Code ist die Sprache der digitalen Welt. Wer sie nicht lernt, gehört zu den neuen Analphabeten und bleibt passiver Konsument.
Was wäre eigentlich mit der Aufklärung geschehen, wenn die meisten Menschen damals nur Bahnhof verstanden hätten? Wenn all die wichtigen Schriften von Denis Diderot, David Hume, Immanuel Kant oder Jean-Jacques Rousseau nur in einer anspruchsvollen Version von Esperanto vorgelegen hätten?
Nichts wäre dann geschehen oder zumindest nicht das, was wir als Befreiung des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit kennen. Ein paar Eifrige hätten die Sprache gelernt, sich die Inhalte angeeignet und sie – nicht auf den Kopf gefallen – schnurstracks zu Herrschaftswissen und einem einträglichen Geschäftsmodell gemacht: Klug wie Kant? Das können auch Sie sein! Akzeptieren Sie mit einem Haken unsere 100-seitigen Geschäftsbedingungen ...
Das ist ungefähr die Situation, die wir heute haben. Der weitaus größte Teil der Weltbevölkerung spricht nicht die Sprache, mit der über die Zukunft unserer Wirtschaft und Gesellschaft verhandelt wird. Sie liegt nicht in schön gebundenen Werken vor, die man gerne zumindest als Deko auf den Couchtisch legt. Sie lenkt als Zahlenreihe aus Nullen und Einsen unsichtbar die digitale Maschinerie der Gegenwart und schreibt gleichzeitig die Gesetze der Zukunft. Die Sprache unserer neuen Aufklärung ist Code. Nur wer codieren kann, gehört unter den heutigen Maßstäben zur alphabetisierten Bevölkerung.
Ich gehöre nicht dazu. Das ist nach Jahren von Schule, Universität und beruflicher Entwicklung eine krasse Erkenntnis. Aber eine notwendige. Und das muss sich ändern. Ich muss neu sprechen und schreiben lernen, wenn ich die Zukunft mitgestalten will.
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