sie würden zusammen über 40 Prozent ausmachen. Schwergewichte aus diesem Bereich seien Petrochina und China Petroleum & Chemical.

Index und Fonds seien seit Anfang August über fünf Prozent gestiegen, hätten das Meiste des Gewinns inzwischen wieder abgegeben.

Weiterhin großes Käuferinteresse finde ein spezieller ETF von Indexchange, der DJ EURO STOXX Select Dividend 30 EX (iShares EURO STOXX Select Dividend 30 UCITS ETF (DE) EUR Dis), der in die dreißig dividendenstärksten Titel aus der Eurozone investiere. Die drei stärksten Werte im Fonds seien derzeit Fortis, Mittal Steel und ENI.

Andere Anleger würden auch bei den aktiv verwalteten Fonds auf Dividendenstrategien setzen. Sie würden den Dividenden-Strategie Euro (LBBW Dividenden Strategie Euroland R) von der BWInvest kaufen. Die drei größten Unternehmen im Fonds seien UniCredito, E.ON und Société Générale mit zusammen knapp 10 Prozent. Fonds-Manager Berndt Maisch von der LBBW Asset Management beschreibe die Fonds-Strategie folgendermaßen: "Wir wählen die Unternehmen nicht rein quantitativ danach aus, wie hoch die aktuelle Dividendenzahlung ist. Es zählten auch, wie stabil die Dividendenzahlungen in der Vergangenheit waren und wie gut die Perspektive für künftige Ausschüttungen ist." Denn Unternehmen, die eine hohe Dividende aus der Substanz finanziert hätten, widersprächen dem Ansatz.

Auf dem Marktplatz für aktiv verwaltete Fonds würden noch weitere Ideen verfolgt. Investoren würden Anteile an einem Portfolio mit Wasseraktien (Pictet - Water-P EUR) von Pictet kaufen. Der Fonds investiere in internationale Unternehmen des Wassersektors. Etwa die Hälfte sei im Bereich Wasserversorgung tätig und rund ein Drittel im Bereich Wassertechnologie. Größte Unternehmen seien die beiden französischen Konzerne Veolia Environment und SUEZ, der britische Versorger Severn Trent sowie der schweizerische Mineralwasserproduzent Nestlé mit zusammen knapp 24 Prozent. Wasser als Rohstoff-Investment gewinne zunehmend das Interesse der Anleger. Einige Fonds möchten inzwischen Investoren diese mögliche Gewinnquelle erschließen, wobei unter diesen der Pictet Fund Water P-Cap der älteste am Markt sei.

Aufmerksamkeit für das Anlegerthema Wasser bringe sicher auch die zurzeit in Stockholm stattfindende Welt-Wasser-Woche, bei der sich internationale Experten aus Wasserwirtschaft und Entwicklungshilfe mit der weltweiten Wasserkrise auseinandersetzen würden. Eine Krise, von der einem Bericht der Wirtschaftswoche zufolge vor allem Unternehmen profitieren würden, die in den Bereichen Wassertechnik und -infrastruktur tätig seien.

Bei den aktiv verwalteten Fonds fliege der DWS Goldminenaktien (DWS GOLDMINENAKTIEN TYP 0) aus den Depots.

Ganz anders sei das Bild bei den Anlage- und Hebelprodukten. Dort würden eher kurzfristig orientierte Trader ein Knock-out-Zertifikat (MINI Long auf Gold [The Royal Bank of Scotland PLC]) auf die Feinunze Gold kaufen, dessen Stop-loss-Schwelle bei 418 US-Dollar liege. Auch ein Call-Optionsschein (Call auf Gold (USD, Spot, Gold) [Goldman Sachs]) mit Basispreis bei 660 US-Dollar und Laufzeit bis Ende September sei gefragt. Verkauft werde dagegen ein Put (Put auf Gold (USD, Spot, Gold) [Goldman Sachs]) mit Basispreis bei 640 US-Dollar und gleicher Laufzeit wie der Call.

Gold notiere derzeit bei 614 US-Dollar, wobei der Wochenhandel in den USA noch nicht eröffnet habe. Wolfgang Wrzesniok-Rossbach, Edelmetallhändler bei Heraeus, sei skeptisch für den Goldpreis. "Auch wenn wir in den vergangenen 24 Stunden einen deutlichen Anstieg der physischen Nachfrage durch industrielle Abnehmer gesehen haben, sind wir nicht davon überzeugt, dass sich das Metall schon kurzfristig wieder über 630 US-Dollar je Unze wird befestigen können, von dem wichtigen 650er-Niveau gar nicht zu reden." Immerhin gebe es derzeit nur wenige positive fundamentale Meldungen und die Möglichkeit, dass in den USA eine Pause bei den Zinserhöhungen eingelegt werde, scheine im aktuellen Preis bereits enthalten zu sein. (21.08.2006/fc/a/m)

\nOffenlegung von möglichen Interessenskonflikten:

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