Gebraucht werden sie nicht, trotzdem werden sie gekauft: Frankreichs Regierung gibt fast eine halbe Milliarde Euro für Hochgeschwindigkeitszüge aus. Präsident Hollande will aus politischen Gründen Arbeitsplätze retten.
Mit dem Kauf von 15 TGV-Hochgeschwindigkeitszügen im Wert von rund 450 Millionen Euro will die französische Regierung die vom Hersteller Alstom geplante Schließung eines Werkes in Belfort verhindern. Damit soll der drohende Verlust von 400 Arbeitsplätzen im 1879 gegründeten Lokomotivenwerk abgewendet werden. „Dank des Eingreifens des Staates und des Engagements aller Beteiligten ist das Alstom-Werk in Belfort gerettet“, verkündete Premierminister Manuel Valls am Dienstag über den Kurznachrichtendienst Twitter.
Die Entscheidung sieben Monate vor den nächsten Präsidentenwahlen ist die erste, mit der der französische Staat selbst Züge kauft, um Jobs zu erhalten. Staatspräsident François Hollande hatte den Arbeitnehmern versprochen, er werde „alles dafür tun“, dass das Werk in Belfort nicht geschlossen werde.
Die staatlich kontrollierte Bahngesellschaft SNCF hat bisher stets erklärt, sie habe keinen Bedarf für die nun von der Regierung angeschafften Züge. Die neuen Hochgeschwindigkeitszüge sollen nach den Vorstellungen von Hollandes Regierung „in Vorwegnahme des späteren Ausbaus“ auf Strecken eingesetzt werden, auf denen nur normales Tempo gefahren werden kann. SNCF soll sie betreiben.
Die Anschaffung der 15 TGV-Züge ist der wichtigste Teil eines Pakets, mit dem das Werk im ostfranzösischen Belfort zumindest bis zum Jahr 2020 gesichert werden soll. Im Staatshaushalt ist diese Investition nicht vorgesehen. Alstom wollte das Werk ursprünglich bis 2018 fast völlig schließen.
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