Deutsche Börse AG - Gold in Euro so teuer wie nie

Mittwoch, 29.12.2010 15:42 von Aktiencheck - Aufrufe: 754

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Die Market Makers von Flow Traders sprechen von einem insgesamt bedeckten, jedoch für diese Jahreszeit typischen Handel mit Exchange Traded Commodities, so die Deutsche Börse AG.

Käufe und Verkäufe hätten sich in etwa die Waage gehalten. Der Ölpreis sei zwar auf ein Zweijahreshoch geklettert. "ETC-Anleger reagieren darauf derzeit aber wenig", beobachte Bernardus Roelofs.

Gold überspringe abermals die Marke von 1.400 US-Dollar pro Feinunze und notiere in Euro so teuer wie nie. Der nun nahezu abgeschlossene Verkauf von insgesamt 403 Tonnen Gold durch den IWF (Internationalen Währungsfonds) habe den Goldpreis somit nicht belastet. "Obwohl knapp die Hälfte der Veräußerungen über den Markt erfolgte", erkläre Roelofs.

Sowohl die Rohölsorten Brent als auch WTI (West Texas Intermediate) hätten in den vergangenen Wochen die Marke von 90 US-Dollar pro Barrel Öl überschritten. Mit diesem Anstieg um rund 10 Prozent seit Ende November habe Öl erstmalig wieder das Niveau von Oktober 2008 erreicht. "Der frühe und heftige Wintereinbruch an vielen Orten hat die Nachfrage nach Öl angeheizt", berichte Sintje Diek von der HSH Nordbank. "Außerdem zeigen Investoren wieder mehr Appetit auf risikoreichere Anlagen."

Eine ungebremste Fortsetzung dieses Höhenflugs sehe die Rohstoff-Analystin aber nicht. Für 2011 rechne die International Energy Agency lediglich mit einem Nachfrageplus von 1,6 Prozent auf 88,8 bpd (Barrel pro Tag). Den Zuwachs von 2,8 Prozent wie in diesem Jahr erreiche der Markt damit nicht. Offen seien vor allem die konjunkturellen Entwicklungen in den USA und in Europa, die auch für Ernüchterung sorgen könnten. "In dem Fall würden die Anleger sich vom Öl auch wieder verabschieden." Momentan beobachte die Volkswirtin der HSH Nordbank eine höhere Volatilität im Ölpreis. "Das kann aber auch durch das geringe Handelsvolumen bedingt sein", erkläre Diek. "Die Händler sitzen halt derzeit nicht an ihren Handelstischen." Deshalb könnten wenige Aufträge schon für Preisbewegungen sorgen.

Auch die Rohöllager in den OECD-Ländern und den USA seien immer noch oberhalb des saisontypischen Niveaus. "Deshalb kann eine höhere Nachfrage nach dem schwarzen Gold problemlos bereitgestellt werden." Dennoch prognostiziere Diek moderat steigende Ölpreise.

Gold erreiche am 29. Dezember 2010 einen neuen Rekordpreis in Euro. Der Sicherheitsgedanke stünde bei Goldanlagen nach wie vor im Vordergrund. "Die Schuldenkrise in Europa und den USA ist noch nicht gegessen", urteile Roelofs. Die chinesische Zinserhöhung habe außerdem Inflationssorgen für das Land geschürt. "Gold zeigt in diesem Marktumfeld seine Stärke." Obwohl der IWF 403 Tonnen Gold verkauft habe, hätte sich dies im Goldmarkt kaum bemerkbar gemacht. Auch Silber bleibe bei Anlegern gefragt. Der Unzenpreis habe zeitweise auf 30,44 Dollar zugelegt.

Bei Gold- wie auch Silbertiteln spreche Roelofs dennoch von einem eher ausgeglichenen Handel. Sowohl Käufe als auch Verkäufe gebe es beispielsweise bei Xetra-Gold (Xetra-Gold ETC auf Gold [Deutsche Börse Commodities GmbH]), dem Gold Bullion Securities (Gold Bullion Securities) und ETFS Physical Gold (WisdomTree Physical Gold), die allesamt mit physischem Gold hinterlegt seien. Unter Gewinnmitnahmen verbuche der Händler die Abgaben beim ETFS Physical Silver (WisdomTree Physical Silver).

Beim breiter aufgestellten Edelmetall-Produkt ETFS Precious Metals (WisdomTree Precious Metals) registriere Roelofs dagegen einen Überhang an Käufen.

Gesucht werde auch der Lyxor ETF Commodities (Lyxor Commodities CRB Thomson Reuters/CoreCommodity UCITS ET). Der Indexfonds bilde den Reuters / Jefferies CRB-Index nach, der 19 Rohstoffe enthalte. Rohöl habe mit 23 Prozent das stärkste Gewicht, gefolgt von Aluminium, Kupfer, Erdgas, Gold, Getreide, Soja und Lebendrind mit etwa 6 Prozent. (29.12.2010/zc/a/a)

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