Mit einem Plus von über 5 Prozent haben die deutschen Exporte die Erwartungen deutlich übertroffen. Die Warenausfuhren legten damit so stark zu wie seit 2010 nicht mehr. Doch mancher Ökonom warnt vor zu viel Euphorie.
Die deutschen Exporte sind im August so kräftig gewachsen wie seit über sechs Jahren nicht mehr. Die Warenausfuhren erhöhten sich um 5,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. „Das ist die stärkste Zunahme seit Mai 2010“, erklärte ein Statistiker. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Plus von 2,2 Prozent gerechnet. Im Juli waren die Exporte noch um 2,6 Prozent gefallen, was viele Experten mit den Werksferien in dem Ferienmonat begründeten.
Im Vergleich zum August 2015 kletterten die Exporte sogar um 9,8 Prozent auf 96,5 Milliarden Euro. Überdurchschnittlich stark legten die Geschäfte mit den EU-Ländern zu: Hier gab es einen Zuwachs von 10,0 Prozent, weil besonders die Nachfrage in den nicht zur Euro-Zone gehörenden Staaten kräftig zunahm. „Die guten Nachrichten mehren sich“, erklärte Thomas Gitzel, Chefsvolkswirt der VP Bank. „Gut möglich, dass das Wachstum für das Gesamtjahr 2016 besser ausfällt als allgemein erwartet.“
Stefan Schilbe von der HSBC Trinkaus mahnt dagegen das „starke Ergebnis“ sei „sicher nicht der Beginn eines kräftigen Aufwärtstrends.“ Noch immer sei der Welthandel „sehr schwach“. Außerdem gäbe es neue Risiken wie die Gefahr eines harten Brexits. „Immerhin: Die Konjunktur in China hat sich stabilisiert“, so Schilbe.
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