Bundespräsident Steinmeier zitiert jeden Parteichef zum Gespräch, heute wird der CSU-Vorsitzende Seehofer im Schloss Bellevue erwartet. In der SPD mehren sich derweil die Stimmen, die eine GroKo nicht mehr ausschließen.
Nach dem Scheitern der Sondierungen für eine Jamaika-Koalition hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Initiative übernommen. Am Dienstag traf er die Parteichefs von Grünen und FDP, um sich über die Gründe für den Abbruch der Verhandlungen mit der Union zu informieren. Am Mittwoch trifft er CSU-Chef Horst Seehofer und am Donnerstag dann den SPD-Vorsitzenden Martin Schulz. Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble rief die Parteien zu Kompromissbereitschaft auf.
Steinmeier rief die Parteien auf, sich um eine Regierungsbildung zu bemühen: „Wer sich in Wahlen um politische Verantwortung bewirbt, der darf sich nicht drücken, wenn man sie in den Händen hält“, sagte er nach einem Treffen mit der Kanzlerin.Möglich wäre, dass die FDP an den Verhandlungstisch zurückkehrt oder die SPD sich Gesprächen über eine große Koalition mit der Union doch noch öffnet. Denkbar ist auch eine Minderheitsregierung. Andernfalls käme es zu Neuwahlen. Aus der SPD-Bundestagsfraktion wurden erste Stimmen laut, die den Beschluss der Parteispitze gegen eine erneute große Koalition kritisieren.+++ FDP fühlt sich von Merkel „verletzt“ und gedemütigt +++Die FDP fühlt sich von Bundeskanzlerin Angela Merkel äußerst schlecht behandelt. Das FDP-Präsidiumsmitglied Volker Wissing sagte der „Heilbronner Stimme“ mit Blick auf die Verhandlungsführung Merkels in den Sondierungen für eine Jamaika-Koalition: „Die Kanzlerin dachte wohl, dass uns Ämter so sehr reizen, dass wir unsere Inhalte hintenan stellen. Das ist nicht nur falsch, es hat uns am Ende auch sehr verletzt.“ Die CDU-Vorsitzende habe „die Lage völlig falsch eingeschätzt“. Wissing, der auch stellvertretender Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz ist, sagte weiter: „Wir fühlten uns komplett missverstanden.“
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