Mittwoch, 24.10.2018 12:55 von Jens Chrzanowski | Aufrufe: 447

EUR/USD: Kann „Italien“ einen Ausverkauf bringen?

Der EUR hat in den letzten Handelswochen deutlich unter der Entwicklung in Italien gelitten. Allerdings hat es bisher keinen Ausverkauf gegeben. Der EUR steigt zwar nicht deutlich an, er fällt aber auch nicht nachhaltig. Bisher waren die 1,1430 der Boden für eine Erholung. Dieses Spiel wird aber nicht immer und vor allem nicht ewig gehen.

 

Etwas Rückenwind könnte der EUR von der EZB Sitzung am Donnerstag bekommen. Wir gehen nicht davon aus, dass Zinsentscheidungen fallen, auch wenn diese angebracht wären, sondern es wird bestätigt, was soweit bekannt ist. Dennoch könnten die Hinweise im Ausblick auf die nächsten Monate Hinweise enthalten, wann und was die Zentralbank 2019 planen könnte.

 

Nun aber zu unserer Technischen Analyse:

 

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Rückblick (18.10.2018 – 23.10.2018)

 

Der EUR zum USD bewegte sich zu Beginn unseres Betrachtungszeitraums, am Mittwoch der letzten Handelswoche, im Bereich der 1,1554 und damit knapp 30 Pips unter dem Niveau fünf Handelstage zuvor. Bis Mittwochmittag sah es so aus, als ob der EUR sich über der 1,1550 halten und dann weiter steigen könnte. Dies war ein Trugschluss - schon am Nachmittag ging es bis an die 1,1500. Diese Marke wurde bis Donnerstagmachmittag gehalten, fiel dann aber. Der EUR sackte bis Freitagvormittag in den Bereich der 1,1433. Von hier aus gelang dann eine deutliche und dynamische Erholung an und über die 1,1500. Der EUR schaffte es einen Wochenschluss über der 1,1500 zu formatieren. Zu Wochenbeginn setzten sich die freundlichen Notierungen weiter fort. Das Währungspaar konnte bis Montagvormittag an die 1,1550 laufen. Hier setzte dann erneute Schwäche ein. Der EUR fiel bis Montagabend an die 1,1455 zurück. Am Dienstag konnte sich der EUR nicht nennenswert erholen. Er schwankte in einer größeren Box seitwärts, ohne sich jedoch erneut über die 1,1500 schieben zu können.

 

Das Hoch im Betrachtungszeitraum lag knapp unter dem Level der Vorperiode. Der EUR hat es nicht geschafft, sich über die 1,1600 zu schieben, bzw. das Hoch der Vorperiode zu erreichen. Das Tief hingegen lag exakt auf dem Level der Vorperiode. Der EUR konnte hier einen Doppelboden formatieren. Der Wochenschluss lag ebenfalls unter dem Level der Vorwoche, aber knapp über der 1,1500. Die Range war noch einmal etwas kleiner wie in der Vorperiode. Sie lag auch unter dem Jahresdurchschnitt.

 

Wir hatten in unserem Setup auf der Oberseite erwartet, dass der EUR mit dem Überschreiten der 1,1567/69 weiter bis an die 1,1574/76 laufen könnte. Diese Bewegung hat sich eingestellt, das Anlaufziel wurde um 1 Pip verfehlt, das Setup hat damit gut gepasst. Die Rücksetzer gingen mit dem Unterschreiten der 1,1449/47 hingegen exakt an unser nächstes Anlaufziel bei 1,1434/32. Damit hat das letzte Setup sehr gut gepasst.

 

Wochenhoch*:                       1,1577             Vorwoche 1,1621

Wochentief*:               1,1432             Vorwoche 1,1480

Wochenschluss:         1,1523             Vorwoche 1,1558

Wochen-Range*:        145 Pips         Vorwoche 141 Pips

 

 

Wie könnte es weitergehen?

 

EUR/USD-WS:  1,1457......1,1501/31/51/72....1,1667.....1,1703/29/45/74....1,1802.....1,1912.....1,2036/90

EUR/USD-US:   1,1445/38/30.....1,1374/31/01.....1,1288/57/12

 

Die wichtigen Marken auf Basis unseres Setups

 

Box-Bereich:                          1,3039 bis 1,0504

Tagesschlusskurs-Marken:   1,1803 und 1,1380

Intraday-Marken:                   1,1657 und 1,1433

Die Range:                             1,3479 bis 0,9631

 

 

Ausblick für die kommenden fünf Handelstage:

 

Chartcheck:

 

Das Chartbild beim EUR hat sich in den letzten fünf Handelstagen nicht aufgehellt. Der EUR konnte sich zwar über die EMA20 schieben, sich dort aber nicht festsetzen. Er notiert zwar nach wie vor im Dunstkreis dieser Durchschnittsmarke - muss sich aber über die 1,1500 schieben, um weitere Rücksetzer zu verhindern. Dennoch ist das Aufwärtspotential auf der Oberseite kurzfristig beschränkt. Bei 1,1520/30 wartet der nächste harte Widerstand. Erst wenn zwei volle grüne Kerzen hintereinander über diesem Level formatiert werden, besteht eine Perspektive auf die 1,1600. Wird der EUR erneut an der EMA20 abgewiesen, bzw. kann er sich nicht über diese Linie schieben, wären Rücksetzer bis in den Bereich der 1,1430 bzw. übergeordnet bis an die 1,1300 denkbar.

 

Fazit: Schafft es der EUR sich über die 1,1530 zu schieben und zwei volle Kerzen über diesem Level auszubilden hat er Chancen weiter zu steigen. Anlaufziel wären dann die 1,1600. Scheitert er aber, so könnten die 1,1430 und dann übergeordnet die 1,1300 angelaufen werden.

 

 

EURUSD Rahmenbedingungen:

 

Die Italiener haben das gemacht, was wir vor einigen Tagen bereits geschrieben haben. Sie haben ihren Haushalt für das Jahr 2019 eingebracht, mit einem Defizit von offiziell 2,4% - geplant waren mal 0,8%. Die EU hat das gemacht, was erwartet (befürchtet) wurde, sie hat den Haushalt zurückgewiesen und die Italiener aufgefordert nachzubessern - ein bisher einmaliger Vorgang. Italien hat jetzt 3 Wochen Zeit nachzubessern. Sollte dies nicht geschehen, dort ein Strafverfahren, das in einer Strafzahlung münden könnte. Ob das als Druckmittel ausreicht, die verfestigte Position der italienischen Regierung zu beeinflussen, darf bezweifelt werden. Die Italiener geben sich bis jetzt unnachgiebig. An dieser Frage könnte sich das Schicksal des EUR und der EU entscheiden, auch wenn es aus Brüssel heißt, „alles kein Problem, soweit alles im Griff“. Italien muss jedes Jahr ca. 400 Mrd. EUR umschulden. Da macht sich der Anstieg der Zinsen in den letzten Tagen deutlich bemerkbar und erhöht die Belastungen zusätzlich was den Handlungsspielraum deutlich einschränkt. Vielleicht ist es nicht die EU Kommission, die den Weg und die Optionen aufzeigt, sondern die Finanzmärkte. In den letzten Wochen hat sich die Refinanzierung der Italiener deutlich verteuert.

 

 

Zum Markt in den kommenden fünf Handelstagen:

 

Long Setups: Der EUR könnte zunächst versuchen, sich im Bereich der 1,1470 zu halten und zu stabilisieren. Schafft er das, so könnte er dann die 1,1492/94, die 1,1510/12 bzw. die 1,1520/22 erreichen. Eventuell könnte eine dynamische Impulsbewegung den EUR auch an die 1,1529/31 bzw. an die 1,1537/39 bringen. Denkbar ist, dass es im Bereich der 1,1520/39 schwer werden könnte weiter zu kommen, bzw. der EUR mehrere Anläufe benötigt weiter zu kommen. Denkbar ist auch, dass er sich an diesem Level müde laufen könnte. Sollte es der EUR schaffen, sich über dieses Level zu schieben so könnte er dann die 1,1546/48, die 1,1556/58, die 1,1568/70 bzw. die 1,1578/80 erreichen. Kann sich der EUR über die 1,1578/80 schieben, so wären die 1,1587/89, die 1,1596/98 bzw. die 1,1607/09 weitere denkbare Anlaufmarken. Über der 1,1607/09 könnte das Währungspaar dann die 1,1619/21 bzw. die 1,1631/33 die anlaufen. Geht es in den kommenden fünf Handelstagen über die 1,1631/33, so wäre denkbar, dass er dann die 1,1642/44, die 1,1656/58, die 1,1669/71 und dann die 1,1680/82 erreichen könnte.

 

Short Setups: Kann sich der EUR nicht über der 1,1470 etablieren, so könnten die Rücksetzer zunächst bis an die 1,1459/57 und dann weiter an die 1,1449/47 laufen. Unter der 1,1449/47 wären die 1,1432/30 ein weiteres denkbares Anlaufziel. Sollte der EUR erneut bis in den Bereich der 1,1432/30 zurücksetzen, so bestehen hier Chancen auf Stabilisierung und Erholung. Wird das Level aber mit Dynamik und mit Momentum erreicht, so könnte der EUR dann an die 1,1417/15 an die 1,1408/06 bzw. weiter an die 1,1392/90 laufen. Geht es unter die 1,1392/90, so wären weitere denkbare Anlaufmarken bei 1,1378/76, bei 1,1363/61, bei 1,1349/47 und dann bei 1,1338/36 zu finden. Bei ausgesprochener Aufwärtsdynamik wäre auch ein Erreichen der 1,1326/24, der 1,1313/11 und der 1,1302/00 vorstellbar.

 

Übergeordnete erwartete Tendenz im Betrachtungszeitraum: seitwärts/ aufwärts

 

 

 

Im Namen von Admiral Markets wünsche ich Ihnen erfolgreiche Trades!

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Ihr Jens Chrzanowski

Admiral Markets Group AS, Member of the Management Board, Co-CEO

 

 

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Quellen: Eigenanalyse, genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4.


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