Baader Bank - Derivate auf Silber vorgestellt

Mittwoch, 19.05.2010 11:05 von Aktiencheck - Aufrufe: 447

Unterschleissheim (aktiencheck.de AG) - Der Silberpreis folgt in der Regel der Entwicklung des gelben Edelmetalls, so Christian Grabbe, Derivateexperte bei der Baader Bank AG.

Der Gleichschritt sei zuletzt gestört gewesen. Das silberne Metall habe deutliches Nachholpotenzial.

Der Goldpreis habe mit einem Preis von 1.241 US-Dollar ein neues Rekordhoch erreicht. Im Sog des Goldpreises sei auch der Silberpreis auf 19,68 Dollar je Unze und damit auf das höchste Niveau seit März 2008 gestiegen. Trotzdem - bis zum Höchstkurs von 21,20 Dollar aus dem Jahr 2008 sei noch ein weiter Weg. Das Rekordhoch von 50 Dollar je Unze aus dem Jahr 1980 liege wegen der Spekulation der Brüder Hunt außer Reichweite.

Silber habe in den vergangenen Wochen die Bewegungen von Gold oder Platin nur unterdurchschnittlich mitgemacht. Für die Anhänger von Verschwörungstheorien habe das seinen Grund: Interessierte Kreise würden den Silberpreis künstlich über die Derivate-Märkte drücken. Die US-Zeitung "New York Post" habe vor wenigen Tagen gemeldet, dass strafrechtliche wie auch zivilrechtliche Ermittlungen gegen die Bank J.P. Morgan Chase wegen des Verdachts eingeleitet worden seien, sie würde den Silbermarkt über Derivate manipulieren und den Preis künstlich drücken.

Unabhängig von diesen Manipulationsvorwürfen hätten in den vergangenen Tagen langfristig orientierte Anleger zugegriffen, die Exchange Traded Commodities (ETC) oder physisches Silber in Form von Münzen oder Anlagebarren erworben hätten. So sei der Edelmetallbestand des weltweit größten Silberfonds, des iShares Silver Trust, in der ersten Mai-Woche um 27,4 Tonnen auf 9.115 Tonnen gestiegen. Experten würden mit einem anhaltend großen Interesse der Investoren rechnen. Die Beratungsfirma CPM Group habe in ihrem Silber-Jahrbuch 2010 prognostiziert, dass die Investoren im Jahr 2010 rund 214 Mio. Unzen kaufen würden. So viel, wie in den vergangenen 30 Jahren nicht mehr.

Wie beim Gold seien auch die Silber-ETC wie der iShares Silver Trust zum großen Teil verantwortlich für die Silberrally. Der Silberpreis scheine trotzdem Nachholpotenzial gegenüber dem Goldpreis zu haben. So sei der Korrelationsfaktor des Silberpreises zum Goldpreis im vergangenen Monat auf 0,4 gesunken. Die Ein-Jahres-Korrelation liege dagegen bei einem Faktor von 0,96.

Ein viel beachteter Indikator sei das genannte Gold/Silber-Ratio. Dies gebe das Verhältnis von Gold- und Silberpreis zueinander an. Weil Gold in den vergangenen Wochen stark gestiegen sei, sei auch die Gold/Silber-Ratio angestiegen, da der Silberpreis den starken Anstieg des Goldes bisher nicht habe nachvollziehen können. Der Durchschnittswert der Ratio liege seit 1980 bei 16,2. Das bedeute, dass man für den Preis einer Unze Gold 16,2 Unzen Silber kaufen könnte. Aktuell stehe das Verhältnis bei 65. Dieser Wert impliziere, dass der Silberpreis noch Potenzial nach oben habe. Er müsste sich der Theorie nach dem Bereich des langjährigen Durchschnittswertes annähern. Die Optimisten unter den Experten würden erwarten, dass sich der Silberpreismittelfristig wieder mit dem Goldpreis entwickle.

Anleger hätten verschiedene Möglichkeiten, am Aufwärtstrend des Silbers zu partizipieren. So biete die UBS einen einfachen Silber Tracker auf das Edelmetall (Tracer Zertifikat auf Silber [UBS AG (London Branch)]) an. Dieser partizipiere eins zu eins an den Bewegungen des Spotpreises des Silbers. In den vergangenen drei Monaten habe das Zertifikat rund 33 Prozent zugelegt. Dabei habe der Anleger auch von der Aufwertung des Dollars gegenüber dem Euro profitieren können.

Das Silber Quanto-Zertifikat von Goldman Sachs (Open End Partizipationszertifikat auf Silber [Goldman Sachs]) schließe Währungsschwankungen aus und habe in den vergangenen drei Monaten 24,6 Prozent gewinnen können. Für die konservativeren Anleger biete Goldman Sachs ein Bonus-Zertifikat mit Cap auf den Silberpreis (Capped Bonus Zertifikat auf Silber [Goldman Sachs]) an. Das Papier biete bei einer Laufzeit von 25 Monaten eine Bonus-Rendite von 13,4 Prozent bzw. 6,1 Prozent p.a. Der Abstand zur Barriere betrage 45,8 Prozent (10,5 Dollar). Der Cap liege bei 19 Dollar. Das Produkt habe aber derzeit ein Abgeld von13,6 Prozent.

Für die mutigeren Anleger biete beispielsweise die BNP Paribas einen Kauf-Optionsschein auf das Edelmetall (Optionsschein auf Silber [BNP Paribas Emissions- und Handelsges.]) an, mit einem Basispreis von 19 Dollar und einer Laufzeit bis zum 1. September 2010. Das Omega liege bei etwas über 6. Von der Commerzbank werde ein Turbo-Zertifikat auf Silber mit einem zehnfachen Hebel (Turbo Zertifikat auf Silber [Commerzbank AG]) angeboten (Laufzeit bis September dieses Jahres). Die Knock-out-Schwelle liege bei 17,75 Dollar, also nur knapp 9 Prozent unter dem aktuellen Preisniveau des Silbers. Hier müsse der Anleger mit einem Stopp-Loss arbeiten, um einen Totalverlust zu vermeiden.

Eine indirekte Spekulation auf den Aufschwung ermögliche das Silber Mining Index-Zertifikat der Royal Bank of Scotland (Open-End Zertifikat auf BNP Paribas Silver Mining TR [BNP Paribas Arbitrage Issuance B.V.]). Es spiegele die Entwicklung von Silberminen-Gesellschaften wider. Es enthalte Werte wie die peruanische Gesellschaft Cia deMinas Buenaventura (Anteil von 17 Prozent), Industrias Penoles aus Mexiko (17 Prozent) und Silver Wheaton (15 Prozent) aus Schweden. Dividendenzahlungen würden bei der Berechnung berücksichtigt. Die Drei-Monats-Performance liege bei 23 Prozent, über ein Jahr liege sie bei 66 Prozent. (19.05.2010/zc/a/a)

\nOffenlegung von möglichen Interessenskonflikten:

Mögliche Interessenskonflikte können Sie auf der Site des Erstellers/ der Quelle der Analyse einsehen.

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