Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Die Analysten von Deutsche Bank db-X markets stellen in der aktuellen Ausgabe des "X-press Trends" Derivate auf Silber vor.
Schwindelerregend wirke der Blick auf den Silberchart: Bären würden entweder von einer Fahnenstange oder einer Blase reden. Wenn sich die Geschichte wiederhole, stünden den Bären honigsüße Gewinne ins Haus. Bei Silber sei der Anfang zumindest gemacht. US-Presseberichten zufolge solle der bekannte Spekulant George Soros seine Gewinne bei den Edelmetallen bereits versilbert haben. Und die Milliardäre Nelson und Herbert Hunt seien endgültig Geschichte. Sie hätten seinerzeit für eine BIasenbildung, die den Silberpreis im Januar 1980 auf 49,45 Dollar gehievt habe. Vor wenigen Tagen sei der Preis für eine Feinunze Silber erstmals leicht über diese Marke gesprungen. Dann sei der Absturz gefolgt.
Jetzt laufe die Suche nach fundamentalen Gründen, um den Rücksetzer zu erklären. Ein plausibles Argument: Die Rohstoffbörse Comex habe die Sicherheitsanforderungen für den Handel mit Silber-Derivaten innerhalb einer Woche stark verteuert. Und an Gewinnmitnahmen sei auch noch niemand gestorben. Noch in den vergangenen Wochen habe so mancher Anleger aus Inflationssorgen in Gold und Silber investiert. Doch sei die Angst vor schwindender Preisstabilitat, die Sorge vor einem Staatsbankrott oder einer langen Rezessionsphase in den USA schon wieder vorbei und die Flucht in inflationssichere Anlagen also passé?
Der Kursverlauf habe seit Wochen zur Vorsicht gemahnt, denn eine Fahnenstange gelte als guter Indikator für eine Übertreibungsphase. Die jüngste Rally sei emotional getrieben gewesen, denn die Rahmenbedingungen hätten sich kaum geändert: Es gebe nach wie vor genug Silber. Und der Bedarf der Industrie sei zuletzt nicht so stark gestiegen, wie der Chart glauben mache. Silber sei ein Spekulationsobjekt.
Wie weiter? Ein Vergleich zum Hoch von 1980 lasse zwar den Schluss zu, dass es sich um ein so genanntes Doppel-Top handle. Unter Berücksichtigung der Inflation hätte der Silberpreis dagegen durchaus noch Luft nach oben. Denn vor 30 Jahren hätten US-Bürger mit einer Unze Silber mehr Sachgüter kaufen können als heute. Interessanterweise bestehe ein Zusammenhang zwischen der Verbraucherstimmung der US-Konsumenten und dem Preis der Rohstoffe: je niedriger das Vertrauen, desto risikoscheuer die Bürger. Passend zum aktuellen Verfall des Silberpreises sei der endgültige Stimmungsindex der Uni Michigan im April von 67,5 auf 69,6 Punkte geklettert. Sicher scheine: Der Silberpreis werde volatil bleiben, sodass es Chancen auf der Long- und der Short-Seite gebe.
Das db-X markets-Team stelle eine Auswahl an Produkten vor, mit denen sich Anleger entsprechend positionieren könnten. Es seien u. a.: zwei X-pert-Zertifikate (X-pert Zertifikat auf Silber [Deutsche Bank AG]) und (Open End X-Pert Quanto Zertifikat auf Silber [Deutsche Bank AG]) sowie ein WAVE XXL Call (WAVE XXL auf Silber [Deutsche Bank AG]) und ein WAVE XXL Put (WAVE XXL auf Silber [Deutsche Bank AG]) auf Silber. (06.05.2011/zc/a/a)
\nOffenlegung von möglichen Interessenskonflikten:
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