Protektionismus und neuen Handelsschranken in den USA: Die möglichen Folgen des Wahlsiegs von Donald Trump versetzen den deutschen Maschinenbau in Angst. Deutschlands größte Industriebranche hat viel zu verlieren.
Drei Tage nach dem triumphalen Erfolg von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen lösen sich die deutschen Maschinenbauer langsam aus ihrer Schockstarre. „Wir können und müssen dem neuen US-Präsidenten selbstbewusst entgegentreten“, sagte der scheidende Präsident des Branchenverbandes VDMA, Reinhold Festge auf der Mitgliederversammlung am Freitag in Berlin. „Es wäre fatal, wenn wir von vornherein einknicken würden.“
Da schwang viel Hoffnung mit, dass vielleicht nicht alles so schlimm kommen wird, wie zunächst befürchtet. Denn die Maschinenbauer haben viel zu verlieren: Keine Industriesparte ist so von offenen internationalen Märkten abhängig wie die stark mittelständisch geprägte Branche mit über einer Million Beschäftigten. Rund 78 Prozent aller in Deutschland hergestellten Maschinen wandert in den Export.
Sollte der designierte US-Präsident Trump seine Drohungen im Wahlkampf wahrmachen und den US-Markt vor unliebsamer Konkurrenz abzuschotten, hätte dies unmittelbare Auswirkungen auf die deutsche Vorzeigebranche. „Nationalismus und Protektionismus sind der falsche Weg, das hat uns die Geschichte immer wieder gelehrt"“ mahnte denn auch Festge. „Offene und freie Märkte sichern dagegen unseren Wohlstand und unsere Arbeitsplätze.“
Seit wenigen Monaten ist für die Maschinenbauer die Welt nicht mehr so, wie sie es lange gewohnt waren: Erst der Brexit in Großbritannien (immerhin der viertwichtigste Absatzmarkt für den Industriezweig) und jetzt die Unsicherheit über den künftigen wirtschaftspolitischen Kurs Amerikas. Die Supermacht hat China im vergangenen Jahr als wichtigsten Exportmarkt für die deutschen Maschinenbauer abgelöst – und die Branche in wirtschaftlich stürmischen Zeiten auf vielen Absatzmärkten wie Brasilien oder Russland gestützt.
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