Der Mord an der britischen Politikerin Jo Cox hat Großbritannien geschockt. Auch die Weltmärkte reagierten auf die Bluttat: Das Pfund klettert nach oben, die Börsenkurse steigen. Der Grund ist so einfach wie makaber.
Wenn etwas Schlimmes passiert, dann geht es auch an den Börsen und Devisenmärkten nach unten – normalerweise. Doch nach dem Attentat auf die britische Labour-Politikerin Jo Cox herrscht verkehrte Welt. Das betrifft vor allem das britische Pfund: Am Morgen lag der Kurs mit 1,4257 Dollar (Dollarkurs) rund zweieinhalb US-Cent über dem Zweieinhalb-Monats-Tief vom Vortag.
Der Grund: Die Anleger hoffen, dass angesichts des tragischen Vorfalls die Stimmung auf der Insel sich doch noch zugunsten des Verbleibs in der EU dreht. Am 23. Juni stimmen die Briten darüber ab, ob sie in der Europäischen Union bleiben wollen oder nicht. In den vergangenen Tagen machten immer wieder Umfragen die Runde, wonach die EU-Gegner vorne liegen.
„Die tragische Ermordung einer britischen Parlamentarierin gestern lässt den Devisenmarkt nicht innehalten, sondern führt dazu, dass die Folgen kühl und nüchtern eingepreist werden”, schreibt Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann in einem Kommentar. Sollte die Tat politisch motiviert gewesen sein, könnte dies knapp eine Woche vor dem Referendum die Zustimmung für einen Brexit verringern.
Auch die Analysten der Commonwealth Bank schreiben in einem Kommentar, dass die Marktteilnehmer nun von einer schwindenden Unterstützung der Brexit-Befürworter ausgingen. Medienberichten zufolge rief der Täter bei der Attacke „Britain First” („Großbritannien an erster Stelle”) – einer der Slogans der EU-Gegner.
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