Mittwoch, 30.05.2018 13:18 von Jens Chrzanowski | Aufrufe: 208

EURUSD-Analyse: Quo vadis Europa?

Die italienische Regierungsbildungskrise belastet Europa und die EU. Gespannt beobachten dabei die Märkte, was sich in Italien abspielt. Mögliche Neuwahlen sorgten erst einmal für Entspannung, es ist jedoch davon auszugehen, dass diese Neuwahlen die Europa-Skeptiker noch stärker werden lassen. Für die Märkte und die Währungsunion wäre dies katastrophal und die Folgen noch nicht absehbar.

 

Nun aber zu unserer Technischen Analyse:

 



 


 

Rückblick (16.05.2018 - 22.05.2018)

 

Der EUR bewegte sich zu Beginn unseres Betrachtungszeitraums, am Mittwoch der letzten Handelswoche, im Bereich der 1,1762 und damit gut 80 Pips unter dem Niveau fünf Handelstage zuvor. Der EUR markierte bereits am Mittwochmorgen das Hoch im Betrachtungszeitraum. Der EUR setzte am Mittwoch weiter zurück. Er fiel bis 1,1675 bevor es zu einer leichten Erholung kam. Diese ging aber am Donnerstag nur bis an die 1,1750. Von hier aus setzte am Freitag dann erneute Schwäche ein. Der EUR fiel unter die 1,1700 und formatierte auch einen Wochenschluss unter diesem Level. Es kam zu Wochenbeginn, im Rahmen des Frühhandels am Montagmorgen, zu einer kleineren Erholungsbewegung, die bis 1,1720 ging. Diese Bewegung wurde aber bereits am Montagvormittag ab verkauft. Der EUR fiel bis an die 1,1600, konnte sich hier zunächst stabilisieren, gab am Dienstag dann aber erneut deutlich nach und erreichte im Tief fast die 1,1500.

 

Das Hoch als auch das Tief im Betrachtungszeitraum lagen deutlich unter dem Level der Vorperiode. Auch der Wochenschluss lag erneut unter dem Level der Vorperiode. Der EUR notiert damit so tief wie seit 12 Monaten nicht mehr. Die Range lag deutlich über dem Niveau des letzten Betrachtungszeitraums.

 

Wir hatten in unserem Setup auf der Oberseite erwartet, dass der EUR mit dem Überschreiten der 1,1750 weiter bis an die 1,1774/76 laufen könnte. Dieses minimale Anlaufziel auf der Oberseite hat der EUR nicht erreichen können. Die Rücksetzer gingen mit dem Unterschreiten der 1,1630/28 deutlich unter unser maximales Anlaufziel auf der Unterseite bei 1,1619/17. Damit hat das Setup nicht gepasst.

 

Wochenhoch*:            1,1768             Vorwoche 1,1853

Wochentief*:               1,1510             Vorwoche 1,1716

Wochenschluss:         1,1647             Vorwoche 1,1770

Wochen-Range*:        258 Pips         Vorwoche 137 Pips

 

 

Wie könnte es weitergehen?

 

EUR/USD-WS:              1,1631/98....1,1819/84.....1,1947....1,2014/86.....1,2138/86

EUR/USD-US:              1,1535.....1,1488.....1,1331.....1,1241.....1,1163.....1,1088

 

Weitere Widerstände/Unterstützungen können dem Chart entnommen werden

 

 

Die wichtigen Marken auf Basis unseres Setups

 

•           Box-Bereich:                          1,3039 bis 1,0504

•           Tagesschlusskurs-Marken:   1,2149 und 1,1535

•           Intraday-Marken:                   1,1819 und 1,1612

•           Die Range:                             1,3479  bis  0,9631

 

 

Ausblick für die kommenden fünf Handelstage:

 




 

Chartcheck:

 

Der EUR hat seine Abwärtsbewegung in den letzten Handelswochen weiter fortgesetzt. Damit bleibt das Chart nach wie vor bärisch. Das Währungspaar konnte sich in den letzten Handelstagen nicht mehr über die EMA20 (im 4h Chart) schieben. Er hat in den letzten Handelstagen weitere Tiefs formatiert und mittlerweile auch dass Level bei 1,1500 erreicht. Auch im Daily ist er an einer kritischen Schaltstelle angekommen. Denkbar ist, dass der EUR in den nächsten Handelstagen im Bereich der 1,1500/1,1600 zunächst länger konsolidieren könnte, um dann eine kleinere Erholung abzubilden, die übergeordnet bis 1,1670, bzw. bis 1,1720/30 gehen könnte. Bereits an diesen Marken könnte die Erholung schon wieder beendet sein. Schafft der EUR es zwei volle Kerzen (im 4h Chart) über der 1,1750 ausbilden, könnte sich die Erholung bis in den Bereich der 1,2000 fortsetzen. Prallt er wieder an der EMA20 oder an der EMA50 ab, so könnte es dann auch vergleichsweise dynamisch an die 1,1350/30 und dann übergeordnet auch an die 1,11000 gehen. Charttechnisch spricht aktuell wenig dafür, dass es der EUR kurzfristig wieder an die 1,1800/1,2000 schaffen könnte. Rutscht er aber unter die 1,1500 und formatiert er einen Tagesschluss unter diesem Level, der am Folgetag bestätigt wird, könnte sich die Schwäche weiter fortsetzten.

 

Fazit: Erholungen könnten bis in den Bereich der 1,1670 bzw. bis an die 1,1720/30 gehen. Schafft es der EUR nicht zwei volle grüne Kerzen über der EMA20 (im 4h Chart - aktuell bei 1,1620) auszubilden, könnten sich weitere Rücksetzer einstellen.

 

 

Rahmenbedingungen:

 

Zwar hat sich in Italien keine europakritische Regierung konstituiert, dennoch bleibt die Unsicherheit. Jetzt soll die 65. Übergangsregierung (seit 1945) gebildet werden, um dann in ca. 6 Monaten eine neue Wahl abzuhalten. Ob diese jetzt wesentlich andere Machtverhältnisse mit sich bringt, bleibt abzuwarten. Italien drücken aktuell 2.300 Mrd. EUR Schulden, die vor allem in den 80/90er Jahren gemacht wurden. Zwar hat Italien durchaus strukturelle Probleme, die Wirtschaft brummt im Augenblick sogar stärker als in Deutschland, die politische Unsicherheit ist aber der Hemmschuh. Der EUR hat unter dieser Entwicklung deutlich gelitten. Er hat die Kursgewinne der letzten 12 Monate praktisch wieder abgeben. Der nachgebende EUR wirkt für im Euro Raum stabilisieren, bzw. auch stimulierend.

 

Augenmerk sollte in den nächsten Wochen und Monaten auf die Inflation gelegt werden. Denkbar ist, dass die Kerninflation weiter anziehen wird und sich der 2% Grenzen nähern könnte. Preistreiber sind die gestiegen Ölpreise. Diese wird die EZB nicht dazu bringen, ihren Kurs nachhaltig zu ändern. Wir erwarten, dass die Zinsen, unabhängig davon ob die Inflation jetzt in Richtung der 2% steigt, weiter auf dem aktuellen Stand bleiben.

 

Zum Markt in den kommenden fünf Handelstagen:

 

Der EUR könnte zunächst versuchen, sich im Bereich der 1,1560 zu stabilisieren und festzusetzen. Gelingt dies so könnte er dann versuchen, die 1,1574/76, die 1,1587/89 und dann die 1,1601/03 zu erreichen. Über der 1,1601/03 kämen dann die 1,1612/14 und die 1,1620/22 als weitere Anlaufziele in Betracht. Denkbar ist, dass der EUR im Bereich der 1,1614/22 Probleme haben könnte weiter zu kommen, bzw. mehrere Anläufe benötigt vorwärts zu kommen. Schafft er es, sich über die 1,1620/22 zu schieben, so könnte er dann die 1,1638/40, die 1,1651/53, die 1,1665/67 bzw. die 1,1675/77 anlaufen. Auch im Bereich der 1,1667/77 könnten sich größere Rücksetzer einstellen, bzw. die Aufwärtsbewegung könnte in diesem Bereich auch beendet sein. Wird dieser Kursbereich mit Dynamik und mit Momentum angelaufen, so könnte der EUR dann die 1,1689/90, die 1,1702/04 und dann die 1,1720/22 erreichen. Bei ausgeprägter Dynamik könnten auch die 1,1730/32, die 1,1747/49 und dann die 1,1753/55 erreicht werden.

 

Kann sich der EUR nicht über der 1,1560 halten, so könnten die Rücksetzer an die 1,1542/40, an die 1,1524/22 und dann an die 1,1511/09 bzw. weiter an die 1,1500/1,1498 gehen. Kann sich der EUR nicht im Bereich der 1,15109/1,1498 erholen, so könnten weitere Rücksetzer die 1,1486/84, die 1,1471/69, die 1,1457/55 und dann die 1,1444/42 erreichen. Unter der 1,1444/42 kämen dann die 1,1429/27, die 1,1415/13, die 1,1407/05 und dann die 1,1395/93 als Anlaufmarken in Betracht.

 

Übergeordnete erwartete Tendenz im Betrachtungszeitraum: seitwärts/ aufwärts

 

 

Die wichtigsten Veröffentlichungen der nächsten 7 Tage:

 

•           31.05.2018: EUR – Arbeitslosenrate EU

•           01.06.2018: USA – Non-Farm Payrolls

•           01.06.2018: USA – ISM Manufacturing PMI

•           05.06.2018: USA – ISM Non-Manufacturing PMI

  

Im Namen von Admiral Markets wünsche ich Ihnen erfolgreiche Trades!




 

Ihr Jens Chrzanowski

Admiral Markets Group AS, Member of the Management Board, Co-CEO

 

RISIKOHINWEIS: Diese Publikation liefert Markteinschätzungen zu einem oder mehreren Basiswerten, unabhängig davon, mit welchem Instrument ggf. getradet wird. Admiral Markets ist Forex & CFD Broker, sollten Sie den Basiswert als CFD traden, beachten Sie bitte: Forex & CFDs sind Hebelprodukte und nicht für jeden geeignet! Der Hebel multipliziert Ihre Gewinne, aber auch die Verluste. Sie können im Extremfall Ihr komplettes Investment verlieren! Die Nachschusspflicht für Kunden mit Hauptwohnsitz in Deutschland entfällt. Die Autoren können ganz oder teilweise in den besprochenen Werten investiert sein. Diese Inhalte stellen keine Finanzanalyse dar: Es handelt sich um eine Werbemitteilung, welche nicht allen gesetzlichen Vorschriften zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit von Finanzanalysen genügt und keinem Handelsverbot vor der Veröffentlichung der Analysen unterliegen. Frühere Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Die Informationen sollen lediglich eine selbstständige Anlageentscheidung des Kunden erleichtern und ersetzt nicht eine eventuell nötige anleger- und anlagegerechte Beratung. Die genannten Finanzinstrumente werden lediglich in Kurzform beschrieben.

 

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Admiral Markets erzielt bei Handel über das Haus von diesen Handelsinstrumenten eigene Erträge. In der Konditionengestaltung ist eine Marge enthalten, die neben dem Aufwand für die Strukturierung und Absicherung den Ertrag des Finanzdienstleisters abdeckt. Beim Erwerb, der Veräußerung und dem Halten von Finanzprodukten fallen für den Anleger Kosten an. Weitere Informationen zu den entsprechenden Transaktionskosten und sonstigen Preisen erhalten Anleger auf der Webseite von Admiral Markets.

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Quellen: Eigenanalyse, genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4.


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