In diesen Tagen hat das Sorgenbarometer seinem Namen wieder alle Ehre gemacht. Denn nicht nur die dramatische Senkung des Wirtschaftswachstums in Deutschland und anderen Euroländern, sondern auch die Eskalation im Handelsstreit zwischen den USA und China haben dem Euro-Bund-Future den Sprung über die psychologische Hürde bei 166% ermöglicht.
Hatte man bis zum Sonntagnachmittag noch auf eine Lösung des Konflikts gesetzt, so wurde das mit einer einzigen Twitter-Nachricht von D.T., dem Unberechenbaren zunichtegemacht. Doch zum Wochenstart hielten sich, nicht zuletzt wegen des Feiertags in Großbritannien, die Marktpreisveränderungen noch in Grenzen. Als allerdings am frühen Dienstagnachmittag die EU ihren Wachstumsausblick 2019 für die Eurozone von 1,3% auf 1,1%, für Italien von 0,2% auf 0,1% und für Deutschland sogar von 1,1% auf 0,5% senkte, kannte der Euro-Bund-Future nur noch eine Richtung. Infolge fallender Aktienkurse waren Staatsanleihen gefragt wie schon lange nicht mehr.
Charttechnisch ist in Ermangelung positiver Nachrichten durchaus ein Test der 166,75% (Höchstkurs vom 28.03.2019) möglich, was einer Rendite von ca. -0,10% bei der 10-jährigen Benchmark-Anleihe entsprechen würde. Sollte es aber zu Gewinnmitnahmen auf hohem Niveau kommen, so verlaufen bei ca. 165,90% bzw. 165,30% Unterstützungslinien.
Aktuell notiert das Sorgenbarometer der Eurozone bei ca. 166,22%, was im Umkehrschluss einer Rendite für 10-jährige Staatsanleihen der Bundesrepublik Deutschland von ca. -0,048% entspricht.
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